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Gesellschaft für Weiterbildung in der
Wasserwirtschaft e. V. |
Buchbesprechungen (Seite 1, 2, 3, 4, 5, 6)
vom: 1.1.1999 bis 31.12.2000
Maniak, U.: Wasserwirtschaft. Einführung in die Bewertung wasserwirtschaftlicher Vorhaben. Springer, Berlin u.a. 2001. VIII + 304 S mit 75 Abb. und 34 Tab., geb. DM 89,-.
Der Inhalt des Buches befaßt sich im wesentlichen mit systemanalytischen Planungsmethoden in der Wasserwirtschaft. Deutlich wird dies durch das Inhaltsverzeichnis: 1. Einführung in wasserwirtschaftliche Planungen (Ziel und Umfang wasserwirtschaftlicher Planungen, Rahmen wasserwirtschaftlicher Projektbewertung), 2. Modelle zur Wasserbewirtschaftung (Modellkonzepte, Einsatzbereich einiger prozeßorientierter hydrologischer und hydraulischer Modelle, Flußgebietsmodelle, Risiko und Zuverlässigkeit von Wasserwirtschaftssystemen), 3. Ökonomische Grundlagen und Bewertungsmaßstäbe von wasserwirtschaftlichen Systemen (Untersuchungszeitraum, Nutzen- und Kostenarten, Nutzungsdauer und Abschätzung der laufenden Kosten, ÖkonomischeGrundlagen für die Ermittlung von Bewertungsmaßstäben und Nutzen-Kosten-Analysen, Zinssatz, interner Zinssatz und weitere Bewertungsgrößen, Kostenzuordnung bei Mehrzweckprojekten), 4. Grundlegende Bewertungsverfahren und Nutzen-Kosten-Analyse (Kostenvergleichsrechnungen, Nutzen-Kosten-Analyse, Beispiele von Bewertungen bei Zweckgebundenheit von Projekten), 5. Optimierung (Lineare und dynamische Optimierung, Optimierung und Methoden der Differentialrechnung, Lineare Optimierung, Dynamisches Programmieren) und 6. Mehrfachzielplanung (Einführung in die Verfahren, Mehrkriterien-Verfahren mit a-priori Präferenzangaben, Mehrkriterien-Verfahren mit a-posteriori Präferenzangaben, Interaktive MCDM-Verfahren, Beispiele zu den Mehrkriterien-Verfahren, Nutzwertanalyse).
K. Lecher, Hannover (26.12.2000)
Wetzel, R. G. und G. E. Likens: Limnological Analyses. 3. Aufl. Springer, New York u.a. 2000. XIII + 429 S. mit 89 Abb. und zahlr. Tab., geb. DM 98,-.
Dies ist ein - im besten Sinne - typisches amerikanisches Lehrbuch. Es ist sehr übersichtlich gegliedert, die zahlreichen Abbildungen sind anschaulich und erläuternd. Mit Hilfe der vielen Tabellen und ausführlich abgeleiteten chemischen und mathematischen Formeln kann man alles nachvollziehen. Am Ende jedes Kapitels finden sich nicht nur die Literaturangaben, sondern auch noch detailliert ausgeführte Aufgaben, die sowohl einen Freilandbereich als auch einen Laborteil umfassen. Zu letzterem sind die benötigten Apparate, Chemikalien und Anderes mit aufgelistet. Da auch auf die Schwierigkeiten verwiesen wird, ist alles ist sehr benutzerfreundlich gestaltet. Bei der Darstellung der abiotischen Faktoren geht es bis zur einfachen Modellierung geschichteter und ungeschichteter Seen. Berücksichtigung finden u. a. Analysemethoden der Primärproduktion durch Phytoplankton, der Freßraten der Protisten und großen Zooplankter und Räuber-Beute-Interaktionen. Den sinnvollen Abschluß bilden Bakterienwachstum und die Dekomposition. Bei allen werden Referenzdaten angegeben, die sehr hilfreich sein können. Die letzten Kapitel beschäftigen sich mit Speziellem, wie experimentelle Manipulation, diurnale Wechsel in Seen und Fließgewässern sowie historischen Rekorden. In insgesamt 5 Anhängen werden chemische, statistische und physikalische Grundlagen wiederholt und es findet sich ein einfacher, aber guter Bestimmungsschlüssel für häufige Makroinvertebraten. Die Autoren werden ihrem selbstgesetzten Anspruch mehr als gerecht. Sie wollten (laut 3. Vorwort) in der äußerst komplexen, durch viele Facetten und multidiszplinäre Aspekte bereicherten Disziplin der Limnologie andere Lehrende und Lernende weniger frustrieren. Dies ist ihnen vollständig gelungen. Bei einigen Ausführungen muß eigentlich jeder Leser begeistert sein. Eine solch umfassende Analyse der verschiedenen Ökosysteme und der Antworten der Organismen ist m. W. sonst in keinem deutschen Lehrbuch zu finden.
S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (19.12.2000)
Kawamura, S.: Integrated design and operation of water treatment facilities. 2. Aufl., John Wiley & Sons, New York u.a., 2000. XVII + 691 S.mit zahlr. Abb. u. Tab., geb. £ 89,50.
Der Autor behandelt die Planung und den Betrieb von Wasseraufbereitungsanlagen. Neben Grundlagenwissen bilden weiterführende Aspekte wie z. B. die Entwurfs- oder Betriebsphase Schwerpunkte. Folgende Inhalte werden vermittelt: Allgemeines Projektmanagement; Voruntersuchungen; Wasseraufbereitungsverfahren; Aufbereitungsanlagen; Anlagenteile; Detailplanung; Management während der Vergabe- und Bauphase; Leitfaden für den Betrieb und Instandhaltung; Inbetriebnahme der Anlage.
