Gesellschaft für Weiterbildung in der Wasserwirtschaft e. V.
c/o Fernstudium Wasser und Umwelt, Leibniz Universität Hannover, Callinstraße 34, 30167 Hannover


Buchbesprechungen (Seite 1, 2, 3, 4, 5, 6)

vom 1.1.2002 bis 31.12.2002

Die überaus kundigen Autoren stellen die Seen als spezifische Wirkungsgefüge vor, in denen sich – wie überall - abiotische und biotische Faktoren überlagern und teilweise wechselseitig bedingen. Sie beleuchten die steuernden Parameter und die ungeheure Vielfalt der beteiligten Organismen - von den Bakterien bis hin zu den Amphibien. Die große Palette bedingt die Knappheit bei den einzelnen Gruppen, so gibt es über die mikrobielle Gemeinschaft noch 20 Seiten, während sich die Fische mit 12 Seiten begnügen müssen. Durch die Ausführungen und die angeführte, aktuelle Literatur sowie den Verweis auf Internet-Adressen erschließt sich aber alles Wesentliche. Den wichtigen Sedimenten und ihren Umsetzungsprozessen ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Daneben schildern die verschiedenen Autoren eindrucksvoll die Folgen der unterschiedlichsten Nutzungen der Seen durch oder für den Menschen. Auch die Auswirkungen der menschlichen Eingriffe in diese Ökosysteme sind vielfältig. Neben der allgemeinen Nutzung werden die Phänomene der Eutrophierung, Versauerung, Verunreinigung / Vergiftung, Schilfsterben und die Rolle der UV-Strahlung in Seen sowie auf ca. 20 Seiten knapp mögliche Maßnahmen zur Verhinderung bzw. zur Beseitigung solcher Belastungen geschildert. Vorsichtig formulieren die Autoren die „Schritte zur Regeneration der Gewässer„.Die drei ans Ende gestellten Fallbeispiele (Ammersee, Neusiedlersee und Alte Donau im Stadtbereich Wien) veranschaulichen nochmals die komplexen, ineinandergreifenden Prozesse. Eine deutliche und notwendige Verbesserung der ökologischen Verhältnisse (wie sie nach EU Wasserrahmenrichtlinie im Jahr 2015 erreicht sein soll!) gelingt nur mit einer Managementstrategie, die neben ökologischen auch politische, ökonomische und ökosoziale Gegebenheiten berücksichtigt. Funktionieren kann nur ein integratives und umfassendes Maßnahmenpaket, welches neben den spezifischen Ökosystemeigenschaften die vorgesehenen Nutzungsoptionen berücksichtigt. Abgerundet wird diese gelungene und überaus kenntnisreiche Darstellung des Ökosystems Sees durch ein hilfreiches Stichwortverzeichnis, das umfangreiche Glossar und das 42 Seiten umfassende Literaturverzeichnis als Wegweiser zur Primär-Literatur.

S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (19.11.2002)

 

Das Marchfeld (Z.f.Kulturtechnik und Landentw., 30, 38-47), etwa 1000 km2 große Kornkammer und Gemüsefeld Österreichs zwischen den Ballungszentren Wien und Pressburg (Bratislava), besitzt alle Mekmale eines Trockengebietes (mittlerer Niederschlag im zentralen Bereich unter 550 mm/a, Windgeschwindigkeit im Mittel bei 3,5 m/s). Der Gw-Spiegel ist wegen der großen Entnahmen (1985 gab es ca. 5000 Brunnen) inzwischen auf 4 - 7 m (Niederterrasse) bzw. 8 - 12 m unter GOK (Hochterrasse) gesunken. Ausgehend von den ersten Ideen zu einer großräumigen Feldbewässerung um 1850 konnte der Marchfeldkanal im Jahre 1992 als wasserwirtschaftlich und landschaftsökologisch bedeutsames Mehrzweckprojektes in Betrieb genommen werden. Nach 10 Jahren Betrieb und mit Beginn der eigentlichen Grundwasserbewirtschaftung durch eine dezentrale Grundwasseranreicherung wird mit 24 Beiträgen (19 Autoren) eine Dokumentation und Analyse vorgelegt. Nicht zuletzt werden aber auch Fragen gestellt über die zu erwartende Entwicklung. U. a. enthält die Schrift folgende Beiträge:

- Entwicklung und Funktionsweise des Marchfeldkanalsystems (Mötz, Neudorfer),

- Grundwasserbewirtschaftung durch Grundwasseranreicherung - Ein Instrument zur Sanierung und Vorsorge (Neudorfer, Weyermayr),

- Begrünungsmethoden - Ein Werkstättenbericht (Karl),

- Fischaufstiegshilfen am Marchfeldkanalsystem - Konzeption und Erfahrungen (Tesar),

- Wasserwirtschaftlich-ökologische Grundlagen und gestalterische Begleitung: die Interdisziplinäre Zweckforschung (Grubinger),

- Bewertung des Marchfeldkanalsystems (Neudorfer),

- Der Marchfeldkanal aus der Sicht der Raumordnung (Trimmel),

- Instrumente der Strukturänderung - Ein Stufenmodell zur Landentwicklung (Wallner).

K. Lecher, Hannover  (30.10.02)

 

Der Autor liefert mit diesem Buch eine sehr fundierte, übersichtlich gegliederte Anleitung für das Bestimmen der mitteleuropäischen Gefäßpflanzen. Diese ist zwar mit einiger Mühe zu absolvieren, aber leicht erklärbar bzw. nachvollziehbar, da lediglich 12 wichtige Familien der Angiospermen und 3 Farnfamilien unterschieden werden. Durch diese Beschränkung werden mit den ca. 180 wichtigsten und weitverbreiteten Arten fast 60 Prozent des einheimischen Artenbestandes erfasst. Nach der Einführung in die morphologischen und systematischen Grundbegriffe folgen die Beschreibungen mit Blütendiagrammen und Blütenformeln. Damit ist das Buch sowohl für Studierende der Biologie geeignet als auch für interessierte Hobby-Botaniker. Sehr anwendungsbezogen erklärt der Autor den Einstieg in die Bestimmungsübungen über die Nutzung der Anleitung mit dem üblichen dichotomen Bestimmungsschlüssel, der bei aufgetretenen offensichtlichen Fehlern auch im Nachhinein eine Richtigstellung erlaubt. Daneben werden auch die Grundlagen der vergleichenden und der funktionellen Morphologie vermittelt, die eine wichtige Methode der Verwandtschafts- und Evolutionsforschung sind. Dazu gehören neben dem Generationswechsel auch ökologische Anpassungen hinsichtlich der Reproduktionsstrategie der Arten. Der Autor möchte den Blick des Lesers für kritische Vergleichsmerkmale schärfen, die schon immer ein Problem in der Botanik waren. Dezidiert empfiehlt der Autor das Anlegen eines Herbariums, als wissenschaftliche Belegsammlung, und damit eine kontinuierliche, langfristige Beschäftigung mit dem Thema, die bewusst die Eigen-Initiative fördert. Bezüglich ev. erläuternder Bilder der Pflanzen wird auf entsprechende Internetseiten verwiesen. Neben gegliederten Literaturangaben fehlt dem Buch eigentlich nur ein Glossar u. U. ungewohnter Spezialbegriffe, um die tägliche „Arbeit„ mit diesem Buch zu erleichtern.

S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (21.10.02)

 

Mit der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) wird das Recht des Gewässerschutzes auf eine neue Grundlage und die deutsche Wasserwirtschaft vor erhebliche Herausforderungen gestellt. Die Richtlinie enthält innovative Ansätze zum Umgang mit Gewässerressourcen, insbesondere anspruchsvolle Ziele für die Qualität von Oberflächengewässern und Grundwasser. Mit der verbindlichen Festschreibung europaweit vergleichbarer Schutzziele hat die EU eine Schritt unternommen, der sich weniger an Verwaltungs- und Landesgrenzen, sondern verstärkt an Flusseinzugsgebieten orientiert. Die Richtlinie setzt bei der Zielerreichung nicht allein auf die Wasserwirtschaft. Insbesondere die breite Beteiligung der Öffentlichkeit an den Planungsprozessen ist für Deutschland ein Novum. Darüber hinaus ist die stärkere Berücksichtigung ökonomischer Aspekte bei der Gewässerbewirtschaftung ein wichtiger Bestandteil. Die WRRL wird in den kommenden Jahren den Gewässerschutz der Mitgliedstaaten entscheidend prägen. In dieser Veröffentlichung werden die wesentlichen Inhalte und Neuerungen dargestellt. Neben den unmittelbar gewässerrelevanten Regelungen werden auch Querbezüge zu anderen Politikbereichen aufgezeigt. Das Handbuch greift zudem die wesentlichen Fragen der Implementierung in deutsches Recht sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen für eine fristgerechte Umsetzung auf. Es zeigt den Handlungsbedarf auf, diskutiert offene Fragen und präsentiert pragmatische Lösungsansätze. Das Werk schafft damit eine Grundlage für die intensive Arbeit, die in den kommenden Jahren zu Leisten sein wird.

M. Billib, Hannover (23.10.2002)

 

Das HdUVP bietet umfassend und auf dem neuesten Erkenntnisstand Informationen zu dem komplexen Bereich der UVP, vor allem über die rechtlichen Grundlagen, deren Inhalt und Methodik und die besonderen Anforderungen an die UVP einzelner Vorhabensarten. Darüber hinaus enthält das Handbuch Hinweise zur UVP von Plänen und Programmen sowie von Entwürfen zu Rechts- und Verwaltungsvorschriften. In einem Anhang werden die wichtigsten einschlägigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Richtlinien, Technischen Regeln und ähnliche Dokumente wiedergegeben. Die 47. Lieferung enthält die seit dem 03.08.2001 geltenden aktuellen Fassungen des UVP-Gesetzes, des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und der Verordnung über genehmigungsbedürftige anlagen (4. BImSchV) sowie die geänderten Regelungen des Baugesetzbuches und der Raumordnungsverordnung. Die 48. Lieferung bringt die aktuellen Änderungen des Bundesnaturschutzgesetzes, des Umweltinformationsgesetzes und der dazu gehörenden Kostenverordnung, des Wasserhaushaltsgesetzes, des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes, des Energiewirtschaftsgesetzes, der Bundes-Immissionsschutz-Verordnung, des Bundesberggesetzes und der Verkehrsplanunggesetze. Die 49. Lieferung beinhaltet vor allem das neue Bundesnaturschutzgesetz vom 25.3.2002 und die folgeänderungen im UVP-Gesetz. Zur Zeit entwickerln mehrere Bundesländer eigene Gesetze über die Umweltverträglichkeitsprüfung und stimmen ihre einschlägigen anderen Umweltvorschriften ab.

M. Billib, Hannover (23.10.2002)

 

Landschaftsplanung ist die Fachplanung des Naturschutzes und der Landschaftspflege. Nach einer generellen Darstellung von Gegenstand und Aufgabe der Landschaftsplanung vermittelt das Fachbuch (19 Autoren) die Methoden und Verfahrensweisen. Diese werden anhand von 12 Projekten aus den Bereichen Straßen- und Bahnbau, Gewässerrenaturierung, Kiesabbau, Grundwassergewinnung, Windenergienutzung, Freizeit- und Tourismusanlagen, Landwirtschaft sowie städtischer Freiraumgestaltung erläutert. Dabei erleichtern zahlreiche Tabellen und Abbildungen das Verständnis. Das Buch gibt zudem einen guten Überblick über die rechtlichen Grundlagen und Richtlinien, in denen sich die Landschaftsplaner bewegen und informiert über den aktuellen Stand in der Landschaftsplanung. Es ist sowohl für Interessierte aus allen betroffenen Fachbereichen als auch für Landschaftsplaner selbst aufgrund der Praxisbeispiele eine informative Lektüre.

C. Bergholz, Hannover (30.09.2002)

 

Schwerpunktthemen sind die Gefahrenzonenplanung, technische und forstlich-biologische Maßnahmen sowie die Geschiebe- und Wildholzbewirtschaftung in Wildbacheinzugsgebieten mit u. a. folgenden Beiträgen: Hochwasserschutz in der Schweiz - Gesetzliche und organisatorische Rahmenbedingungen (Plankensteiner / Bregenz), Integralprojekt "Gamser Wildbäche" (Plankensteiner / Bregenz), Vorträge zum Thema "Forschung und Entwicklung" (Schilcher / Bludenz), Risikomanagement und Exkursionen im Kanton Graubünden (Schnetzer/ Wien), Gefahrenmanagement im Kanton Obwalden; Unwetterereignis Sachseln vom 15.8.1997 (Rainer/Innsbruck), Naturgefahren und Risiko, Vegetationswirkungen und Rutschungen, Minimale Schutzwaldpflege, Wildholz-Rückhaltevorrichtungen (Plank / Imst), Problematik und Maßnahmen in den Einzugsgebieten der Brienzer Wildbäche (Kanton Bern) (Weitbacher, Machold / Bruck a. d. Mur), Unwetter und Schadensbekämpfung im Kanton Wallis, Murenbeobachtungsstation am Illgraben (Neumayr / Zell am See), Erfahrungen in der praktischen Anwendung der Laufzeitmethode nach Zeller (Stepanek / Lechaschau u. Kohl, Markart / Innsbruck).

