Zwei Trickdiebe erbeuteten toten Bernhardiner

Zwei Polen stahlen einer Wienerin einen toten Bernhardiner - und ließen für das makabre Paket auch noch 1000 Schilling zurück.

WIEN (apa). Nicht die Katze im Sack gekauft, sondern den toten Hund im Karton gestohlen: Dies ist einer jungen Wienerin, bis vor kurzem Besitzerin eines Bernhardiners, in der SCS passiert. Vor ein paar Tagen war sie mit ihrem treuen, aber altersschwachen vierbeinigen Gefährten bei einem Einkaufsbummel. In einem großen Elektrogeschäft bekam der Bernhardiner einen Schlaganfall und schied dahin.

Ein freundlicher Verkäufer besorgte der jungen Frau einen großen Karton, in den sie den Leichnam des 60 Kilogramm, schweren Hundes legte, sowie einen Einkaufswagen für den Transport. Das Paket wurde noch fest verklebt - aus hygienischen Gründen. Als die Frau das Geschäft verließ, wurde sie von zwei Polen angesprochen, die einen Tausender gewechselt haben wollten.

Die lachende Dritte
Dies war der Wienerin allerdings nicht möglich: So baten die Polen, sie möge das Geld im Geschäft wechseln lassen. Den Einwand, sie könnten das doch selbst erledigen, wußten die beiden zu entkräften: "Wenn wir damit reingehen, glaubt man sofort, das Geld ist falsch."
Das Wechseln des Scheines war kein Problem für die hilfsbereite Wienerin - vielmehr das Übergeben der Noten an die Besitzer: Bei ihrer Rückkehr waren die Polen nämlich verschwunden, das Einkaufswagerl mit dem (Hunde-) Paket ebenso. Auf eine Anzeige verzichtete die Frau: Lachend steckte sie die 1000 Schilling (rund 72 E) ein und Zog von dannen. Über die Miene der kreativen, aber glücklosen Diebe beim Öffnen des Pakets ist leider nichts bekannt.

Presse Wien, Montag 15.Dezember 1997


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