A. Nickel, Burgwedel (29.12.2000))
Bilitewski B., G. Härdtle und K. Marek: Abfallwirtschaft. Handbuch für Praxis und Lehre. 3., neubearbeitete Aufl., Springer, Berlin u.a., 2000. XV + 729 S. mit 361 Abb. und 130 Tab., geb. DM 129,-
Dieses ausführliche Einführungsbuch wendet sich an Studenten der Umwelttechnik sowie an abfallwirtschaftlich interessierte Fachleute anderer Disziplinen. Die 3. Auflage berücksichtigt die veränderten Anforderungen an die Abfallwirtschaft in den letzten Jahren, die mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrW-/AbfG) und aktuell geltenden Vorschriften einhergehen. Inhaltlich ist das Buch folgendermaßen aufgebaut: Einführung in die Abfallwirtschaft; der Abfall; Sammlung, Umschlag und Transport von Abfällen und Wertstoffen; Abfallbehandlung und beseitigung; Recycling von Abfällen; Möglichkeiten der Abfallvermeidung; Altlasten; Kostenbetrachtung von Abfallbehandlungsanlagen; Integrierte Entsorgungskonzepte, zukünftige Entwicklungen.
A. Nickel, Burgwedel (29.12.2000)
Balke, K.D. u. a.: Grundwassererschließung. Grundlagen, Brunnenbau, Grundwasserschutz, Wasserrecht. Lehrbuch der Hydrogeologie, Bd. 4. Gebr. Bornträger, Berlin und Stuttgart. 2000. XIV + 740 S. mit 398 Abb.und 81 Tab., geb. DM 268,-
Das Buch ist Teil einer umfassenden Lehrbuchsammlung zum Thema Grundwasser, die derzeit 9 in sich geschlossene Bände umfaßt. Es enthält folgende, von verschiedenen namhaften Autoren bearbeitete Inhalte: Hydrogeologische Grundlagen; Bemessung und Betrieb von Grundwasserfassungen; Wasserfassung; Grundwasserschutz; Wasserrecht. Als Nachschlagewerk konzipiert, wendet sich das Werk an Ingenieure, Geo- und Biowissenschaftler sowie Wasserrechtler, die sich mit der Wasserwirtschaft und der Grundwasserbewirtschaftung befasssen.
A. Nickel, Burgwedel (29.12.2000)
Mendel, H. G.: Elemente des Wasserkreislaufs. Eine kommentierte Bibliographie zur Abflußbildung. Analytica Verl.-Ges., Berlin. 2000. XIV + 218 S. mit 135 Abb. und 189 Tab., karton. DM 84,-.
Die von der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfGf) in Koblenz herausgegebene Schrift geht zurück auf das vom Umweltbundesamt geförderte Forschungsvorhaben "Entwicklung eines mathematischen Modells zur Untersuchung des Einflusses von Klima- und Landnutzungsänderungen auf den Hoch- und Niedrigwasserabfluß im Einzugsgebiet der Mosel sowie zur Echtzeitvorhersage unter Verwendung von Fernerkundungstechniken". Im Vorwort wird darauf hingewiesen, "daß Aktualität nicht allein Leitbild der vorliegenden Bibliographie sein kann. Dennoch bedarf sie zu gegebener Zeit einer Überarbeitung und Ergänzung. So liegt ihr zeitlicher Schwerpunkt teilweise noch in den 80er Jahren, und ganze Bereiche sind im Sinne der Themenstellung eher fragmentarisch erfaßt." Die vorliegende kommentierte Bibliographie ist in folgende Themenblöcke gegliedert: 1. Komponenten des Wasserkreislaufes (Abfluß, Niederschlag, Verdunstung), 2. Abfluß und Abflußbildung in bewaldeten Einzugsgebieten, 3. Abfluß und Abflußbildung in landwirtschaftlich genutzten Einzugsgebieten und 5. Abflußbildung und Hochwasser.
K. Lecher, Hannover (25.12.2000)
Hacker, E. und R. Johannsen (Hrsg.): Sicherungen an Verkehrswegeböschungen. Jahrbuch 9 der Ges. f. Ingenieurbiologie, Eynattener Str. 24f, 52064 Aachen (Eva.Hacker@t-online.de). 2000. IX + 431 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. DM 70,-.
Der Hauptteil des Buches basiert auf Vorträgen der 10. Jahrestagung der Gesellschaft (1998) in Erfurt. Der Schwerpunkt liegt auf Pflanzenbeständen und Lebendbauweisen, die nachhaltigen Erosionsschutz auf Böschungen ermöglichen. Gegliedert ist der Text wie folgt: 1. Grundlagen des ingenieurbiologischen Erosionsschutzes, 2. Aktuelle Themen zur ingenieurbiologischen Böschungssicherung, 3. Ingenieurbiologische Böschungssicherungen in Thüringen, 4. Ingenieurbiologische Böschungssicherungen an der Neubaustrecke Würzburg Hannover, 5. Aus der Praxis ingenieurbiologischer Böschungssicherungen und 6. Personalia (Gedenken an Dr. H. Lux). Neben Fragen nach dem richtigen Einsatz von Pflanzen und Pflanzenbeständen entsprechend ihren biotechnischen Eigenschaften (aber auch im Hinblick auf ihre Herkunft) ermöglichen zahlreiche neue Firmenprodukte (z. B. Geotextilien, Kleber, Bodenverbesserungsstoffe und Mulch) neue Verfahren und ersetzen und modifizieren alte. Dies wird insbesondere in den Praxisberichten deutlich. Die Beispiele der Erosionsschutzbegrünungen beim Neu- und Ausbau von Autobahnen in den Löß-, Keuper-, Muschelkalk- und Buntsandsteingebieten Thüringens zeigen klar, daß Böschungsstandorte standort- und klimabezogen betrachtet werden müssen und daher z. T. deutlich von den bestehenden Normen und Richtlinien abweichen. Die gelungenen und wegweisenden Beispiele der Neubaustrecke Würzburg Hannover sind Ergebnis einer guten Zusammenarbeit von Geotechnikern, Bauingenieuren und Landschaftsplanern.