K. Lecher, Hannover (06.09.02)

 

In den entstehenden Seenlandschaften der stillgelegten Braunkohletagebaue der früheren DDR liegen besondere Potenziale für Erholung und Naturschutz. Für Gestaltungs- und Entwicklungskonzepte sind weitgehend die Gemeinden verantwortlich. Der vorliegende praxisorientierte Leitfaden (Ergebnisse aus einem F+E-Vorhaben des Bundesamtes für Naturschutz) soll dazu beitragen, „durch eine nachhaltige Gestaltung erholungswirksamer Freizeitangebote gleichermaßen positive wirtschaftliche, soziale sowie ökologische Effekte zu erreichen„. Der Inhalt der Schrift ist wie folgt gegliedert: A. Leitbild und Ziele für nachhaltige Erholungsnutzung und Tourismus in Bergbaufolgelandschaften (BFL) (Leitbild, angebotsbezogene Ziele, ökologische Ziele, soziale und wirtschaftliche Ziele), B. Empfehlungen zur Planung nachhaltiger Formen von Erholung und Tourismus in BFL (Übersicht über erforderliche Planungsschritte, Grobanalyse, Prognoseprofil), C. Checklisten zu den einzelnen Erholungsformen und D. Anhang (u. a. Zielbereiche für nachhaltige Erholungsnutzung, Landschaftseinheiten der BFL, Lebensräume in der BFL und ihre Empfindlichkeit, Darstellungshilfe für die sozioökonomische Bewertung einer Erholungsform, Kontakte, Fördermöglichkeiten).

 K. Lecher, Hannover (11.08.02)

 

Arbeiten der geobotanischen Arbeitsgruppe im Ökologiezentrum der Universität Kiel sind wesentliche Grundlage des Buches. Die einzelnen Abschnitte sind folgenden Themen gewidmet: Moore als Lebensraum / Hydrologie / Paläoökologie von Torflagerstätten / Klassifikation von Mooren / Torf / Kohlenstoffhaushalt und Nährstoffumsätze / Wesentliche Standortgradienten / Vegetation der Moore / Gliederungsansätze für Vegetationskomplexe / Moore als Ökosysteme / Nutzung, Gefährdung, Schutz / Strategien und Instrumente zur Umsetzung des Moorschutzes und der Moorrestitution / Langzeitforschung, Monitoring und Erfolgskontrollen. „Die unterschiedlichen Aspekte des Moorschutzes erfordern auf konkrete Objekte zugeschnittene Konzepte von Pflege- und Entwicklungsstrategien. Dies setzt ein Basiswissen voraus über die Genese des Torfkörpers, die Nutzungsgeschichte des Moorsystems, die stofflichen Einträge und Umsetzungsprozesse, den Wasserhaushalt und die Biozönosen sowie über die Schutzbedürftigkeit und –fähigkeit der jeweils betroffenen Schutzgüter.„ Das vorliegende Buch liefert in hervorragender Weise einen Einstieg in die Grundlagen eines modernen Moorschutzes.

K. Lecher, Hannover (11.08.02)

 

Das in Englisch geschriebene Einführungsbuch vermittelt einen Einblick in die unterschiedlichsten Anforderungen, die sich aus dem Bereich der Stadtentwässerung ergeben. Dabei richtet es sich sowohl an Studenten als auch in der Stadtentwässerung praktisch Tätige. In 23 Kapiteln werden verschiedene Schwerpunkte anhand zahlreicher Beispiele erläutert; weiterführende Literatur ist den jeweiligen Kapiteln zugeordnet. Folgende Themen werden behandelt: Entwässerungssysteme, Wasserqualität, Abwasser, Regenwasser, Niederschlag, Hydraulische Grundlagen, Kanalnetze, Pumpenanlagen, Sedimenttransport, Kanalsanierung. Weiterhin werden Grundlagen zu hydrologischen und hydraulischen Modellen vermittelt sowie weit verbreitete Computerprogramme vorgestellt. Die abschließenden Kapitel behandeln Management und Controlling von Entwässerungssystemen. 

                                                                            A. Nickel, Isernhagen (10.07.02)

 

Das Buch enthält 35 Beiträge, die im Rahmen einer internationalen Fachtagung „Wasserbewirtschaftung - Methoden und Instrumentarien im neuen Jahrtausend„ gehalten wurden.  Die einzelnen Beiträge lassen sich in 3 Schwerpunkte (Grundwasser, Oberflächenwasser, GIS in der Wasserwirtschaft) mit folgenden Themen einordnen: Grundwasser (Modellbildung und Simulation, Gefährdungsanalysen, Schutzzonen, Sanierungskonzepte, Grundwassermanagement), Oberflächenwasser (Strömung und Stofftransporte in Gewässern, Modellierung von NA-Prozessen, Hochwassersimulation, Wasserbewirtschaftung, Sanierungsaufgaben), GIS in der Wasserwirtschaft (GIS für Kartenwerke, GIS-Technologien, Modelle/-Kopplungen, Netz- und Katasterinformationssysteme für die Wasserwirtschaft sowie für Behörden/Verbände). Neben einzelnen grundsätzlichen Themen (wie z. B. „Wie komplex sollen Grundwassermodelle sein?„ oder „Vom Einheitsganglinienverfahren zu flächengegliederten Modellen - ein historischer Rückblick.„) geben viele Autoren ihre Erkenntnisse aus umgesetzten Projekten und Untersuchungen wieder - wobei die verwendete Software jeweils beschrieben und ihre Anwendung und Weiterentwicklung erläutert wird. Die einzelnen Beiträge enthalten weitere Literaturhinweise.

                                                                                  A. Nickel, Isernhagen (10.07.02)

 

Die Autoren wenden sich an Anwender von Transportmodellen, die in den Bereichen Hydrogeologie, Geoökologie, Hydrologie, Geographie, Umweltnaturwissenschaften, Wasserbau und Wasserwirtschaft tätig sind. Die Transportmodellierung umfasst hier den nicht-reaktiven und den reaktiven Stofftransport; dichtegekoppelte Strömungen sowie Mehrphasenmodelle werden nicht behandelt. Z. T. wird auf das im gleichen Verlag erschienende Buch „Grundwassermodellierung - Eine Einführung mit Übungen„ von W. Kinzelbach und R. Rausch aufgebaut. Neben den Grundlagen der Transportmodellierung im Grundwasser liegt der Schwerpunkt in der Herleitung und Beschreibung numerischer Methoden. Dazu werden explizite und implizite Zeitdiskretisierungen sowie Finite-Differenzen-, Finite-Elemente- und Finite-Volumen-Verfahren für die Ortsdiskretisierung vorgestellt. Komplettiert werden die numerischen Methoden durch das Erläutern von Bahnlinien‑, Charakteristiken- und Random-Walk-Methoden als Particle-Tracking-Verfahren. Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Verfahren werden diskutiert. Im Einzelnen werden folgende Inhalte, z. T. mit Beispielen, bearbeitet: Transportgleichung (19 S.); analytische Lösungen der Transportgleichung (8 S.); numerische Verfahren: Gittermethoden (43 S.), Particle-Tracking Methoden (21 S.); Lösungsverfahren für Gleichungssysteme (29 S.); Transport und Reaktion (38 S.). Literatur-, Symbol- und Schlagwortverzeichnis runden das Buch ab.                                                           

A. Nickel, Isernhagen (10.07.02)

 

Das in vier Abschnitte gegliederte, von zahlreichen Autoren verfasste Buch gibt einen ausführlichen Überblick über Möglichkeiten und Techniken der Fernerkundung. Dabei liegt ein Schwerpunkt in der Bereitstellung und Auswertung hydrologischer Informationen, wie sie z. B. im Rahmen von Simulationsrechnungen benötigt werden. Der erste Abschnitt erläutert physikalische und technische Grundlagen unterschiedlicher Aufzeichnungsmethoden sowie die Anbindung an Geoinformationssysteme und Anforderungen an Soft- und Hardware. Anschließend werden beispielhaft Anwendungen vorgestellt, die das Modellieren hydrologischer (Teil-) Prozesse auf Basis von Satelliten- und Radardaten zeigen. Im Einzelnen betrifft das folgende Bereiche: Niederschlag, Landnutzung und Einzugsgebiete, Verdunstung, Bodenfeuchte, Oberflächengewässer, Schnee und Eis, Bodenerosion, Wasserqualität, Grundwasser. Im dritten Teil steht die Behandlung wasserwirtschaftlicher Fragen im Vordergrund. Themen sind: Hochwassermanagement, Be- und Entwässerung, Rekonstruktion von Niederschlagsreihen, Landnutzungsänderungen. Zukünftige Perspektiven, die zum einen die Fernerkundungstechnik und zum anderen (Modell-) Entwicklungen in der Hydrologie bzw. der Wasserwirtschaft betreffen, bilden den Schluß.

                                                                                       A. Nickel, Isernhagen (10.07.02)

 

Das offensichtlich „mit Liebe„ verfasste und ausgestattete Buch behandelt

Dementsprechend lauten die Kapitelüberschriften: Einleitender Überblick zur Heckenwirtschaft / Zur Geschichte der Landschaft und der Hecken / Siedlungs- und Flurformen – die Geschichte spiegelt sich in der Heckenbewirtschaftung wider / Zur Herkunft und Bedeutung der Begriffe Hag, Hagebutte, Hagebutte, Hagedorn und Hecke / Übersicht der bedeutendsten Heckengehölze / Die Bewirtschaftungstypen / Hecken unterstützen die Weidewirtschaft / Die Futterlaub- und Reisiggewinnung von den Schnitthecken / Die Hecke liefert vielerlei Ausgangsmaterial, z. B. für Flechtwaren, Besen und Holzgeräte / Landeskulturelle Aspekte von Hecken / Sehen und sehen lernen – anhand der Vegetation der Hecken und ihrer Ränder z. B. im Land Salzburg / Die pflanzensoziologische Zuordnung der im Land Salzburg aufgenommenen Heckengesellschaften / Tierökologie / Die installierte Vielfalt? / Die Hecken- und Baumheckenbrache / Zur planvollen Neuanlage, Pflege und Erneuerung von Hecken / Beschreibung mehrerer Heckengehölze / Die Gliederung der Höhenstufen in Mitteleuropa. Erwähnenswert sind nicht zuletzt die wunderschönen Bilder der verschiedenen Heckengehölze. Im Vorwort schreibt LR Eisl/Salzburg: „Möge das Buch dazu beitragen, dass viele Menschen die Hecken als die Lebensadern in unserer Landschaft begreifen und schätzen lernen.„  

 

                                                                           K. Lecher, Hannover (29.06.02)

 

Der gemeinsam mit der „Association of Tracer Hydrologists„ (ATH) organisierte international hervorragend besetzte Kongress befasste sich mit den Themen „detection and survey methods, hydraulic testing of groundwater, tracers in groundwater, modeling of groundwater flow and transport, protection of groundwater, application of groundwater flow evaluations, hardrock hydrogeology„. Die Beiträge der beiden Bände sind auch entsprechend diesen Themen gegliedert. Im Vorwort schreiben die Herausgeber, dass große Teile der Erde in diesem Jahrhundert vor allem mit Problemen der chemischen Kontamination des Grundwassers und mit geringen Niedrigwasserabflüssen konfrontiert sein werden und dass sich die Forschung heute verstärkt mit den grundlegenden Prozessen der Grundwasserneubildung, -strömung, Transport gelöster Stoffe, Immobilisation und forcierten Abbaus von Schadstoffen im Grundwassser befassen muss, um auch in Zukunft das für Leben und Gesundheit benötigte Grundwasser verfügbar zu haben. Mit den beiden vorliegenden Bänden sind die Kongressergebnisse nun auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich.

K. Lecher, Hannover (26.05.02)

Im Vorwort schreibt der Autor: „Hydromechanische Grundlagen sind zwar problemunabhängig, jedoch sind die Anwendungen einem Wandel unterworfen. So ist in den Disziplinen, die sich mit den natürlichen Gewässern befassen, eine Wendung von einer rein technischen Betrachtungsweise hin zu einer umfassenden Sichtweise eingetreten, die auch die Lebensgemeinschaften in Gewässern einschließt, so dass Strömungsfragen z. B. auch Teilbereiche der Biologie betreffen. Gleichzeitig ändern sich die verfügbaren Lösungsmethoden durch die stürmische Entwicklung der Rechnerleistung und der Programmentwicklung.„ Die Besonderheiten des Buches werden in den Überschriften einiger Unterabschnitte (z. B. Genauigkeit hydraulischer Berechnungsergebnisse, Genauigkeitsrahmen und Rückrechnung der Rauheit, Sohlensicherung mit Steinschüttungen, Hydromechanische Grundlagen der Wasser- und Windkraftnutzung) und in der Art der Stoffbehandlung deutlich. Die Überschriften der Hauptkapitel (Eigenschaften von Flüssigkeiten, Hydrostatik, Hydrodynamik, Hydromechanik des Küstenbereichs, Simulation von Strömungen) sind dafür doch zu allgemein. Gedacht ist das Buch als „Lehrbuch für Studierende aller Fächer, die mit den Gewässern verbunden sind. Es ist gleichzeitig ein Nachschlagewerk für die in der Praxis Tätigen.„

K. Lecher, Hannover (24.05.02)

 

    Der Haupttitel "Naturnaher Wasserbau" ist zweifellos zu weit gegriffen; genauer umschreiben läßt sich der Inhalt mit "Ingenieurbiologische Bauweisen bei der Gewässerregelung". Dementsprechend schreiben die Verfasser im Vorwort: "Das Handbuch verfolgt das Ziel, ingenieurbiologische Bauweisen einem möglichst großen Kreis von Praktikern bekannt zu machen. Es soll damit zu verstärktem Einsatz von lebenden Baustoffen bei Arbeiten an Gewässern aufgefordert und ermutigt werden. Allen mit dem Wasserbau im Allgemeinen und den mit dem Schutzwasserbau im Besonderen Befassten möge damit eine Anleitung für die zielführende und zweckentsprechende Anwendung der Ingenieurbiologie in die Hand gegeben sein. ... " Deutlich wird der Inhalt auch über die Gliederung des Textes: Planung und Ausführung; Die ingenieurbiologischen Bauverfahren; Die ingenieurbiologischen Bauweisen und Bautypen im Wasserbau; Ingenieurbiologie und Dammbau; Feuchtbiotope; Pflege und Erhaltung der ingenieurbiologischen Bauwerke und Bestände. Beachtenswert sind auch die umfangreichen Tabellen des Anhangs: Für ingenieurbiologische Arbeiten geeignete Samen von Gräsern, Kräutern und Gehölzen (18,5 S.), Die für ingenieurbiologische Verbauungen geeigneten, vegetativ vermehrbaren Gehölze (4,5 S.), Die wichtigsten als bewurzelte Pflanzen für ingenieurbiologische Bauweise geeigneten Gehölzarten (5 S.). Das ohne Einschränkung empfehlenswerte Buch ist außerordentlich praxisnah verfasst.