K. Lecher, Hannover (25.12.2000)
Galler, J.: Lehrbuch Umweltschutz. Fakten, Kreisläufe, Maßnahmen. Ein Handbuch für Unterricht und Eigenstudium. Ecomed Verlagsges., Landsberg. 1999. XI + 324 S. mit zahlr. Abb. und Tab., geb. DM 128,-.
Der Autor, Referent für Umwelt, Pflanzen- und Tierernährung bei der Landwirtschaftskammer in Salzburg behandelt im Einleitungskapitel die Ursachen der Umweltprobleme in den Entwicklungs- und den Industrieländern. Er macht deutlich, daß "die Wurzeln der Umweltproblematik in erster Linie in der Überbevölkerung (insbesondere in den Entwicklungsländern), dem steigenden Primärenergieverbrauch in den Industrieländern und den damit linear wachsenden Bergen an Abfällen in einem Ausmaß, wie es unser Ökosystem auf Dauer nicht zu verkraften in der Lage ist, liegen". Weitere Kapitel befassen sich mit dem Boden (u. a. Bodenschutz und Bodenbelastungen, Schwermetalle, Organische Schadstoffe, Düngemittel, Bedeutung des Pflanzenschutzes), Luft (u. a. Beschreibung der Luftschadstoffe, Wirkung von Luftschadstoffen auf den Menschen, Treibhausklima), Wasser (z. B. Wasservorräte und Wasserverbrauch, Limnologische Grundlagen, Abwässer und Abwasserreinigung, Wasch- und Reinigungsmittel), Energie (u. a. Energiesysteme, Bioenergie), Abfall (u. a. Abfallverwertung, Behandlung von Abfällen), Ernährung und Umwelt (z. B. Nährstoffe und Nahrungsbestandteile, Nahrungsmittel und Qualität, Zivilisationskrankheiten, Laboruntersuchungen) und Lärm (u. a. Schallschutz und Lärmminderung). Die Stoffbehandlung ist in einigen Bereichen (z.B. beim Thema "Energie", mehr oder weniger zwangsläufig subjektiv geprägt. In anderen Bereichen ist der Text durch neuere Entwicklungen nicht mehr auf dem neuesten Stand (z. B. durch das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrW-/AbfG vom 27.9.1994, zuletzt geändert durch G. v. 12.9.1996, BGBl. I S. 1354 beim Abwasser; durch die Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe - VwVwS vom 17.5.1999 (BAnz. vom 29.5.1999 Nr. 98a bei den Wassergefährdenden Stoffen). Bei thematisch aktuellen Publikationen ist dies wohl nicht zu vermeiden. Generell liefert das Buch viele Anregungen. Es macht, wie von Autor und Verlag beabsichtigt, die komplexe Vernetzung der einzelnen Umweltmedien transparenter.
K. Lecher, Hannover (26.12.2000)
ATV-DVWK (Hrsg.): ATV-DVWK Fachwörterbuch. Deutsch - Englisch - Französisch - Portugiesisch - Polnisch - Spanisch - Tschechisch - Ungarisch. GFA, Hennef (lumma@atv.de). 2000. V + 354 S., karton. DM 95,-.
Im Vorwort heißt es u. a.: < Ziel dieses ATV-DVWK-Fachwörterbuches ist es, die unterschiedlichen Quellen von genormten und nicht genormten Begriffen zusammenzuführen und den Fachleuten, die auf diesem Gebiet tätig sind, eine stets aktuelle "Datenbank" anzubieten. . . . Jeder Begriff ist mit einer fortlaufenden Nummer versehen. Auf diese Nummern verweisen die Zahlen in den alphabetisch geordneten Indices der jeweiligen Sprachen, die sich an den Hauptteil des Fachwörterbuches anschließen. Die am Ende eines Absatzes angegebenen Quellen (Normen) beziehen sich - soweit es sich um internationale Normen handelt - auf die Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch. Die Übersetzungen der Begriffe in Portugiesisch, Polnisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch sind nicht genormt.> Anzumerken ist, daß rd. 4000 Fachbegriffe, in erster Linie aus der Abwasser- und Abfalltechnik, aufgeführt sind, daß jedoch nicht jeder Begriff in alle o. a. Sprachen übersetzt wurde. Beispielsweise fehlen zumeist die jeweiligen spanischen Ausdrücke. Beachtenswert ist darüber hinaus, daß das ATV-DVWK-Fachwörterbuch auch neuere Begriffe enthält (z. B. "Kreislaufwirtschaftsgesetz"). Nicht zuletzt deshalb handelt es um ein sehr empfehlenswertes Nachschlagewerk.
K. Lecher, Hannover (29.11.2000)
Bender, B., R. Sparwasser und R. Engel: Umweltrecht. Grundzüge des öffentlichen Umweltschutzrechts. 4., völlig neubearbeitete Aufl. C. F. Müller Verl., Heidelberg. 2000. XXXIV + 727 S., karton. DM 74,-.
Die Neuauflage vom Mai 2000 stellt eine gelungene Analyse des Umweltrechtes zum Zeitpunkt des Manuskriptabschlusses dar. Die Autoren haben die ungehemmt sprudelnden Aktivitäten der Gesetzgeber, Gerichte und Behörden in Deutschland und in der Europäischen Union auf ein festes Planum gebracht und auch vorsichtig abgeschätzt, mit welchem Trend zu rechnen ist. Da es kein Umwelt-Gesetzbuch gibt, haben die Verfasser die verschiedenen Rechtsquellen untersucht und eine Gesamtschau eingebracht. Sie schildern die gemeinsamen Züge, aber auch die nicht immer nur feinen Widersprüche und betrachten kritisch, wo die Grenzen zur Machbarkeit überschritten werden. Das Buch gewinnt dadurch besonders an Klarheit, daß es im ersten Teil den allgemeinen Rechtsraum, den Vollzug, die Instrumente des Umweltrechts mit Schwächen und Stärken der Rechts- und Verwaltungsrealität untersucht und die allgemeine Rechts- und Verwaltungspraxis klar beschreibt und dabei dem Weg des Lebens folgt, von der Planung über die Verwirklichung eines Vorhabens oder Tätigkeit bis zu den Folgen. Im besonderen Teil werden die einzelnen Rechtsgebiete klar gegliedert vorgestellt, und der Rahmen ist so weit gespannt, daß praktisch alle Gebiete des täglichen Lebens, wo sie die Umwelt berühren, erfaßt werden.
Die Pressemitteilung des Verlages stellt zu Recht fest: "Das Buch wendet sich sowohl an Studenten und Wissenschaftler als auch an Praktiker in Verwaltung, Gerichten, Anwaltschaft, Unternehmen und Umweltverbänden. Dem Anfänger erleichtert das Werk den Einstieg in die schwierige Materie des Umweltrechts und seine Problemlagen; dem Praktiker bietet es einen zuverlässigen und fundierten Überblick bei seiner täglichen Arbeit und dem Wissenschaftler vermittelt es Anstöße für die Fortentwicklung." Am Buch gefällt besonders, daß eine an sich trockene, spröde Materie flüssig geschrieben ist und sich dem Leser leicht erschließt. Beispiele, sämtlich gut gewählt, eröffnen den Blick für schwierige Zusammenhänge.
W. H. Gilbrich, Paris (11.12.2000)
Steinberg, Ch. u.a. (Hrsg.): Handbuch Angewandte Limnologie. Grundlagen, Gewässerbelastung, Restaurierung, Aquatische Ökotoxikologie, Bewertung, Gewässerschutz. 9. und 10. Ergänzungslieferung. Ecomed Verlagsges., Landsberg. 2000. IX + 124 S. mit 26 Abb. und 9 Tab. bzw. XIX + 73 S. mit 85 Abb. und 6 Tab., Loseblattwerk, Fortsetzungspreis DM 178,- / Ergänzungen DM -,65 pro S. / Einzelpreis DM 248.-.
Die 9. Ergänzungslieferung ergänzt das Kapitel zur ökologischen Bewertung von Gewässern. J. Böhmer, C. Rawer-Jost und B. Kappus/Stuttgart-Hohenheim (unter Mitwirkung von J. Blank, C. Bratrich, C. Hock und R. Siber) verfaßten den Beitrag "Biologische Grundlagen und Verfahren - Schwerpunkt Makrobenthos". In Fortführung der früheren Ergänzungslieferung enthält die vorliegende eine Zusammenstellung über die Bioindikation der Saprobität ín Fließgewässern. Der Beitrag von I. Schönfelder/Berlin zur "Indikation der Gewässerbeschaffenheit durch Diatomeen" zeigt auf, welche Aussagen zur Gewässerbeschaffenheit durch Bioindikatoren möglich sind, wenn die Untersuchungen daten- und nicht primär zweckorientiert angelegt werden.
In der 10. Ergänzungslieferung verfaßten H. Bungartz/Berlin u.a. den Beitrag "Zur Schwebstoffdynamik in einem eutrophen Flachlandfluss - eine Zustandsanalyse der Unteren Spree", D. Prochnow/Berlin u.a. "Modellierung der Schwebstoffdynamik in eutrophen Fließgewässern" und P. Kasprzak/Berlin u.a. "Biologlische Therapieverfahren (Biomani-pulation)" und schließlich wird der Rechtsteil ergänzt durch das die Änderungen des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) vom 3.5.2000 BGBl. I S. 632 und das "Landeswassergesetz - LWG Schleswig-Holstein in der Fassung vom 13.6.2000, GVOBl. Schl.-H. S. 490". Mit der Schwebstoffdynamik in der eutrophen Spree werden nicht nur die anorganischen Schwebstoffe, sondern auch die wichtigste biotische Komponente in den Schwebstoffen, das Phytoplankton, erfaßt. Die beiden Teilbeiträge kombinieren hydrodynamische und populationsdynamische Modelle und setzen Maßstäbe für ökologische Modellierungen in Fließgewässern. Der Beitrag zur Biomanipulation beschreibt Vorteile und Grenzen ihres Einsatzes und damit der praktischen Anwendung der Steuerung von Biozönosen im Freiwasser zur Bekämpfung von Eutrophierungserscheinungen.