K. Lecher, Hannover (20.04.02)

 

   Das von der Frontinus-Gesellschaft, Köln, herausgegebene Buch „behandelt die sakralen und die profanen Beziehungen des in biblischer Zeit im geographischen Bereich des Heiligen Landes lebenden Menschen zum Naturelement Wasser. Die zusammengestellten einschlägigen Bibeltexte werden jeweils aus technikgeschichtlicher Sicht kommentiert. Dabei zeigt sich, dass der alltägliche Kampf um das zum Leben und Überleben notwendige Wasser unter den ariden und halbariden Klimabedingungen der Region doch sehr viel enger mit den religiös-mythisch-spirituellen Aspekten des Urelements Wasser im Bereich des Glaubens verwoben ist, als gemeinhin angenommen wird. Ergänzt und vertieft werden die Betrachtungen durch die Vorstellung neuer archäologischer Forschungsergebnisse über die geschichtlichen Wasserversorgungsanlagen biblischer Städte, u. a. Jerusalem, Jericho, Qumran und Masada.„     Der erste Teil (Allgemeines) umfasst die Abschnitte: Die Bibel, Die Welt der Bibel (Land, Volk, Wasser), Die Bibel und Ägypten, Die Bibel und Mesopotamien. Der zweite Teil (Die Spuren des Wassers in der Bibel) ist folgenden Themen gewidmet: Die fünf Bücher des Moses, Die Bücher der Geschichte des Volkes Gottes, Die Bücher der Lehrweisheit und die Psalmen, Die Bücher des Propheten, Hydrologie und Hydrotechnik im Heiligen Land in hasmonäisch-herodianischer Zeit, Die Briefe des Neuen Testaments und zusammenfassende Betrachtung. Der dritte Teil schließlich beschreibt neben den o. a. Wasserversorgungsanlagen biblischer Städte die Wasserversorgungsanlagen in Israel während der mittleren kanaanitischen Epoche (2000 – 1500 v. Chr.), Unterirdische Wasserversorgungsanlagen biblischer Städte sowie die Wasserversorgung geschichtlicher Wüstenfestungen am Jordantal.                                                                     K. Lecher, Hannover (18.05.02)

 

   40 Autoren aus den verschiedensten Regionen Deutschlands präsentieren die Ergebnisse eines BMBF-Verbundvorhabens (Projektlaufzeit 7 Jahre): „Sie sind so aufbereitet, dass sie als Grundlage für die Konzeption und Umsetzung von Renaturierungsverfahren in den Niedermooren der nord- und ostdeutschen Tiefebene sowie ggf. auch in anderen Moorlandschaften dienen können. Im Vordergrund stehen dabei Verfahren und Modelle zur Optimierung des Vernässungs- und Artenschutz-Managements sowie zur Integration der landwirtschaftlichen Nutzung in Teilgebieten, in denen sie den Zielen des Naturschutzes nicht widerspricht. Außerdem soll das Buch Instrumentarien aufzeigen, die es erlauben, die Auswirkungen von Maßnahmen auf biotische und abitiotische Ressourcen sowie auf die sozioökonomische Struktur der Moorlandschaften zu bewerten und zu prognostizieren.„

    Bei den „Grundlagen„ sind u.a. behandelt: Genese, Vorkommen und Zustand der Niedermoore Mitteleuropas sowie Leitbilder und Ziele für die Renaturierung nordeutscher Niedermoore, im Abschnitt „Wasserhaushalt„ Hydrologische Gebietsanalysen zur Einschätzung der Vernässbarkeit, Vernässungsstrategien für verschiedene Standortverhältnisse, Einfluss von Vernässung und Bewirtschaftung auf pflanzliche Nährstoffe, unter „Arten- und Lebensgemeinschaften„ Etablierung von Röhrichten und Seggenrieden, Entwicklung pflanzenartenreichen Niedermoorgrünlands, bei der „Landnutzung„ Extensive Landwirtschaft auf Niedermoorgrünland – Probleme und Chancen, unter „Prognosemodelle„ Sukzessionsmodelle für die Prognose von Entwicklungsszenarien, beim Thema „Bewertung und Planung„ Ableitung eines ökologischen Entwicklungskonzeptes und schließlich unter „Schutzprogramme„ Analyse von Schutzprogrammen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.                                                                                                  

   K. Lecher, Hannover (19.05.2002)

 

    Im Vorwort des von 29 Autoren (aus Norwegen, Großbritannien, Dänemark, Niederlande, Belgien, Frankreich, Österreich, Schweiz, Italien, Australien, USA; die Herausgeber arbeiten in Melbourne und in Wien) verfassten Buches heißt es: „ . . brings together a number of recent field exercises in research catchments, that illustrate how the understanding and modelling capability of spatial processes can be improved by the use of observed patterns of hydrological response. In addition the introductory chapters review the nature of the hydrological variability, and introduce basic concepts related to measuring and modelling spatial hydrologic processes.„ Der Text ist in drei Gruppen gegliedert: Grundlagen (u. a. „Spatial Processes, Organisation and Patterns; Spatial Modelling of Catchment Dynamics; Paterns and Organisation in Precipitation; . . in Evaporation„) , Fallstudien (u. a. „Runoff, Precipitation, and Soil Moisture at Walnut Gulch; Spatial Snow Cover Processes at Kühtai and Reynolds Creek; Storm Runoff Generation at La Cuenca; Shallow Groundwater Response at Minifelt„) und Folgerungen („Towards a Formal Approach to Calibration and Validation of Models using Spatial Data; Summary of Pattern Comparison and Concluding Remarks„).

   Das Buch ist in erster Linie gedacht für Wissenschaftler und Studierende („graduates and advanced undergraduates„) der Fachgebiete der Hydrologie und anderer wasserbezogener Disziplinen (z.B. Physische Geographie, Erdwissenschaften sowie Umwelt- und Bauingenieurwesen, soweit sie mit der Wasserwirtschaft und der Hydrologie zu tun haben).

   Nicht zuletzt eignet sich das Buch aber auch sehr gut als Einstieg in die englische Fachsprache.

K. Lecher, Hannover (18.05.02) 

 

      Der Neubau von Straßen schließt auch die Planung von Brücken zur Querung von Gewässern ein. Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit war und ist der planende Ingenieur immer bemüht, die Durchflussöffnungen möglichst klein zu halten, andererseits aber groß genug, um den schadlosen Hochwasserdurchfluss zu gewährleisten. Der Verfasser gibt mit diesem Spezialwerk eine sehr umfassende Zusammenstellung von Studien und Forschungsergebnissen der englischsprachigen Fachliteratur zur Hydraulik an Brücken. Der Einfluss der Gewässercharakteristiken mit ihren Profilbedingungen und ihrem Abflussregime auf die hydraulischen Vorgänge an Brücken werden ebenso behandelt wie die Lage, Geometrie und Ausbildung der Brücken selbst. Wertvoll sind auch die Ausführungen zur Kolkbildung und den Möglichkeiten der Kolkverhinderung bei Brückenfundamenten. Die Ausführungen in den einzelnen Kapiteln werden durch gut gewählte Berechnungsbeispiele ergänzt.

Das Buch dürfte eine der umfassendsten Anleitungen zur hydraulischen Untersuchung und Planung von Brücken zur Querung von Gewässern sein. Es kann all denen empfohlen werden, die sich als Ingenieur(in) mit entsprechenden Planungen zu befassen haben.                                                                                 G. Lange, Oyten (15.05.02)

 

·             Bundi, M.: Zur Geschichte der Flurbewässerung im rätischen Alpengebiet. Verlag Bündner Monatsblatt. Chur. 2000. 342 S. mit 12 Farb- und 32 s/w-Abb. sowie 13 thematischen Kartenausschnitten, geb., sFr. 48,-, EUR 27,-.

 

Der Autor, Dr.phil. Altnationalrat (ehemaliger eidgenössischer Parlamentarier), beschäftigt sich als Historiker unter anderem mit Wirtschafts- und Siedlungsgeschichte. Er darf für sich in Anspruch nehmen, eine schmerzlich bekannte Lücke der Agrargeschichte im Alpenraum wesentlich verkleinert zu haben. Die Technikgeschichte des Bewässerungswesens wurde expressis verbis ausgeklammert. Im Gegenzug bittet er eindringlich, dass das „Vermessungswesen„ sich der noch vorhandenen Relikte und Spuren annehme, bevor es endgültig zu spät ist. Aufgerufen sind nach schweizerischem Verständnis die in Agrargeschichte interessierten Kultur- und Vermessungsingenieure!

Trotz der klaren Abgrenzung zur Technikgeschichte stellt das Buch wegen seiner minutiösen und beispielhaften interdisziplinären Quellen- und Datenaufarbeitung - ein unverzichtbares Standardwerk dar. Mit sechs Kapiteln sachlich und methodisch klar gegliedert enthält es nebst Inhalts-, Quellen- und Literaturverzeichnis einem Anhang von ca. 50 Quellentexten.

      Das erste Kapitel enthält einen Abriss der Klima-und Vegetationsgeschichte. Als maßgebende Grundlage stützt sich der Autor auf Braun-Blanquet  (Die inneralpine Trockenvegetation, Stuttgart, 1961). Die darin erwähnte "Föhrenregion" stimmt weitgehend mit dem in Bundis Buch beschriebenen Raum (Graubünden, Vorarlberg, westliches Tirol, Obervinschgau, Bormio) überein. Bemerkenswert ist, dass in den rätischen Alpen im Gegensatz zu den umliegenden Regionen eine Erforschung der Wasserwirtschaft fast vollständig unterblieb.

Im zweiten und dritten Kapitel wird auf die frühesten Zeugnisse (8. - 14. Jh.) und auf die Bewässerung in der historischen Literatur eingetreten. Frühe Quellen der römischen Rechtsauffassung in Rätien zeigen, dass das Weg- und Wasserleitungsrecht gleichwertig waren. Im kulturgeschichtlich aussagekräftigen Testament des Churer Bischofs Tello von 765 wird die Flurbewässerung ausdrücklich erwähnt; womit dieses Dokument auch bezüglich des Flur- und Ortsnamengutes eine Schlüsselfunktion einnimmt. Interessanterweise fehlen in Landesbeschreibungen des 16. und 17. Jh. Angaben über die Bewässerungsnetze. Dies lässt den Schluss zu, dass Flurbewässerung im ganzen Alpenraum eine über Jahrhunderte selbstverständliche Tätigkeit war und somit keine besondere Erwähnung erfuhren. Erst im 18. Jh. beschäftigten sich patriotisch gesinnte Aufklärer, Arzte, Förster und Geistliche infolge Bevölkerungszunahme, knapper Agrarproduktion und Importproblemen wieder ernsthaft mit der Weiterentwicklung des Bewässerungswesens.

Im vierten und umfangreichsten Kapitel werden für alle Talschaften die Bewässerungsorganisation, das Hauptgraben- und Feinverteilungsnetz, zum Teil mit Kartenausschnitten, beschrieben. Dem Verfasser gelang ein Itinerar der Bewässerungsnetze auf Grund einer umfassend interdisziplinären Quellenauswertung, Begehungen im Gelände, Befragungen und Luftbildauswertungen. Die einzelnen Gebiete sind in den agrargesellschaftlichen Kontext gestellt. Zusätzlich dokumentiert der Autor deren Veränderungen im historischen Verlauf bis in die Neuzeit.

    Kapitel fünf, die komparative Betrachtung, vergleicht nach sachlicher Gliederung (rechtlich, organisatorisch, technisch, volkswirtschaftlich, sozial usw.) die beschriebenen Orte und Talschaften untereinander mit einer anschließenden Gesamtschau. Die Flurbewässerung wurde der Klimasituation (Höhepunkt in der Wärmeperiode des 16. Jh.), der jeweiligen politischen Situation (z. B. 30jähriger Krieg), aber auch gewisser „Modeströmungen„ ausgesetzt, was zu verschieden intensiven Bewässerungsperioden führte. Detailliert werden die unterschiedlichen organisatorischen Strukturen der Wässergenossenschaften und ihren Einfluss in die politische Struktur der Gemeinden und Talschaften inkl. die daraus entstandenen Ämter beschrieben. Je wichtiger die Bewässerungswirtschaft in einem Gebiet, desto mehr wurden die Funktionen an die politischen Mandatsträger gekoppelt, was später zu politischem Struktur- resp. Gemeinschaftsverlust führte.

Die technische Herausforderung war im rätischen Alpenraum kleiner. So bildeten die „bisse en bas„ – das niedere Verteilnetz – das Gros der Grabensysteme. Aus topographischen Gründen waren kühne Hauptzuleitungen wie die „bisse en haut„ im Wallis oder „Hauptwaale„ im Vinschgau weniger nötig. Hervorgehoben wird, dass viele bisherige Historikerarbeiten oft nur die spektakulären Bewässerungszuleitungen (z. B. im Vinschgau die "Wale", im Wallis die "Bissen"), die heute noch sichtbar sind oder teilweise für landwirtschaftliche und touristische Zwecke genutzt werden, beschreiben, was zu einer falschen Gewichtung führt.

Der Autor kann für ein zusammenhängendes größeres Berggebiet den durch Quellen gesicherten Nachweis liefern, dass die "niedere" flächendeckende Flurbewässerung im Alpengebiet ein integrierender Bestandteil der agrarischen Tätigkeit war. Mit der landwirtschaftlichen Revolution des 19 Jh. verschwanden die traditionellen Flurbewässerungen innert kürzester Zeit sang- und klanglos. Technische Bewässerungsanlagen mit weit höheren Wirkungsgraden, dafür technisch anspruchsvoller, wurden installiert. Unter Berücksichtigung der ökonomischen und arbeitstechnischen Aspekte in den landwirtschaftlichen Betriebsabläufen verzichtete man vermutlich gerne auf diese arbeitsintensiven und organisatorisch aufwendigen Arbeiten, die oft Anlass für Streitereien waren. Dabei gingen bedauerlicherweise Teile des sozialen Netzwerkes verloren.

     Im Schlusskapitel geht der Autor auf die teilweise neu entstandenen Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus ein. Unter dem Titel Kulturlandschaftswandel und Umnutzung schlägt er auch planerische Maßnahmen für den Erhalt dieser kulturtechnischen Objekte vor.

Nicht alle Gebiete verfügen dazu über die gleichen Voraussetzungen und Chancen. Klassisches Beispiel ist der Vinschgau / Etschtal, der nach dem 2. Weltkrieg, u.a. mit EU-Beiträgen und unter Ausnutzung moderner wasserwirtschaftlicher Anlagen eine Produktionsverlagerung in die Obst- und Weinproduktion vollzog. Dies stellt eine eindrückliche Tradierung der weit über 2000jährigen Bewässerungstechnik dar. Dabei wurde ein Großteil der alten Anlagen (Waale) in die touristische Nutzung überführt und/oder weiter für Berieselung genutzt. Ähnliches gilt für das Wallis, das Aostatal und weitere Regionen.

     Insgesamt wird das umfassende, leicht lesbare und handliche Werk jedem, der sich mit Agrargeschichte befasst, um die moderne Landwirtschaft zu verstehen, fundamentale Zusammenhänge aufzeigen. 

                                             R. Küntzel, Paspels (04.05.02)

 

  Der Bodenschutz stellt eines der großen Umweltgebiete dar, manchem Städter vielleicht nicht so nahe wie der Schutz des Wassers oder gar der Natur. Da Bodenschäden langwirkend sind und auf andere Schutzgüter ausgreifen, ist der Bodenschutz umso wichtiger, und das Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) von 1999 stellt eines der wirkungsvollsten Instrumente der Schutzsteuerung dar.

   Das Buch von Versteyl/Sondermann kommentiert ausführlich und auch für den Nicht-Juristen gut verständlich das gesamte BBodSchG. Ein solches Gesetz steht nie allein im Raum, und die Autoren haben Verordnungen und Bekanntmachungen des Bundes sowie auf das BBodSchG bezogene Ländergesetze mitbehandelt, so daß der Leser einen vollen Überblick bis einschließlich 2001 erhält.

    Gleich vorn im Buch findet man - mustergültig - ein vollständiges Abkürzungsverzeichnis: Wer hätte nicht schon verzweifelt nach Bedeutungen gesucht? Allein das Studium dieses Verzeichnisses erhellt Akteure und Betroffene, mit dem Bodenschutz verbundene andere Gesetze und Verordnungen, und das ausführliche Literaturverzeichnis öffnet Wege für weiteres Studium, Fallbesprechungen und macht den ganzen betroffenen Lebenskreis klar.

     Das Buch stellt in klarer und übersichtlicher Form die heutigen Vorschriften zum Bodenschutz dar. Nicht nur Juristen und Verwaltungsmitarbeiter finden hier ihre Quelle, sondern auch Planer, Ingenieure, Lehrpersonen und Bodennutzer jeder Art werden das Buch gern benutzen, sei es zur allgemeinen Information, sei es bei der Behandlung eines bestimmten Falles. Man kann dem Buch nur weite Verbreitung über Fachkreise hinaus wünschen.        

 

 W. H.Gilbrich, Hannover (02.05.02)

 

            Schwerpunkt des hervorragend gestalteten Buches sind "Großschutzgebiete". Die als Geobotaniker, Landschaftsökologe und Naturschützer (Greifswald) ausgewiesenen Autoren

gliederten den Inhalt wie folgt: Das Nationalparkprogramm der Wendezeit / Bilanz nach 10 Jahren / Kultur der Landnutzung (Das Werden der mitteleuropäischen Kulturlandschaft, Intensiv genutzte Agrarlandschaft heute, Kulturlandschaft als Aufgabe) / Mut zur Wildnis (Ein Plädoyer für Naturentwicklungsräume, Urwälder von morgen, Wiederversumpfung von Niederungslandschaften, Konversion von Truppenübungsplätzen, Bergbaufolgelandschaften als Naturentwicklungsräume) / Die globale Dimension. Das Buch soll ein erster Band einer Reihe von zunehmend international ausgerichteten Buchtiteln sein, die die Michael Succow- Stiftung zum Schutz der Natur geplant hat, um den Leitgedanken der Stiftung - Erhalten und Haushalten - einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Jedes Kapitel schließt mit einer auf den jeweiligen Text bezogenen Auswahl von Literaturquellen bzw. weiterführender Literatur. Generell ist anzumerken, dass das Buch als Wegweiser für einen modernen Naturschutz gewertet werden kann. Nicht zuletzt eignet sich das Buch auch zum Verschenken.

 Lecher, Hannover (21.04.02)

 

Grundlage der 19 Beiträge (24 Autoren) ist ein Workshop in Saarlouis (5./16.6.2000), bei dem im Wesentlichen zum Thema eines Forschungs-Kooperationsvorhabens zur dezentralen Regenwasserbewirtschaftung berichtet wurde. Beachtenswert ist dabei u.a., dass die beiden Mitherausgeber/in Heiden und Erb die Bundesstiftung Umwelt (Geldgeber) vertreten. Zur Thematik der Schrift schreiben Bronstert, A., U. Fritsch, H. Leonhardt und D. Niehoff in den Schlussfolgerungen ihres Beitrages "Quantifizierung des Einflusses von Landnutzungs- und Klimaänderungen auf die Hochwasserentstehung am Beispiel ausgewählter Flussgebiete (Hydrologie. u. Wasserbew., 45, 213-216, 2001) u. a.:

-     Mit zunehmender Einzugsgebietsgröße tritt der Einfluss der flächenhaften Gebietseigenschaften (Landnutzung, Morphologie, Geologie etc.) gegenüber den Eigenschaften des Gewässernetzes (Verlauf, Rauigkeit des Gerinnebetts, Retention am Gerinne etc.) in den Hintergrund.

-     Stellt die Durchlässigkeit der Bodenoberfläche keine Begrenzung für die Infiltration dar, so kommt den Eigenschaften des Gesteinsuntergrundes eine entscheidende Bedeutung für die Abflussbildung zu. Die Landnutzung übt dann nur einen sehr geringen Einfluss aus.                                                                                          

    K. Lecher, Hannover  (17.02.2002)

 

 M. Billib, Hannover (02.02.2002)

 

 

Erarbeitet wurde das Wörterbuch (je 10 000 Begriffe, incl. Synonyma, in Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch mit vielen lateinamerikanischen Äquivalenten) von der Arbeitsgruppe „Übersetzung technischer Begriffe„ der „International Federation of Landscape Architects„ (IFLA). Dabei wird der interdisziplinäre Zusammenhang planerischer Begriffe und Fragestellungen durch die vorhandenen Begriffe verschiedenster Nachbarfächer, z. B. Biologie, Vermessungswesen, Bauvertrags- und Honorarwesen, Wasser- und Abfallwirtschaft, Land- und Forstwirtschaft, deutlich. Fast alle Begriffe sind definiert, damit zumindest annähernde Zusammenhänge zwischen Wort und Begriff herzustellen ist. Grundlage waren vorrangig die Fachliteratur, technische Regelwerke und Gesetze des jeweiligen Sprachraumes, in wenigen Ausnahmefällen mehrsprachige Wörterbücher. Für Termini, die in der einen oder anderen Sprache so (noch) nicht gebraucht werden, macht der/die jeweilige Bearbeiter/-in Übersetzungsvorschläge, die durch die nachgeordneten Symbole (# ) und (±) gekennzeichnet sind. Britische und amerikanische Schreibweisen werden, abgesehen von „s„ resp. „z„, z. B. bei organize, unterschieden. Darüber hinaus werden die Unterschiede zwischen britischem und amerikanischem sowie auch manchmal kanadischem Sprachgebrauch mit UK, US und CDN deutlich gemacht. Entsprechendes gilt im Französischen für Belgien (B), Kanada (CDN) und Schweiz (CH) bzw. im Deutschen für Österreich (A) und Schweiz (CH).

Die kleinste selbständige Übersetzungseinheit ist das fett gedruckte deutsche Stichwort mit Angabe des kursiv gedruckten Anwendungsfeldes. Ihm folgen die Definitionen mit allfälligen Verweisen, Synonymen, Antonymen sowie Ober- und Unterbegriffe und die nachgeordeten Übersetzungen und Definitionen oder Erläuterungen. Mit der „Globalisierung„ werden Fachwörterbücher zunehmend wichtiger; das vorliegende Werk ist in vielerlei Hinsicht Vorbild. Nicht zuletzt eignet es sich auch hervorragend als Präsent. Angesprochen sind die Fachwelt der Landschaftsarchitektur, Stadtplanung, des Natur- und Umweltschutzes sowie die Übersetzer/-innen in freien Büros, in Behörden, Forschung und Lehre.

  K. Lecher, Hannover (31.12.2001)

 

Das Buch gibt sich nicht als Lehrbuch aus; es behandelt aktuelle Aspekte der jungen Wissenschaft Ökotoxikologie. Diese sind in so weit als Konvention allgemein verbindlich vereinbart, als dass sie der Arbeitsausschuss „Ökosystemare aquatische Toxikologie„ erarbeitet hat. Damit wird kein festes Gedankengebäude abgebildet und gibt einige inhaltliche Lücken. Ökotoxikologen versuchen natürliche und vor allem anthropogen verursachte Veränderungen in der belebten Umwelt zu identifizieren und letztlich zu bewerten. Und dies - „die Bewertung„ - ist ein heißes Thema, zu dem hier fachlich qualifiziert Wesentliches zur Kenntnis gegeben wird. Die Herausgeber stellen explizit heraus: „Bewertung ist die Interpretation und Beurteilung der naturwissenschaftlichen Ergebnisse vor dem Hintergrund individueller und gesellschaftlicher Werthaltungen, Ziele und Wünsche„. Nichts desto trotz kann man, und das tun die Autoren auf vielerlei Weisen, Bewertungsverfahren mit wissenschaftlichen Elementen durchführen wie z. B. mit Angaben zur Aussagesicherheit der Daten, transparenten, geregelten Bewertungsschritten und ‑formularien, einheitlichen Maßstäben. Damit hat der Schritt von der Sach- in die Wertebene, den die reine Wissenschaft per se nicht machen kann, trotzdem fachlich-qualifizierten Hintergrund. Bewertet wird grundsätzlich im Vergleich zu den potentiell natürlichen Zuständen. Dies entspricht in anderen Wissenschaftsbereichen (Ökologie-Umweltbewertung) dem gebräuchlichen „Leitbild„, offensichtlich eine weitere allgemein anerkannte neue Konvention, die auch europaweit verwendet wird. Erschreckend ist, dass der potentiell natürliche Zustand nicht immer bekannt ist oder sinnvoll abgeleitet werden kann. Ein weiterer Hinweis auf den prägenden Einfluss menschlicher Tätigkeiten. Neben eher theoretischen Aspekten und der Modellbildung in der Ökotoxikologie werden detaillierter endokrin wirkende Substanzen und Biomarker bis zur molekularen Ebene hin abgehandelt. Vieles wird durch Beispiele, auch Anwendungspraktiken verdeutlicht. Ein Kapitel widmet sich der Wirkung von Insektiziden in Fließgewässer-Ökosystemen (nur benthische Wirbellose!). Dies ist ein typischer Fall multipler Exposition und zumeist sublethaler Effekte bei den Zielorganismen, der außerdem flächendeckend aktuell permanent stattfindet – ohne die ihm zukommende Beachtung zu finden. Sinnvoll erscheint das letzte Kapitel, in dem von Steinberg und Brüggemann Schlussfolgerungen gezogen und der Forschungsbedarf abgeleitet wird. Dieser besteht zumeist in der Ableitung des natürlichen Leitbildes, welches z. B. bei Tieflandfließgewässern natürliche Zonierungen und Saisonalitäten detaillierter abbilden muss. Von den Autoren wird allgemein eine stärkere „Ökologisierung„ der Toxikologie gewünscht, da nur so der aktuelle Aussage-Bedarf in Zukunft vielleicht gedeckt werden kann. Neben der sehr umfangreichen Literatur sind die deutlichen, gut beschrifteten Abbildungen und Tabellen sowie das Glossarhilfreich. 