K. Lecher, Hannover (19.11.2000)
Londong, D. und A. Nothnagel (Hrsg.): Bauen mit dem Regenwasser. Aus der Praxis von Projekten. IBA '99 (Emscher Park). Oldenbourg Verlag, München (brockes@klartext-verlag.de). 1999. XI + 236 S. mit zahlr. Abb., z. T. farbig, und Tab., geb. DM 98,-.
Bei allen Projekten der IBA (Internationale Bauaustellung) wurden örtliche Regenwassersysteme eingerichtet, um Regenwasser auf den Bauplätzen zu versickern oder zumindest weitgehend verzögert abzuführen. Die Berichte der 22 Autoren (Akteure aus der Praxis der Projekte) der Disziplinen Wasserwirtschaft, Landschaftsarchitektur, Architektur, Städtebau, Rechtswissenschaft und Bodenkunde sind in zwei Bereiche gegliedert: 1) Die Akteure - Berichte aus Projekten, Strategien für die Zukunft (Die IBA und das Wasser - Projekte statt Pläne / Die regionale Ebene - Flußgebietsmanagement auch für das Regenwasser / Die lokale Ebene - Der neue Umgang mit Regenwasser in der Stadt Dortmund / Vom Modellprojekt zur Routine - Das Thema Regenwasser im Projektmanagement / Einwendungen zum anderen Umfang mit Regenwasser - Und wie man ihnen begegnet / Warum abkoppeln? - Für und Wider aus Sicht einer Wohnungsbaugesellschaft / Unmerklich beseitigt, selbstverständlich eingebunden, grandios inszeniert - Facetten der Akzeptanz von Regenwasser in der Emscher-Region / Die Gestaltungskraft des Regenwassers in Landschaft und Städtebau - Ästhetik als Botschafterin / Kreative Lösungen für schwierige Standorte - Regenwasserabkopplung geht immer und überall / Regenwasser auf Industriebrachen - Die Altlastenproblematik / Die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen für die ortsnahe Niederschlagswasserbeseitigung - Hilfe oder Hemmnis für einen neuen Umgang mit Regenwasser / Aus Erfahrungen lernen - Was man zu Planung und Ausführung wissen muß / Die finanzielle Seite - Kosten und Finanzierung / Bemessungssicherheit und Schadstoffrückhalt bei der Versickerung von Regenwasser - Ein wissenschaftlicher Beitrag / Leistungsfähigkeit und Beeinträchtigung von Mulden-Rigolen-Systemen - Ein wissenschaftlicher Beitrag) und 2) Die Beispiele - Technische Lösungen und gestalterische Wege (Wohnsiedlungen / Gewerbe / Integrierte Projekte) - ein sehr empfehlenswertes Buch.
K. Lecher, Hannover (19.11.2000)
Darby, S. E. und A. Simon: Incised River Channels. Processes, Forms, Engineering and Management. Wiley & Sons, Chichester u.a. 1999. VIII + 441 S. mit zahlr. Abb. und Tab., geb. 75,- £.
Die Herausgeber, Department of Geography der Universität Southampton (UK) und US Dept. of Agriculture (National Sedimentation Laboratory, USA) der "Eingeschnittenen Flußbette" haben 25 fachlich ausgewiesene Autoren (u. a. USA, Frankreich, UK, Australien, Schweiz, Japan) zur Mitarbeit gewonnen. Nach der "Einleitung" (Charakteristik, Ursachen und Beherrschung der Eintiefung) folgt je ein Themenblock "Prozesse, Formen und Entwicklung eingetiefter Flußbette" und "Ingenieurarbeiten und Management eingetiefter Flüsse". Speziell zu nennen ist der Beitrag "Stream Channel Restoration and Erosion Control for Incised Channels in Alpine Environments" von Jäggi/Ebmattingen (Schweiz) und Zarn/Zürich. Generell bemerkenswert sind zahlreiche Beispiele aus den verschiedensten Regionen (vor allem aus USA, Europa, Australien). Die Suche nach speziellen Flüssen erleichtert ein eigener Index mit Gewässernamen; wobei es sich allerdings vielfach lediglich um Literaturhinweise handelt. Das Buch ist vor allem wegen der reichlich zu gewinnenden Anregungen interessant. Das Thema an sich gewinnt mit der heute mehr und mehr in den Hintergrund tretenden technischen Gewässerstabilisierung an Bedeutung.
K. Lecher, Hannover (19.11.2000)
IFG Interprävent (Hrsg.): Interprävent 2000 - Schutz des Lebensraumes vor Hochwasser, Muren und Lawinen. 9. Internat. Symposium Interprävent in Villach, Kärnten, Juni 2000. Internat. Forschungsges. Interprävent, Postfach 117, A-9021 Klagenfurt (interpraevent@ktn.gv.at). 2000. 3 Bände mit 1225 S. und zahlr. Abb. und Tab., karton. 1225,- öS.