S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (6.12.2001)

PLANAT, Beratungsorgan des Bundes (der Schweiz), wendet sich primär an Auftraggeber und kantonale Fachstellen und beschreibt Instrumente der Qualitätssicherung bei Gefahrenprozessen (Lawinen, Rutschungen, Steinschläge und Hochwasser). Die „Leitli-nien„ dienen der Projektplanung und deren Begleitung durch die zuständigen Fachstellen. Die Instrumente der Qualitätssicherung betreffen 1. Die Koordination (Zusammen-arbeit zwischen Institutionen und Disziplinen; Frühzeitig handeln, Ergebnisse überprüfen; Koordinationsstelle und Gefahrenkommission), 2. Die Minimalanforderungen (Entscheiden unter Unsicherheit; Jede Gefahrenbeurteilung sollte drei Minimalanforderungen erfüllen; Fakten und Interpretationen; Ermessensspielräume; Fundament einer Gefahrenbeurteilung; Was ist zu tun?), 3. Das Projektmanagement und 4. Ausschreibung und Vergabe. Anhang A betrifft Die Produkte der Gefahrenbeurteilung, Anhang B Arbeitsgrundlagen. Auf den 20 Seiten lassen sich die o. a. Themen zwangsläufig nur stichwortartig behandelt. Dies hat anderseits den Vorteil, dass die erforderlichen Grundlagen und Maßnahmen gut überschaubar aufgelistet sind.

K. Lecher, Hannover (21.10.2001)

Schon der Titel lässt erkennen, wie schwer sich die behandelte Materie bündig beschreiben lässt, und es ist in der Tat Aufgabe einer kurzen Besprechung, Interesse an diesem ungewöhnlichen Buch zu erwecken.

Das Buch behandelt das ganze Spektrum internationalen, europäischen und nationalen Rechts, soweit es sich auf Umwelt, Landschaftsgestaltung und -nutzung erstreckt, um etwas resigniert festzustellen, dass das ganze Instrumentarium seine volle Wirkung nicht erzielt, wenn es die im weitesten Sinne Ausführenden, die Menschen, nicht erfasst. Die Studie widmet sich folgerichtig den komplexen Beziehungen zwischen Mensch, Umwelt und gesetzlichen Vorschriften und entwickelt interessante interdisziplinäre Verfahren, um in diesem Komplex eine Systematik zu finden und die Wirkungsweise der einzelnen Mitspieler zu beschreiben, angefangen von globalen Bewegungen über europäische Institutionen, nationale Agenten bis in die Gesellschaft hinein, wobei (Interessen-)Gruppen wie soziologische Einheiten bis zum Individuum erfasst werden.

(Scheinbar) Negativ gesehen, hilft das Buch, Illusionen abzubauen. Positiv gesehen - und da liegt der große Wert - hilft es, Rechts- und Verhaltensinstrumente so zu dimensionieren und handzuhaben, dass sich gewünschte ökologische Effekte ergeben.

Das Buch ist so flüssig geschrieben, dass niemand befürchten muss, in juristischer oder soziologischer Terminologie zu ersticken, sondern der Leser erlebt die Argumentation und folgt ihr gern.

Das Buch hilft einem sehr weiten Nutzerkreis, angefangen bei Umweltexperten, Juristen, Politikern, Verwaltungsfachleuten bis hin zu Lehrern und Studenten an höheren Lehranstalten. Auch Medien fänden hier Gedanken und Informationen. Wenn auch die Beispiele nur Österreich betreffen, ist das Buch doch im gesamten deutschsprachigen Raum hoch aktuell, und seine Verbreitung sollte nicht an den Beispielen scheitern.

W.-H. Gilbrich, Hannover (12.10.2001)

Es ist von den Herausgebern und den beteiligten Autoren mutig, über die Landschaftsplanung ein dezidiert so genanntes Lehrbuch herauszugeben, da deren interne Diskussionen als chaotisch charakterisiert werden (Hübler/Finke,1999). Im Blick auf die 16 verschiedenen gesetzlichen Länderregelungen bekennen sie ihren Mut zur Vereinfachung und der Auswahl von Fallbeispielen zur Erläuterung. Ein Anliegen des Buches ist es, aus der Vielfalt der Methoden und Planungsverfahren Allgemeingültiges insbesondere für die Aufgaben und Methoden der Landschaftsplanung heraus zu arbeiten. Diese definiert sich als räumliche Umweltplanung, die auf die Multifunktionalität der Landschaft unter der Prämisse einer nachhaltigen Landnutzung abzielt (Stichworte: Agenda 21, Rio Konferenz, Biodiversität).

Als Aufgaben der Landschaftsplanung formulieren sie nach §1 BNatSchG die Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes, der Nutzungsfähigkeit der Naturgüter, Pflanzen- und Tierwelt sowie der Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft. Und in diesen Begrifflichkeiten bzw. ihrer Umsetzung in die Landschaftsplanung und in Beiträge zu anderen Fachplanungen steckt das eigentliche Dilemma. Ganz richtig vermerken die Autoren, daß die Zielformulierung ein wesentlicher Aspekt der Landschaftsplanung sei. In der Konkretisierung und der Detaillbearbeitung im Einzelfall stecken manigfaltige Probleme. Zu ihrer Lösung schildern sie die eigentlichen Planungsinstrumente anschaulich und übersichtlich. Auch für die Verwendung von Wertsystemen, Wertmaßstäben und Indikatoren bieten sie fachlich fundierte Hilfe an. Vorausschauend zeigen sie Wege der Integration in die räumliche Gesamtplanung auf und geben interessante Beispiele für Beiträge zu anderen Fachplanungen (UVP, FFH). In zwei abschließenden Kapiteln werden strukturiert einige Fallbeispiele aus der Praxis erläutert – bei der Beschränkung auf die Ergebnisse sieht alles einfach aus. Sie zeigen aber die große Vielfalt der Anforderungen.

Insgesamt ist es ein gelungenes Buch. Ob es denn schon das allein gültige Lehrbuch sein wird, bleibt abzuwarten. Die Autoren haben jedenfalls zu einzelnen Problemen qualifizierte und nachvollziehbare Ausführungen gemacht. Die optische Gestaltung verdeutlicht die Aussagen. Das nach Kapiteln gegliederte ausführliche Literaturverzeichnis erlaubt auch dem Fachfremden die schnelle Orientierung.

S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (16.10.2001)

Der Titel des klassischen Lehrbuches ist ein sprachliches „Understatement„ und vermeidet den eigentlichen Kernbegriff „Biozönologie„, den die Autoren vielfältig und umfassend bearbeiten. Das natürliche Zusammenleben verschiedenster Organismen ist das spannendste und am schwierigsten zu erfassende Phänomen in der Ökologie. Wissenschaftler gehen meist von einer bestimmten Art aus und erforschen naturgegeben über die Autökologie dieser Art auch die Verhältnisse im bewohnten Biotop und damit Details über dessen Artengemeinschaften. Nur sehr selten kommt es dabei aber zu einem wechselseitigen Zusammenwirken einzelner Teildiziplinen. Die Autoren plädieren – und die Ergebnisse geben ihnen recht – für eine konsequente Verknüpfung von zoo- und vegetationsökologischen Forschungsansätzen. Im Sinne einer integrativen Umweltforschung ist dies stringent und spiegelt erst so die natürlichen Systemeigenschaften der Lebensräume wider, in denen ja relativ willkürlich Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen unterschieden und getrennt erforscht werden.

In der kurzen Einführung in die Grundprinzipien des Zusammenlebens von Organismen schildern die Autoren die sog. Bisysteme „Zweipartner-Systeme„ detaillierter, die von neutraler Koexistenz bis zur lebensnotwendigen Eusymbiose reichen bzw. von einfacher Konkurrenz über Räuber-Beute-Verhalten bis zum Parasitismus. Nachdem sie Grundbegriffe und die historische Entwicklung der Biozönologie dargestellt haben, widmen sie ca. 80 Seiten den nicht geringen methodischen Problemen und Konzepten. Anhand ausgewählter Tiergruppen schildern sie anschaulich Beispiele des in der ungewohnten Zusammenarbeit möglichen Erkenntnisgewinns. Dies folgt der Erfahrung, dass vorhandene Daten besser aus- und bewertet werden können. Daran schließen sich Teilaspekte der Biozönologie wie Stoffhaushalt und Dynamik der Systeme an, die erstaunlich viel quantitative Daten enthalten. An das Ende haben die Autoren Ergebnisse über den Einfluss des Menschen durch Landbewirtschaftung und Siedlungsstrukturen gestellt. Das letzte Kapitel über Landschaftsökologie und Naturschutz erscheint hier etwas eigenwillig, kann aber die aktuellen Diskussionen über Leitbilder, Umweltqualitätsziele, Habitatfragmentation und verschiedene Bewertungskriterien hilfreich ergänzen.

Die Ausführungen sind insgesamt sehr übersichtlich und durch gut beschriftete Abbildungen und zahlreiche Tabellen ergänzt. Wie in amerikanischen Lehrbüchern sind wichtige Begriffe in Kurz-Tabellen definitorisch aufgelistet und farblich hervorgehoben. Dies fördert das Verständnis auch beim kurzen Durchblättern und erleichtert dem Fachfremden die Orientierung. Gerade das Zusammenstellen durchaus bekannter Informationen in diesem Buch verhilft zu ungeahnten Erkenntnissen. Die Autoren haben einen aktuellen Forschungsansatz und seine Ergebnisse umfassend und gut strukturiert dargestellt. Das ausführliche Register ist sicher hilfreich und die 66seitige Literaturliste nahezu vollständig.

S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (12.10.2001)

    Die Themenbände von Forum EIPOS (Europäisches Institut für postgraduale Bildung an der TU Dresden) „sind zunächst Ausschnitt aus dem Weiterbildungsprogramm des Instituts. Dieses Programm ist seit der Gründung von EIPOS 1990 auf die berufliche Bildung zugeschnitten. Dabei wird im Hause EIPOS Weiterbildung immer auch als ein Beitrag zur Beschäftigungssicherung verstanden„.

Das Buch befasst sich in theoretischer und angewandter Sicht mit den Böden als wesentlichem Bestandteil unserer Umwelt und als Lebensgrundlage der Menschheit. Es verschafft dem Leser Verständnis einschlägiger ökologischer, umweltrelevanter und produktionsbezogener Probleme. Inhaltlich ist es gegliedert in: Definition, Aufbau und Bedeutung der Böden / Bodenbestandteile / Bodenbildende Faktoren / Bodeneigenschaften / Bodenklassifikationssysteme und bodengeographische Einheiten / Bodenökologie und Bodenkultur / Bodenschutz und Bodensanierung / Geschichte der Bodenkunde. Die Literatur ist unterteilt in: Zeitschriften, Lehr- und Fachbücher, Methodenbücher und Karten sowie Zeitschriften- und Buchartikel, Dissertationen. Damit ist die aufgeführte Literatur überschaubar. Erwähnenswert ist darüber hinaus der Anhang mit Meßeinheiten und Umrechnungen.

Stoffauswahl und –behandlung sind geprägt durch die langjährigen Lehrerfahrungen des Verfassers an Fakultäten für Land- und Forstwirtschaft sowie Landschaftsarchitektur, bei der Umweltausbildung von Ingenieuren und Naturwissenschaftlern an einer Technischen Universität und der postgradualen Qualifizierung auf den Gebieten Ökosystembewirtschaftung und Bodenschutz im Rahmen der UNESCO und des EIPOS. Zweifellos werden die „Böden und Bodenfunktionen„ von Fiedler in Zukunft als viel benutztes Handbuch auf manchem Schreibtisch zu finden sein – wünschenswert wäre dafür allerdings ein strapazierfähiger Umschlag.

 K. Lecher, Hannover (24.10.2001)

    Die Autoren, TU Dresden, behandeln die grundlegenden hydrobiologischen Kenntnisse (insbesondere die Kausalzusammenhänge und Wechselwirkungen), die bei Eingriffen in den Stoffhaushalt in und bei der Bewertung von Gewässern und Gewässernutzungen, bei Bau- und Sanierungsmaßnahmen, berücksichtigt werden müssen. Dazu schreiben die Verfasser: „Da sich das Buch auch an Vertreter der wasserwirtschaftlichen Praxis richtet, werden angewandte Aspekte wie der Einfluss der Organismen auf die Wasserbeschaffenheit, Mechanismen der Selbst-Regulation und die Reaktion auf Belastungsänderungen ausführlicher behandelt als in anderen einführenden Lehrbüchern. Die Biologie der Wasser- und Abwasserbehandlung wird in einem weiteren Buch dargestellt.„ Gegliedert ist das Buch wie folgt: Wie funktionieren Gewässer-Ökosysteme? (99 S.) / Struktur und Entwicklungsgeschichte von Seen (132 S.) / Ökologie von Talsperren (d. h. „Stauseen„), Teichen, Tagebauseen und Kleingewässern (14 S.) / Struktur und Dynamik von Fließgewässern (122 S.) / Grundwasser – Unterirdische Gewässer (9 S.) / Belastbarkeitsgrenzen, Nutzungen und Regenerierung von Gewässern (61 S.) / Bewertung von Gewässern und ihre Einbindung in die Landschaft (16 S.). Die angeführten Seitenzahlen lassen das den einzelnen Abschnitten gegebene „Gewicht„ erkennen. Erwähnenswert sind darüber hinaus die 11 Tafeln mit Süßwasserorganismen, das 2,5seitige Glossar (mit ausgewählten Abkürzungen) und das etwa 24seitige Literaturverzeichnis. Sparsamer Gebrauch fremdsprachiger Fachbegriffe verbesserte die Lesbarkeit auch für Nicht-Biologen.

 K. Lecher, Hannover (23.10.2001)

 

    Von der Wasserbau-Reihe (Hrsg.: W. Schröder, Darmstadt) sind nun erschienen die Grundlagen des Wasserbaus (W. Schröder unter Mitarbeit von G. Euler, D. Knauf, G. Lautner und F. K. Schneider), Stauanlagen – Wasserkraftanlagen (J. Kaczynski), Gewässerregelung – Binnenverkehrswasserbau (W. Schröder und K. Römisch) sowie Wasserbau in Beispielen (E. Lattermann); vorbereitet wird Küstenwasserwerbau (F. Büsching).

Im Vorwort des vorliegenden Bandes schreiben die Verfasser: „... gibt einen breiten, mit Beispielen angereicherten, systematischen Überblick über nutzungsorientierte anthropogene Eingriffe und Baumaßnahmen in und an Fließ- und Stillgewässern. ... Weil ein Schiffsverkehr das Gewässerbett viel stärker und auf andere Weise beansprucht, wird der Binnenverkehrswasserbau im 2. Kapitel gesondert behandelt. ...„

Kap. 1 (Gewässerregelung) ist gegliedert in Flussmorphologie (Abtrag und Ausfällung, Erosion und Akkumulation, Abrieb, Gerinneform), Sohlensubstrat (Eigenschaften des und Bewegungsbeginn bei kohäsionslosem Sohlensubstrat, Erfahrungswerte zum Erosionsbeginn, Erosionsbeginn bei kohäsivem Sohlensubstrat), Fließwiderstand in alluvialen Lockersedimentbetten (Fließformeln, Fließgeschwindigkeit nach Blench, nach Ranga Raju und nach Lovfera, Alan und Kennedy), Transportierte Feststoffe (u. a. Feststofftransport, Stauraumverlandung, Wand- und Krümmungseinfluß, Unregelmäßiges Gerinne), Vegetation (Einflüsse auf das Fließgerinne, Uferbewuchs), Ufersicherung (Stabilitätsnachweis, Elemente der Ufersicherung, Böschungsfuß und untere Böschung, Zone W, Filter), Sohlengefälle und Sohlenausbildung (Gefällebemessung, Sohlenausbildung, Abstürze und Rampen), Revitalisierung (Grundsätzliches, Revitalisierung per Unterhaltung und durch Ausbau), Hochwasserschutz (Grundsätzliches, Flutmulden, Flußdeiche, Hochwasserpolder) und Stillgewässer (Lebensraum-Charakterisierung, Wasserbewegung und Temperatur, Stillgewässersanierung und –restaurierung, Seeufersicherung). Die Hauptabschnitte von Kap. 2 (Binnenverkehrswasserbau) lauten Binnenschiffahrt und Binnenflotte, Hydromechanik des fahrenden Schiffes, Gestaltung von Binnenschiffahrtskanälen, Natürliche Wasserstraßen, Schleusen, Schiffshebewerke, Häfen an Binnenwasserstraßen, Wasserwirtschaftliche Aspekte von Schiffahrtskanälen und Technische Bauwerke an Binnenwasserstraßen.

Auch wenn das Buch stark bautechnisch geprägt ist, wird es im Zeichen des heutzutage wichtigen interdisziplinären Arbeitens nicht nur den im Verlags-„Waschzettel„ als Zielgruppe genannten Bauingenieuren und Studierenden des Bauwesens nützlich sein.

K. Lecher, Hannover (21.10.2001)

 

    Inwieweit kann die dezentrale Regenwasserbewirtschaftung zum Hochwasserschutz beitragen? Der Beantwortung dieser Frage gingen die Referenten des Workshops „Vorbeugender Hochwasserschutz – Neue Wege der Regenwasserbewirtschaftung im Einzugsgebiet der Saar" vom 15./16. Juni 2000 in Saarlouis nach, deren Beiträge im vorliegenden Buch zusammengefasst sind. Die Referenten aus Forschung, Unternehmen und Behörden geben dazu in ihren 19 Beiträgen einen Überblick über modellhafte Untersuchungen zur Regenwasserbewirtschaftung in Siedlungsgebieten und über Einflüsse der Landnutzungsänderung und der Bodenbearbeitung auf den Erosions- und vorbeugenden Hochwasserschutz. Der Einsatz geografischer Informationssysteme und Niederschlag-Abfluss-Modelle in Einzugsgebieten verschiedener Größenordnung zwecks Vorhersage der Hochwasserentwicklung unter dem Einfluss dezentraler Bewirtschaftungsmaßnahmen werden ebenfalls erörtert.

Die Veröffentlichung gibt einen aktuellen Überblick über den Stand von potentiellen Regenwasserbewirtschaftungsmaßnahmen als ergänzender Beitrag für einen innovativen, nachhaltig betriebenen Hochwasserschutz in Siedlungsgebieten.

M. Billib, Hannover (18.08.2001)

      Umfangreiche Gesetze, wie das Wasserhaushaltsgesetz, haben den Nachteil, daß der Leser für einen Spezialfall Gefahr läuft, nicht alle relevanten Stellen zu finden. Der "Dinkler" zitiert aus allen einschlägigen Rechtsquellen (Wasser, Arbeitsschutz, Baurecht, Anlagenbau) die Teile, die Konstrukteure, Anlageneigentümer und -betreiber aber auch genehmigende Behörden für ihre tägliche Arbeit benötigen, wenn es sich um Anlagen zum Umgang mit wassergefährdenden Stoffen handelt.

 

Das Buch hat den großen Vorteil, daß es für einen klar umrissenen Aufgabenbereich den Rechtsquerschnitt schafft und damit die gesamte Bauumgebung von Planung, Genehmigung und Betrieb umreißt. Ist das Buch in erster Linie für Praktiker geschaffen, ist es auch für Fachstudenten von Wert, weil es rasch zum Ziel führt und weil es dem Studenten die Augen für die Vielfältigkeit der zu beachtenden Rechtsvorschriften öffnet. Da das Buch im Anhang die wesentlichen Rechtsvorschriften im Auszug bringt, macht es das Studium der Gesamtmaterie überflüssig, und es ist zitierfähig. Das Buch vereint Übersichtlichkeit, Klarheit und Kürze und kann daher sehr empfohlen werden.

         W. H.Gilbrich, Hannover (17.08.2001)

 

        Die erste Auflage erschien 1988 bei Fischer, Jena und Gebr. Borntraeger, Stuttgart. Der Aufschwung der nationalen und internationalen Moorforschung nach Rückkehr von Succow an die Universität Greifswald (1992) und den Aktivitäten von Joosten am Botanischen Institut in Greifswald (seit 1996) wird auch in der vorliegenden zweiten Auflage deutlich. Die Beiträge der 33 Autoren sind wie folgt gegliedert: 1 Einführung, 2 Prozesse auf Moorstandorten (topische Betrachtung), 3 Abiotische Kennzeichnung von Moorstandorten (topische Betrachtung), 4 Vegetationskundliche Kennzeichnung von Mooren (topische Betrachtung), 5 Moorlandschaften aus hydrologischer Sicht (chorische Betrachtung), 6 Kennzeichnung und Typisierung von Moorlandschaften (chorische Betrachtung), 7 Genese und Aufbau der Moore an Beispielen Ostdeutschlands, 8 Zur anthropogenen Veränderung der Moore, 9 Nutzung der Moore – Schutz der Moore sowie Anhang (Aufnahme landwirtschaftlich genutzter Standorte (TGL 24 300/04 Moorstandorte) mit: Gliederung der Moorstandorte; Torf- und Muddearten, Zersetzungsgrad der Torfe; Moorsubstrate und Moosubstrattypen; Horizonte, Bodentypen und Bodenformen; Prüfprotokoll). Herausgeber und Verlag ist zu diesem hervorragend gelungenen Buch (dies betrifft sowohl Inhalt als auch Aufmachung) zu gratulieren. Es ist nicht nur ein gutes, es ist auch ein schönes Buch. Die "topische und chorische Betrachtung" dürfte der eine oder andere Leser nicht verstehen: Der "Top" ist ein "Areal relativer Gleichförmigkeit", d. h. ein Raum, dessen vertikale Komponenten (z. B. Lufthülle, Vegetation, Boden, Gestein) in flächiger Betrachtung homogen sind. Die einzelnen Tope sind zu Mosaiken (den "Choren"), die räumlich heterogen sind, vernetzt. Eine Chore bildet somit ein Areal mehrerer Tope, die zueinander in lateraler Beziehung stehen (Erläuterung der Buchautoren).          

K. Lecher, Hannover (8.8.2001)

 

Die Notwendigkeit den Hochwasserschutz zu verbessern, führte zur Gründung der  Harzwasserwerke des Landes Niedersachsen. In den 25 Jahren, in denen der Autor das komplexe Wasserwirtschaftssystem (Hochwasserschutz, überregionale Trinkwasserversorgung) leitete, war er in unterschiedlichster Weise mit Hochwasser konfrontiert. In der Umweltdiskussion und der Berichterstattung in den Medien werden, vielfach von sog. „Experten„, größere Hochwässer als Erscheinungen des 20. Jh. genannt, die oft oder im allg. als „hausgemachte„ Katastrophen im Gefolge der Nutzungen unserer Landschaft angesehen wurden.

Die Zeit nach dem aktiven Berufsleben nutzte der Autor zur Suche nach Informationen zu Hochwässern der Vergangenheit. Fündig wurde er vor allem in den „Quellentexten zur Witterungsgeschichte Europas von der Zeitenwende bis 1850„ von  Curt Weikinn. Darüber hinaus werden seither Hochwasserberichte immer mehr durch systematische Messungen von Wasserständen und Abflüssen ergänzt. Auch der Hochwasserschutz wurde vor 1850 „mit archaischen Mitteln„, weitgehend als lokale Aktivität betrieben.

In einer aufwändigen Suchaktion in Landes- und Universitätsbibliotheken, Staatsarchiven, staatlichen Fachbehörden sowie kulturellen Institutionen konnten Beschreibungen, Karten und Baupläne über entsprechende Ereignisse, über Deiche, Durchstiche und Anlandungen zusammengetragen werden. Neben den allgemeineren Aspekten „Grund-sätzliches zu Hochwasser, Hochwasserschäden und Hochwasserschutz in Deutschland / Praxis und Theorie des Hochwasserschutzes im Spiegel der Fachliteratur des 18. Jahrhunderts / Jahrtausend- oder Jahrhunderthochwasser? Die großen Fluten / Die Thüringische Sündflut und andere – Starkregenkatastrophen-Hochwasserschutz in Ortschaften„ sind Hochwasser, Hochwasserschutz und Landschaftsveränderungen an den großen Strömen Oder, Elbe, Rhein und Donau sowie maßgebender Zuflüsse dokumentiert. Besonders erwähnenswert ist schließlich das Nachwort „Was zeigt der umfangreiche Blick zurück auf die Hochwasser und die Schutzbemühungen der letzten mehr als 1000 Jahre?„    

K. Lecher, Hannover (24.6.2001)

 

K. Lecher, Hannover (7.07.2001)

 

Das Plenterprinzip mit der selektiv einzelstammweisen Nutzung vor allem starker, erntereifer Stämme gehört mit zu den ältesten und ursprünglichen Waldbehandlungsmethoden. Damit lassen sich die noch bestehenden Urwälder (Osteuropa, Übersee) bestandesschonend in Nutzung nehmen, Wirtschaftswälder schonend behandeln und durch unsachgemäße Waldbehandlung beeinträchtigte Wald-Ökosysteme wiederum gesund pflegen. Der Autor, Aigen/Österreich, behandelt die für den Praktiker wichtigen Aspekte. Er beschreibt u. a. die unterschiedliche Eignung der jeweiligen Baumarten für die Plenterung, verschiedene Bewirtschaftungsmodelle und die erforderlichen Forsteinrichtungen. Hauptkapitel: Einleitung; Die Urwälder Mittel- und Osteuropas als Vorbild für eine moderne Waldwirtschaft; Plenterwald – Plenterprinzip; Die Forsteinrichtung; Strukturen – mehr als ideologischer Selbstzweck; Bestandesüberführung; Gelungene Überführungsbeispiele und -modelle; Zusammenfassung.

K. Lecher, Hannover (10.06.01)

 

Der Herausgeber nennt als Ziel des vorliegenden Buches "die Bereitstellung von Informationen über die Entstehung von Hochwasser und zum Umgang mit hohen Wasserständen zur Vermeidung bzw. Reduzierung von Hochwasserschäden. Dazu werden in den Grundlagenkapiteln Hinweise zu hydrologischen, hydraulischen, grundbautechnischen und baustofftechnologischen Fragestellungen gegeben. Die Planungskapitel beschäftigen sich mit der Bauvorsorge, der Organisations- und Verhaltensvorsorge und den Maßnahmen vor, während und nach einem Hochwasser (Maßnahmenmanagement). Ergänzend folgen Hinweise zur Landschaftspflege, zur Ermittlung und Auswertung von Hochwasserschäden und zur Versicherung von Hochwasserschäden. Den Abschluß bildet eine Darstellung der rechtlichen Grundlagen." Das von 13 ausgewiesenen Fachleuten aus Wissenschaft und Berufspraxis (von Bechteler/Universität der Bundeswehr München bis Vogt/Amt für Stadtentwässerung, Köln) verfaßte Hochwasser-Handbuch wird sich zweifellos als Standardwerk zur Lösung verschiedenster Hochwasser-Probleme etablieren.