Vor einem halben Jahrhundert begann man die Empirie durch statistische Methoden der Vorhersage von Größe und Häufigkeit von Elementarereignissen zu ersetzen; die Stichprobenmathematik sollte helfen, fehlende Daten zu ersetzen. Seit einem Jahrzehnt setzt sich nun das Wissen über systemare Vorgänge und die Dynamik von Einzelereignissen durch, man wendet dieses bei der Beurteilung von Naturgefahren und als Grundlage für Risikomodelle oder die Abgrenzung von Konflikträumen an. In ähnlicher Weise wurde die Dynamik des strukturellen und gesellschaftlichen Wandels in alpinen Landschaften etwa bezüglich Verletzlichkeit und Risikoakzeptanz erforscht.
Die nunmehr vorliegenden 104 schriftlichen Beiträge der Tagung widerspiegeln diese Entwicklung, den heutigen Erkenntnisstand und seine Anwendung in fünf Themenkreisen: Naturgefahren (Hochwasser, Gletscherseen, Rutschungen, Steinschlag, Lawinen); Wald, Vegetation, Bodenerosion; Wildbachverbauung, Gefahrenzonen; Schutzwasserwirtschaft. Berichtet wird vor allem aus dem Alpenraum, jedoch auch aus anderen Klimaten und Erdteilen. Die Begriffe Nachhaltigkeit, Ökologie oder Paradigmenwechsel werden kaum bemüht, ihre Inhalte aber berücksichtigt.
In den Beiträgen, welche neueste, auch internationale Literatur zitieren, kommt eine junge Generation forschender, planender und ausführender Fachleute zu Wort. Es werden die neuesten Verfahren dynamischer Modellierung und Verlaufs-Simulation und verfeinerte technische Lösungen (Lawinenabgänge, aufgelöste Wildbachsperren gegen Talzuschub) vorgestellt und diskutiert. Elf der Beiträge betreffen die Kartierung und Beurteilung von Naturgefahren, die Risikobeurteilung und die daraus abzuleitenden Kriterien für die Ausweisung von Gefahrenzonen samt rechtlichen Grundlagen und Folgen.
Man darf von einer grundlegenden, breit gefächerten Dokumentation über ein multidisziplinär verwobenes Aufgabengebiet sprechen, das höchstes öffentliches Interesse verdient. Sie wird nicht nur den engeren Fachkreisen nützlich sein, sondern sollte auch Planern, Wirtschaftskreisen und Politikern Denkanstöße versetzen.
Den beiden Schriftleitern, G. Fiebiger, Salzburg und F. Zollinger, Zürich, ist mit der thematschen Auswahl und der erzielten Klarheit der Darstellung in Wort und Bild ein sehr guter Wurf gelungen, zu dem auch die erprobte Druckerei Kreiner in Villach, Kärnten, viel beigetragen hat.
H. Grubinger, Zürich (13.11.2000)
Gilcher, S. und D. Bruns: Renaturierung von Abbaustellen. Praktischer Naturschutz. Verlag Ulmer, Stuttgart. 1999. VIII + 346 S. mit 113 Abb., z.T. farbig, und 72 Tab., geb. DM 128,-.
Abbaustellen von Fest- und Lockergesteinen werden immer noch häufig als Wunden und unnatürliche Löcher in der Landschaft angesehen. Untersuchungen an ehemaligen und bestehenden Abbaustellen zeigen aber ihre große Bedeutung für den Natur- und Artenschutz, die durch gezielte Wiederherrichtung und Renaturierung noch erheblich unterstützt werden kann. Das vorliegende Buch enthält vielfältige und umfassende Informationen zu Lebensräumen in und im Umfeld von Abbaustellen, Standortspektren, Artenspektrum und Besiedlung sowie Möglichkeiten und Maßnahmen zur zielgerichteten Entwicklung und Gestaltung. Konflikte in der Planungs- und Genehmigungsphase werden beschrieben und Beispiele neuer Wege bei der Abbauplanung aufgezeigt. Aus der vielfältigen Erfahrung der Planungspraxis und Wissenschaft werden Sachargumente für die Renaturierung, Entwicklung und Gestaltung von Abbaustellen wie Steinbrüche, Kies-, Sand-, Lehm- und Tongruben als Lebensräume von Flora und Fauna dargestellt. Dieses Buch stellt damit eine wichtige Informationsquelle dar, die allen mit der planerischen Vorbereitung und Umsetzung von Gesteins- und Bodenabbaumaßnahmen befassten Fachbehörden des Naturschutzes, der Wasserwirtschaft und des Bergbaus sowie Planungsbüros und Abbauunternehmen uneingeschränkt zu empfehlen ist.
G. Lange, Oyten (31.10.2000)
Bartelme, N.: Geoinformatik. Modelle, Strukturen, Funktionen. 3., erw. u. aktualisierte Aufl. Springer, Berlin u.a. 2000. IX + 419 S. mit 143 Abb. und zahlr. Tab., karton. DM 89,-.
Im Vordergrund des Textes steht, gängige GIS-Technologien zu bescheiben. Dabei werden weniger technische Details vermittelt als vielmehr die Hintergründe aufgezeigt, die bei der Umsetzung von realen Problemen zu beachten sind. Folgende Schwerpunkte werden behandelt: Einführung, Weltbilder, Geometrie, Rastermodelle, Geländemodelle, Thematik, Tuning, Raumkonzepte, Geodatenbanken, Interoperabilität. Neben einer allgemeinen Einführung in die Begriffswelt und die Ziele der Geoinformatik werden Modellkonzeptionen (Modelltypen) und die technische Umsetzung (Implementierung) erläutert. Der inhaltliche Aufbau des Buches soll den Leser in die Lage versetzen, die Qulität von GIS-Konzepten bzw. -produkten ein- bzw. abschätzen zu können.