K. Lecher, Hannover (26.05.01)

 

Das Hydrogeologische Wörterbuch erläutert, nach Aussage der Verfasser (aus Dresden, Halle/S. und Mainz), Fachbegriffe zum Wasserkreislauf, d.h. zur Entstehung, Verbreitung und Beschaffenheit von Gewässern sowie deren Nutzung und Schutz, aber auch mit Bezügen zur Umwelt, zur Verfahrenstechnik der Wasserwirtschaft und zum Bergbau, die im Zusammenhang mit hydrogeologischen Arbeiten unter Einbeziehung wissenschaftlicher Nachbardisziplinen stehen. Die Begriffe wurden nach ihrem Verständnis in der aktuellen Literatur, in Normen, Richtlinien, Regeln, Arbeits- und Merkblättern, nach ihrer wasserwirtschaftlichen und wasserrechtlichen Anwendung definiert. Bestimmt ist das Wörterbuch für Wissenschaftlicher, Praktiker und hydrogeologisch interessierte Laien.

K. Lecher, Hannover (26.05.01)

 

Mit ihrer Reihe "Geowissenschaften + Umwelt" will die Gesellschaft für UmweltGeowissenschaften (GUG) ein Diskussionsforum für Umweltfragestellungen mit geowissenschaftlichem Bezug schaffen, um entsprechende zukunftsfähige Lösungen aufzuzeigen. Auslöser der vorliegenden, von 33 Berufspraktikern verfaßten Schrift war eine im Mai 1998 in der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover durchgeführte "Tagung junger Geochemiker". Die einzelnen Beiträge sind zu den Themenbereichen Geochemischer Hintergrund / Einfluß der Pyritverwitterung / Stoffausträge – Hydrogeochemie und Nutzung industrieller Reststoffe zusammengefaßt. Hinzuweisen ist u.a. auf die im Eingangsbeitrag enthaltene Definition des geochemischen Hintergrundes, der mit steigendem Umweltbewußtsein und mit der Zunahme von Schadstoffuntersuchungen in den Umweltmedien Luft, Wasser, Boden und Sediment eine wichtige Referenzgröße geworden ist. Angesprochen sind vor allem Umweltgeowissenschaftler (Geologen, Geochemiker, Mineralogen), die als Gutachter tätig sind, aber auch Umweltbeauftragte, Landschafts- und Raumplaner.

K. Lecher, Hannover (23.05.01)

 

Im Zentrum der neuen Buchreihe "Ökosysteme Mitteleuropas . . . " sollen ursprüngliche Naturlandschaften, aber auch Kulturlandschaften, die seit Jahrtausenden durch menschliche Einflüsse geprägt sind, mit ihren typischen Pflanzen- und Tierarten stehen. Die Autoren (von den Universitäten Hannover bzw. Osnabrück) befassen sich im ersten Buch der Reihe mit den Ökosystemen der Still- und der Fließgewässer; mit folgender Gliederung: Anteil limnischer Systeme am Wasserkreislauf, Grundwasser, Entstehung der Oberflächengewässer, Wasser: Eigenschaften und Standortfaktor, Hydrodynamische Prozesse, Tiere und Zoozönosen als Standortfaktoren, Makrophyten als strukturbildende Elemente, Wasser als Lebensraum für Pflanzen, Primärproduktion und Energiehaushalt, Quellen und analoge Wasseraustritte, Worin unterscheiden sich Bach und Fluss?, Fließgewässervegetation – Leben mit der Strömung, Gliederung der Stillgewässer Mitteleuropas, Bedeutung der Trophie für die Gewässersysteme, Indikatorfunktion von Makrophyten, Gewässeralterung, Stillgewässervegetation – Leben mit der Sukzession, Aspekte der Populationsbiologie von Hydro- und Helophyten (Sumpfpflanzen). Das Buch richtet sich in erster Linie an die geobotanisch und landschaftsökologisch ausgerichteten Studierenden und Fachkollegen; nicht zuletzt ist damit die "Landnutzung und Landentwicklung" angesprochen. Besonders erwähnenswert ist auch die aufwendige Aufmachung mit den ausgezeichneten Fotos und Abbildungen. Autoren und Verlag ist zu diesem hervorragenden Buch zu gratulieren.

K. Lecher, Hannover (23.05.01)

 

Das HdUVP bietet umfassend und auf dem neuesten Erkenntnisstand Informationen zu dem komplexen Bereich der UVP, vor allem über die rechtlichen Grundlagen, deren Inhalt und Methodik und die besonderen Anforderungen an die UVP einzelner Vorhabensarten.

Darüber hinaus enthält das Handbuch Hinweise zur UVP von Plänen und Programmen sowie von Entwürfen zu Rechts- und Verwaltungsvorschriften. In einem Anhang werden die wichtigsten einschlägigen Rechts- und Verwaltungsvorschriften, Richtlinien, Technischen Regeln und ähnliche Dokumente wiedergegeben.

Die 43. Lieferung enthält die Kommentierung des § 19 (Flurbereinigungsverfahren) und des § 20 UVPG (Verwaltungsvorschriften). Außerdem ist das Verzeichnis der Verwaltungsvorschriften, Richtlinien und Arbeitshilfen für die Umweltverträglichkeitsprüfung aktualisiert worden.

Die 44. Lieferung beinhaltet einen umfangreichen Auszug aus dem Entwurf der Bundesregierung vom 25.10.00 für ein Gesetz zur Umsetzung der UVP-Änderungsrichtlinie, der IUV-Richtlinie und weitere EG-Richtlinien zum Umweltschutz. Der Beitrag "Zum rechtlichen Entwicklungsstand der Umweltverträglichkeitsprüfung II" gibt einen ausführlichen Überblick über die zu erwartenden Neuerungen.

M. Billib, Hannover (15.5.01)

 

Durch die Herausgabe von Merkblättern sollen die im Jahre 1998 von der LAWA veröffentlichten Rahmenempfehlungen zur analytischen Qualitätssicherung ergänzt werden, Hilfen zur Präzisierung und Ausfüllung der Rahmenanweisungen gegeben und das Rahmenkonzept kontinuierlich aktualisiert werden.

In den Merkblättern werden nicht nur im engeren Sinne Fragen einer statistischen Qualitätssicherung abgehandelt, sondern es werden auch darüber hinaus gehende Fragen der analytischen Qualitätssicherung angesprochen und analysentechnische Informationen zu vorgeschriebenen Normen oder sonstigen Verfahrensvorschriften gegeben.

Die 10. Ergänzungslieferung beinhaltet die Merkblätter Ringversuche zur externen Qualitätsprüfung von Laboratorien – Verzeichnis gleichwertiger Analyseverfahren zur Abwasserverordnung – Laborbegutachtung als Kompetenzfeststellung für die Notifizierung – Bestimmung von ausgewählten Elementen in Wässern mittels Graphitrohr (AAS) – Bestimmung von Arsen in Wässern mittels AAS (Hydridverfahren).

M. Billib, Hannover (15.5.01)

 

"Daten zur Umwelt 2000" bieten dem Leser einen umfassenden Überblick über die Entwicklung der Umweltsituation in Deutschland. Das Umweltbundesamt hat dazu wesentliche Daten zum Umweltzustand aus eigenen Datenbeständen, amtlichen Statistiken, Messnetzen von Bund und Ländern zur Umweltbeobachtung sowie Forschungsbeiträgen zusammengetragen und aufbereitet. Ebenso wichtig war die Mitarbeit weiterer Bundesbehörden, die ebenfalls zu dieser hochwertigen umfassenden Darstellung in Erfüllung des Umweltinformationsgesetzes und den Bestimmungen der Aarhus-Konvention über den Zugang der Öffentlichkeit zu Umweltinformationen beigetragen haben.

Von erneuerbaren Energien bis zu Klimaschutz, vom Eingriff in den Naturhaushalt bis zum Naturschutz, von Auswirkungen der Umweltbelastungen auf die Gesundheit, von Artenvielfalt bis Gewässergüte, von Abfallaufkommen bis Waldzustand, von Verkehrsbelastungen bis Tourismus, von ressourcenschonender Wirtschaft bis Luftbelastung bis hin zu Maßnahmen im Umweltschutz: Daten zur Umwelt liefert nicht nur Fakten, sondern bewertet diese auch an Hand von Umweltzielen!

Auf der CD-ROM werden dem Benutzer zusätzliche Informationen angeboten. Durch eine einfache Suchfunktion und komfortable Hyperlinks vom Inhaltsverzeichnis und vom Stichwortverzeichnis werden Daten schnell aufgespürt. Daneben bietet sie eine fachliche Vernetzung der Umweltthemen, Hinweise zu Rechtsgrundlagen für die Datenerhebung, zu Umweltzielen und zu weiterführender Fachliteratur. Inhalte können einfach in andere PC-Anwendungen übernommen oder ausgedruckt werden.

M. Billib, Hannover (15.5.01)

 

Einwandfreies Trinkwasser ist für die Ernaehrung der Bevölkerung von großer Bedeutung. Die deutschen Standards bezüglich Hygiene und Schadstoffrückstandsfreiheit sind deshalb hoch und erfordern eine permanente analytische Kontrolle.

Um die hierfür erforderlichen Analysemethoden kostengünstiger und umweltfreundlicher zu gestalten, förderte die Deutsche Bundesstiftung Umwelt das Projekt "Entwicklung kostengünstiger und umweltfreundlicher Analyseverfahren zur raschen Bestimmung polarer Pflanzenschutzmittel und anderer anthropogener Stoffe in unterschiedlichen Gewässern und im Trinkwasser unter Einsatz der Festphasenmikroextraktion und der Chromatographie".

Die Studie veröffentlicht die Untersuchung und Analyse ca. 50 verschiedener Fremdstoffe. Die Ergebnisse zeigen u. a., dass auf Grund der sehr guten Validierungsergebnisse die neu entwickelten Analyseverfahren in die Routineanalytik von Laboratorien übernommen und ggf. als Normverfahren für die Bestimmung ausgewählter prioritärer Pflanzenschutz- und Arzneimittel im Wasser eingeführt werden können.

M. Billib, Hannover (15.5.01)

 

Wo "Umwelt" anfängt und aufhört, ist umstritten. Die Verfasser des Kompendium Umweltrecht haben eine geschickte Auswahl getroffen und alle wesentlichen Umweltgebiete erfasst. Sie haben die entsprechenden Gesetze, Verordnungen und Richtlinien vollständig zitiert und auf die wesentlichen Aussagen gebracht, um den Umfang eines Handbuches nicht zu überschreiten. Wer sich mit einem Rechtsfall befasst, findet die Quelle, die für eine Fallbehandlung notwendig ist. Der Buchtitel "Kompendium" wird also dem Inhalt und seiner Gestaltung voll gerecht.

Das Buch dient Behördenmitarbeitern zur raschen Information, welche Rechtsquelle für die Behandlung einer Frage herangezogen werden muß. Dem Studierenden erschließt das Buch die ganze Fülle der Umweltgesetzgebung, ohne den Leser durch Überfrachtung zu erschlagen. Zahlreiche Beispiele erläutern nicht nur die Rechtsbegriffe sondern auch ihre Anwendung, und sie zeigen auf, was das Juristendeutsch meint.

Das Kompendium kann Studierenden und Praktikern ohne Einschränkungen empfohlen werden. Durch seine Übersichtlichkeit erschließt es sowohl ganze Zusammenhänge wie auch die einzelnen Komponenten einer an sich schier unübersehbaren Rechtsmaterie.

W. H. Gilbrich, Hannover (12.04.01)

 

Nur zehn Jahre nach Erscheinen der ersten Auflage ist ein völlig neues Buch entstanden, weil die Umweltgesetzgebung stürmisch vorangeschritten ist. Der Zeitpunkt für die zweite Auflage wurde nicht etwa gewählt, weil diese Entwicklung nun abgeschlossen ist, sondern weil dringender Bedarf vorlag, den derzeitigen Zustand klar und übersichtlich darzustellen.

Der Wert des Buches zeigt sich schon gleich zu Anfang in dem Bestreben, Umwelt in ihrer Gesamtauswirkung auf Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu erfassen, um ein Verständnis für Sinn, Nutzen und Anwendung der Gesetze und Vorschriften beim Leser zu erzeugen. Der Leser erfährt einprägsam, wie Umwelt keine nationale Einzelfrage, sondern als globales Problem zu sehen ist, wenn auch die Regelung der Umweltprobleme in die nationalstaatliche Verantwortung fällt. Logischerweise folgt der internationalen Übersicht eine detaillierte Behandlung deutschen Rechts.

Das Buch beschreibt ausführlich die Ziele der Umweltpolitik, die Instrumente, um sie zu erreichen, und die Verfahrensträger sowie die Ausstrahlungen auf andere Rechtsgebiete, etwa des Strafrechts. Es folgt dann die Erörterung aller Rechtsvorschriften, gegliedert nach den Hauptgebieten des Umweltbereiches.

Als Benutzer des Buches ist in erster Linie an Behörden gedacht, aber auch an Planende und Ausführende in Wirtschaft und Transportwesen. Studenten, die ihr Wissen vertiefen wollen, finden hier eine Übersicht, die in geschickter Weise Vollständigkeit ohne Überfrachtung erreicht. Auch im Gesetzgebungsprozess eingespannte Personen werden das Buch schätzen, zeigt es ihnen doch die Fülle des bestehenden Materials, das vom Gesetzgeber eher vereinfacht und harmonisiert, statt unter dem Druck eines plötzlichen neuen Problems noch kompliziert werden sollte. Kurz, ein Buch, dessen Meriten nicht hoch genug eingeschätzt werden können.