A. Nickel, Burgwedel (14.9.2000)
Kotulla, M.: Rechtliche Instrumente des Grundwasserschutzes. Eine systematische Analyse des EG-, Bundes- und Landesrechts. Wasserrecht und Wasserwirtschaft, Bd. 37. E. Schmidt Verl., Berlin. 1999. XLVII + 979 S., karton. DM 198,-.
Grundlage des Buches ist eine Habilitationsschrift (Universität Lüneburg). Die vorliegende Fassung berücksichtigt die Rechtsnormen bis Mitte September 1998. Das novellierten Raumordnungsgesetz (ROG), das Baugesetzbuch (BauGB), das Pflanzenschutzgesetz (PflSchG) und das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) machten eine partielle Neubearbeitung erforderlich. Der Autor analysiert das in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten zu einem unüberschaubaren Konglomerat angewachsene öffentlich-rechtliche Umweltschutzregelwerk auf seine grundwasserschützende Eignung. Der Text ist in vier Teile gegliedert: 1. Einführung in die Thematik, 2. EU- und verfassungsrechtliche Verankerung des Grundwasserschutzes, 3. Das Grundwasserschutzinstrumentarium im subkonstitutionellen nationalen Recht (Ermittlung des den Grundwasserschutz intendierenden Rechtes, Grundwasserschutz durch direkt verhaltenssteuernde Instrumente, Grundwasserschutz durch indirekt verhaltenssteuernde Instrumente, Grundwasserschutz mittels staatlicher Eigenvornahme, Grundwasserschutz durch Planung), 4. Gesamtwürdigung. Das Buch beeindruckt durch die Informationsfülle. Um es voll nutzen zu können, ist zweifellos etwas juristische Vorbildung erforderlich. Besonders erwähnenswert sind im ürigen die 67 Seiten der "Gesamtwürdigung" mit der Bewertung und Optimierung des rechtlichen Grundwasserschutzes.
K. Lecher, Hannover (6.8.2000)
Day, T.J.: Sewer Management Systems. Wiley Series in Infrastructure Management and Design. Wiley & Sons, New York u.a. 2000. XVII + 380 S. mit 64 Abb. und zahlr. Tab., geb. £ 58,50.
Das Buch gibt in allgemein verständlicher Form die Aspekte wieder, die nach Meinung des Autors bei der Betreuung von Abwasserkanälen zu berücksichtigen sind. Inhaltlich ist es wie folgt aufgebaut: Einleitend wird auf die Verantwortlichkeit von Betreibern und die Bedeutung einer funktionierenden Infrastruktur hingewiesen. Die folgenden Kapitel erläutern unterschiedliche Möglichkeiten, um Abflüsse oder Wasserstände in Kanalnetzen meßtechnisch zu erfassen. Auf hydraulische Kontrollpunkte (z.B. Wehre) sowie die Bedeutung klimatischer Größen (Niederschlag, Temperatur) wird hingewiesen - allerdings werden keine theoretischen Grundlagen vermittelt. Weitere Schwerpunkte behandeln die Installation und Funktion von Monitoring-Systemen, das Auswerten und Nutzen von (Meß-)Daten sowie das Einbinden von Alarmsystemen. Ausführungen zur Finanzierung und Rechtfertigung von Managementsystemen bilden den Schluß.
A. Nickel, Burgwedel (17.7.2000)
Breuer, R. (Hrsg.): Hochwasserschutz im geltenden und künftigen Recht. Das Recht der Wasser- und Entsorgungswirtschaft, H. 25. 19. Vortragsveranstaltung des Instituts an der Universität Bonn, 3.5.1996. Heymanns Verlag, Köln. 1999. VII + 136 S. mit 6 Abb., karton. DM 72,-.
Die Problemstellung wird treffenderweise wie folgt umschrieben: "Der beste Überschwemmungsschutz besteht darin, der Hochwassergefahr auszuweichen. Hierzu können entsprechende Flächennutzungspläne ebenso beitragen wie die Verweigerung von Baugenehmigungen in gefährdeten Gebieten. Wo ein Ausweichen nicht möglich oder nicht erwünscht ist, bleibt zu klären, zu welchen Teilen das Risiko vom Einzelnen, von den betroffenen Gemeinden oder von der Allgemeinheit zu tragen ist." Die einzelnen Referate betreffen die natur- und ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen (Köngeter, Aachen), administrative Strategien (Holtmeier, Kolf, Düsseldorf), rechtliche Instrumente auf dem Gebiet des Wasserrechts (Breuer, Bonn), des Baurechts (Lüers, Bonn), des Fachplanungsrechts (Wahl, Freiburg) und des Ersatzleistungsrechts (Krohn, Karlsbad) sowie rechtsvergleichend des Versicherungsrechts (Gardette, Köln/Paris). Der Diskussionsteil schließlich wurde von Fröhlich, Bonn, bearbeitet.
K. Lecher, Hannover (2.7.2000)
Meurer, R.: Wasserbau und Wasserwirtschaft in Deutschland. Vergangenheit und Gegenwart. Parey Buchverlag, Berlin. 2000. IX + 358 S. mit 198 Abb., davon 13 farbig, geb. DM 98,-.