W. H. Gilbrich, Hannover (12.04.01)

 

Der bewährte Kalender enthält wieder zahlreiche Adressen und Informationen, die sonst nur verstreut veröffentlicht werden und im Bedarfsfall dann eben nicht zur Hand sind. Dem Informationsteil dieser 35. Ausgabe sind die folgenden wissenschaftlichen Abhandlungen vorangestellt: Einfluss der Dränung auf Stoffeinträge in Oberflächengewässer / Versickerung von Niederschlagsabflüssen: Ergebnisse qualitativer Untersuchungen / Sauerstoffeintrag in Abwasserbehandlungsanlagen: Leistungsfähigkeit von Belüftungssystemen / Membranbelebungsverfahren / Geltendes Recht im Wasserwesen - Gesetzliche Grundlagen und Bestimmungen für die Wasserwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland (32. Folge); Glossarium (30. Folge).

M.Billib, Hannover (12.04.01)

 

Diese Veröffentlichung gibt einen Überblick über Förderprojekte der Deutschen Bundesstiftung Umwelt aus den Bereichen Gewässer und Wasser. Beispielhafte Projekte werden vorgestellt und über die wesentlichsten Details der Vorhaben informiert.Im ersten Abschnitt des Buches werden Gewässerprojekte aus der Hydrologie, Ökologie, Sanierung und Informationsvermittlung vorgestellt (Vorbeugender Hochwasserschutz, hydraulische Modellierung, Revitalisierung/Renaturierung, Eliminierung von Schadstoffen aus Gewässern).Der zweite Abschnitt beschreibt Projekte aus dem Bereich Grund- und Trinkwasser (Sanierung des Grundwassers, Reinigung des Trinkwassers) sowie Wasserkraft (Revitalisierung von stillgelegten Wasserkraftanlagen, Verbesserung von Fischauf- und abstiegen).

Im Anhang des Buches befindet sich eine Auflistung aller bisher geförderten Projekte sowie der Stipendiaten.

M.Billib, Hannover (12.04.01)

 

Die Autoren, Landschafts- und Stadtplaner mit eigenem Büro für Umweltforschung und Umweltplanung in München bzw. Prof. an der Juristischen Fakultät der Uni Rostock, liefern in der stark überarbeiteten und im Umfang fast verdoppelten 3. Auflage mit z. T. völlig neuen, z. T. stark veränderten Kapiteln detaillierte Informationen und Analysen zu den oft von Missverständnissen und Vorurteilen überschatteten Sport-Umwelt-Beziehungen. Deutlich wird zudem, dass wohl niemand, auch nicht die Autoren selbst (z. B. beim Abschnitt "Kunstschnee"), von Vorurteilen frei ist. Gegliedert ist der Text wie folgt: I Allgemeiner Teil (1 Einleitung, 2 Entwicklung und neue Trends im Bereich Freizeit und Sport, 3 Beziehung Sport – Umwelt, 4 Über den Umgang mit Konflikten zwischen Sport und Umwelt, 5 Räume unterschiedlicher ökologischer Belastbarkeit durch Sportaktivitäten, 6 Steuerung von Aktivitäten des Sports in der Landschaft, 7 Allgemeine rechtliche Aspekte); II Spezieller Teil (1 Übergreifende Themen mit A Ressourcenschutz bis C Großveranstaltungen des Sports, 2 Sport im Siedlungsbereich mit D Sportplätze bis G Schießsport, 3 Sport in der Landschaft – ohne Wasser- und Wintersport mit H Wandern und Laufen bis O Luftsport, 4 Wassersport und Angeln mit P Tauchen bis U Angeln, 5 Wintersport mit V Skisport alpin bis X Rechtliche Aspekte zum Skisport). Angesprochen sind von den Autoren interessierte Laien und Fachleute aus Sportorganisationen, Umweltverbänden, Kommunen, Behörden, Schulen, aus Wissenschaft, Publizistik und Tourismuswirtschaft. Anzumerken ist, dass im konkreten Einzelfall ausgewiesene Fachleute spezieller Disziplinen (z. B. der Raumplanung bzw. der Bodenordnung hinsichtlich der Flächennutzung, der Geotechnik oder der Wildbachverbauung beim Thema der Hangstabilität, des Wasserbaues hinsichtlich der Speichermöglichkeit von Wasser für Kunstschnee usw.) zur Beurteilung der anstehenden Probleme heranzuziehen sind.

K. Lecher, Hannover (16.03.01)

 

Die Beziehungen Boden – Wasser – Pflanze sind bei vielen Themen der Landnutzung wichtig. Mit der vorliegenden Monographie will der Autor zur nachhaltigen Existenzsicherung einer weiter wachsenden Erdbevölkerung und zur Bewahrung des vielseitigen organischen Lebens auf der Erde mit neuen Impulsen beitragen. Entstanden ist das Buch auf der Basis seiner regelmäßig erscheinenden Literaturübersichten in "Progress in Botany" und seiner Vorlesungen in Kiel und Düsseldorf (Institut für Ökologische Pflanzenphysiologie und Geobotanik). Gegliedert ist es wie folgt: 1 Einleitung; 2 Wasserzustand der Zellen und Gewebe; 3 Das Wasser im Boden und die Wasseraufnahme durch die Wurzeln (Das Wasser im Boden, Der Wasserstrom im Boden-Pflanze-Atmosphäre-Kontinuum, Explorierung der Bodenwasserreserven durch Pflanzenwurzeln, Der Wasserübergang vom Boden zur Wurzel und der radiale Wassertransport); 4 Der Wasserstrom durch die Sproßachsen; 5 Evaporation, Transpiration und Biologie der Stomata; 6 Wasserhaushalt bei Samenkeimung und Organwachstum; 7 Wassermangel und Stoffwechsel; 8 Resistenz gegen Wassermangel; 9 Pflanzliche Existenz unter Wasserüberschuß; 10 Standörtlicher Wasserhaushalt und pflanzliche Existenz und 11 Wasserhaushalt poikilohydrer Pflanzen (sind nicht in der Lage, in einem nicht-wasserdampfgesättigten Luftraum über längere Zeit hin ihren Wassergehalt auf hohen Werten zu halten, da sie über keine die Verdunstung einschränkende Wandsubstanz wie Kutin und Suberin verfügen; im typischen Fall sind sie aber fähig, auch nach langfristiger vollständiger Austrocknung durch Wasser- oder Wasserdampfaufnahme wieder stoffwechselaktiv zu werden). Das preisgünstige Buch eignet sich in hervorragender Weise als spezielles Lehrbuch für den fortgeschrittenen Studenten und als umfassendes Handbuch für den Fachwissenschaftler auf diversen Gebieten der Landnutzung.

K. Lecher, Hannover (11.03.01)

 

Durch die Herausgabe von Merkblättern sollen die im Jahre 1998 von der LAWA veröffentlichten Rahmenempfehlungen zur analytischen Qualitätssicherung ergänzt werden, Hilfen zur Präzisierung und Ausfüllung der Rahmenanweisungen gegeben und das Konzept kontinuierlich aktualisiert werden.

In den Merkblättern werden nicht nur im engeren Sinne Fragen einer statistischen Qualitätssicherung abgehandelt, sondern es werden auch darüber hinaus gehende Fragen der analytischen Qualitätssicherung angesprochen und analysentechnische Informationen zu vorgeschriebenen Normen oder sonstigen Verfahrensvorschriften gegeben.

Die 9. Ergänzungslieferung beinhaltet das Merkblatt "Adsorbierbare organisch gebundene Halogene (AOX) in Wässern" sowie das Werkblatt "Bestimmung der nicht akut giftigen wirkung von Abwasser gegenüber Daphnien über Verdünnungsstufen (DIN 38 412-L 30)".

M. Billib, Hannover (22.2.2001)

 

Das HdUVP bietet umfassend und auf dem neuesten Erkenntnisstand Informationen zu dem komplexen Bereich der UVP, vor allem über die rechtlichen Grundlagen, deren Inhalt und Methodik und die besonderen Anforderungen an die UVP einzelner Vorhabenarten.

Die 38. Lieferung beinhaltet einen Grundlagenbeitrag über die Ermittlung und Beschreibung von Umweltauswirkungen . Abgedruckt ist außerdem die Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung sowie neue landesrechtliche Vorschriften: Naturschutzgesetz Brandenburg und aktualisierte Hafenentwicklungsgesetz Hamburg.

Ein Beitrag der 39. Lieferung behandelt eingehend die Umweltverträglichkeitsprüfung von Wasserkraftwerken. Dabei geht es vor allem um die Prognose und die Bewertung der Umweltauswirkungen. Außerdem enthält die Lieferung einen Auszug aus der Baunutzungsverordnung und die aktuelle Änderung des Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetzes.

Die 40. Lieferung enthält vor allem weitere Vorschriften zur Umsetzung der UVP-Richtlinie in Bayern.

In der 41. Lieferung beschäftigt sich ein Beitrag eingehend mit der Thematik "Qualitätsmanagement in der Umweltverträglichkeitsprüfung". Es werden u.a. detaillierte Kriterien und Maßstäbe zusammengestellt, mit denen sich die Qualität des Prüfverfahrens und der Umweltverträglichkeitsuntersuchung beurteilen lassen. Außerdem werden Instrumente beschrieben, die dazu dienen, die Einhaltung eines bestimmten Qualitätsstandards in der Praxis zu gewährleisten.

In der 42. Lieferung wird der Kommentar zum UVP-Gesetz mit den Erläuterungen zu §18 UVP (Bergrechtliche Verfahren) fortgesetzt. Ebenso ist die neue Störfall-Verordnung sowie die aktuellen Änderungen des Wasserhaushaltsgesetzes enthalten.

M. Billib, Hannover (22.2.2001)

 

Private Trinkwasserbrunnensichern in Deutschland auch heute noch die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung, vor allem im ländlichen Raum. Aufgrund fehlender Schutzgebiete und meist geringer Brunnentiefe finden sich in diesen Brunnen oftmals erhöhte Schadstoffgehalte. Daher wurde in dem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekt "Entlastung privater Trinkbrunnen: Konzepterstellung und Bewertungsstrategie" die Situation privater Trinkwasserbrunnen in zwei verschiedenen Gebieten untersucht. Im Hinblick auf die Entlastung wurden die möglichen technischen und vorsorgenden Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und der Kosten umfassend verglichen und bewertet. Eine interessante Untersuchung für die Fachwelt.

M. Billib, Hannover (22.2.2001)

 

Diese Arbeitshilfe gibt Anregungen und Handreichungen zur Konkretisierung, Qualifizierung und wirksameren Berücksichtigung von Umweltbelangen bei der Neuaufstellung oder Änderung von Flächennutzungsplänen. Die Autoren konzentrieren sich auf folgende Schwerpunkte:

- Argumentative Unterstützung für die Begründung der Erforderlichkeit umweltschutzbezogener Handlungsstrategien in Verfahren der vorbereitenden Bauleitplanung,

- Überblick über die rechtlichen Grundlagen des Umweltschutzes in der Flächennutzungsplanung unter Hervorhebung aktueller Rechtsfragen (Eingriffsregelung, Bodenschutzklausel, Verknüpfung mit der Landschaftsplanung),

- Erörterung und Veranschaulichung der Möglichkeiten, durch Darstellungen und Kennzeichnungen im Plan sowie durch den Erläuterungsbericht Umweltschutz- und Vorsorgeziele zu implementieren.

Die Arbeitshilfe wendet sich an administrative wie an freiberufliche Planer.

M. Billib, Hannover (22.2.2001)

 

Dies ist ein Buch, welches gleichermaßen für den Hobby-Forscher, den interessierten Laien und den ausgebildeten Biologen hilfreich ist. Nach einer kurzen, klaren Einführung in die Gewässerkunde, Benennung der Tiere sowie Naturschutz und Gefährdung finden sich auf den anschließenden Seiten viele absolut faszinierende Fotos. Der Autor hat viel Mühe darauf verwandt, die Tiere nicht nur zu finden, sondern wirklich aussagekräftige, charakteristische Abbildungen zu erhalten. Mit solchen Fotos kann man die Tiere wirklich kennenlernen. Streng nach der biologischen Taxonomie werden die einzelnen Stämme des ´Wasser-Reiches´ mit ihren Eigenarten vorgestellt. Auf einer Seite wird dabei das Wesentliche - bezogen auf die in den Gewässern vorkommenden Arten – aufgelistet. Häufig werden kleinere Bestimmungsschlüssel oder Ähnliches für die Artengruppen vorweg gestellt. Neben dem charakteristischen Foto werden für jede Tierart auf einer Seite in folgenden Kategorien erhellende und häufig überraschende Details aufgeführt: Kennzeichen, Biologie, Lebensraum, Verbreitung (nur Deutschland) und Bemerkungen.

Auf dem deutschsprachigen Markt gibt es sicher kein Buch, welches so vollständig und kompetent die große Vielfalt der biologischen Diversität in unseren Gewässern abbildet. Auch wenn man davon ausgeht, daß unsere Gewässer seit der letzen Eiszeit vor 10 000 Jahren allgemein als artenarm gelten. Die Anstrengungen und die Mühen, auch auf technischem Gebiet, die der Autor geleistet hat, kommen diesem Buch in hohem Maße zu Gute. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit hat er viele Spezialisten zu Rate gezogen. Das erstreckte sich neben Tipps und der Bestätigung der Artbestimmungen auch auf geführte Exkursionen. Dadurch konnten die seltensten und verstecktesten, heimlichen Arten Aufnahme in die Tier-Galerie finden. Besonderen Wert legt der Autor auf die Problematik der Neozoen. Darunter versteht man die Tierarten, die seit dem Beginn der Neuzeit (willkürlich mit 1492 gesetzt) unter direkter oder indirekter Mitwirkung des Menschen eingewandert sind. Unter den größeren Arten beträgt ihr Anteil mittlerweile bis zu 20 % an größeren Fließgewässern, an Känalen finden sich bis zu 30 % Neozoen.

Diesem ästhethisch äußerst gelungenem Buch ist weite Verbreitung zu wünschen.

S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (7.2.2001)