Der Autor bringt seine Erfahrungen in Bauindustrie und Wasserwirtschaftsverwaltung in das Buch ein. Er behandelt die Teilgebiete Binnenwasserstraßen, Wasserkraftanlagen, Hochwasser- und Küstenschutz, Siedlungswasserwirtschaft sowie Gewässerschutz. In der Vergangenheit wichtige Aspekte von Wasserbau und Wasserwirtschaft fehlen allerdings, u.a. Be-/Entwässerung (sh. DVWK (Hrsg.), 1994: Historische Wasserwirtschaft. Wittwer Verlag, Stuttgart), Wildbachverbauung. Die einzelnen Abschnitte des Buches sind weitgehend chronologisch und nicht thematisch geordnet: Römer berichten am Anfang der Frühzeit über die Nordseeküste / Römische Wasserleitungen im Rheinland und an der Mosel / Schiffahrt auf der Mosel zur Römerzeit / Die Fossa Carolina eine Idee, die erst tausend Jahre später verwirklicht wird / Sturmfluten, Deiche und Siele an der Nordseeküste im Mittelalter / . . . / Flußkraftwerk Rheinfelden und die Wasserkraftnutzung am Hochrhein / Wasserversorgung von der Jahrhundertwende bis zum 2. Weltkrieg / Abwasserreinigung von ihren Anfängen bis zum 2. Weltkrieg die Bedeutung Karl Imhoffs / . . . / Küstenschutz Nordsee: Was muß noch getan werden? / Konflikt Küstenschutz Naturschutz / Ertüchtigung alter Talsperren / Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17. Bemerkenswert sind u.a. auch die beiden Anhänge Bedeutende Talsperren und Bedeutende Wasserkraftanlagen. Das Literaturverzeichnis ist unterteilt in: Bücher, alphabetisch sowie jeweils chronologisch (nach Erscheinen) Wasserstraßen und Häfen, Talsperren, Wasserkraftanlagen, Hochwasser und Hochwasserschutz, Küstenschutz, Wasserversorgung sowie Abwasserwesen und Gewässerschutz. Die chronologische Gliederung macht die entsprechenden Teile des Literaturverzeichnisses allerdings unübersichtlich. Insgesamt gibt der Meurer einen sehr guten Überblick über die Entwicklung des Wasserbaus auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands von der Römerzeit bis in die Gegenwart.
K. Lecher, Hannover (12.6.2000)
Wiegleb, G., F. Schulz, U. Bröring (Hrsg.): Naturschutzfachliche Bewertung im Rahmen der Leitbildmethode. Umweltwissenschaften, Schriftenreihe der Fakultät für Umweltwissenschaften und Verfahrenstechnik der BTU Cottbus. Physica Verlag, Heidelberg. 1999. VIII + 263 S. mit 27 Abb. und 48 Tab., karton. DM 90,-.
Die in diesem Buch vorliegenden 20 Beiträge entstanden auf der Grundlage von Vorträgen und Diskussionen. Sie sollen den aktuellen Stand der Diskussion über Probleme der Naturschutzplanung vermitteln. Deutlich zu unterscheiden ist zwischen ´Leitbild´ als Summe der Zielvorstellungen und der eigentlichen ´Leitbildmethode´ als spezielles Planungsinstrument. Auch die unterschiedlichen Bedeutungen von ´Bewertungen´ als Schnittstelle zwischen verschiedenen Elementen der guten naturschutzfachlichen Praxis werden klargestellt. Solche und weitere, verwandte Probleme werden zielsicher von den verschiedenen Autoren angesprochen und erläutert. Gefordert werden Diskursivität auf allen Ebenen der Planung (Leitbildentwicklung, Bewertungen, Variantenprüfung) und die Szenariotechnik als Hilfsmittel der Entscheidungsfindung. Zielsysteme sollten zur Transparenz der Bewertungen, der logischen Herleitung der Ziele und zur Rückkopplung zu höheren und nachgeordneten Ebenen verhelfen. Neben 6 theoretischen Beiträgen stehen 5 Analysen von Bewertungsverfahren mit Schwerpunkt Wertbildung und 7 mit Schwerpunkt Bewertungsmechanik. Die zwei Beiträge der monetären Bewertungsverfahren aus ökonomischer Sicht zeigen sehr gut die Schwierigkeit der Nutzen/Kostenermittlung für Güter auf, die nicht auf einem freien Markt gehandelt werden (sprich: Natur und ihre Nutzung). Die Sprache der einzelnen Beiträge ist nicht immer frei von gewundenen Umschreibungen und auch die Abbildungen helfen manchmal nicht weiter. Auch manche Tabellen sind eher als unübersichtlich und überladen zu bezeichnen. Andererseits ist jeder Beitrag mit einer angemessenen Zusammenfassung zur schnellen Orientierung versehen und die deutschsprachige Literatur, auch die problematische graue Literatur wird gewürdigt. Dieses Buch ist insgesamt interessant und vermittelt kompetent den aktuellen Stand der Diskussionen.
S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (17.5.2000)
Budhu, M.: Soil mechanics and foundations. Wiley & Sons, New York u. a. 2000. XXIV + 586 S. mit zahlr. Abb. und Tab., CD-ROM, geb. £ 29,95.
Das in englischer Sprache herausgegebene Buch (Autor ist Prof. an der "University of Arizona") behandelt die Grundlagen der Bodenmechanik und erdstatischer Berechnungen und wendet sich an Studenten unterer Semester. Folgende Inhalte werden behandelt: Physikalische Eigenschaften von Böden / Bodenuntersuchungen / Drücke, Spannungen und Verformungen von Böden / Belastungen und Setzungen von Baugrund / Stabilitätsuntersuchungen. Die einzelnen Kapitel (Lerneinheiten) enthalten neben den theoretischen Erläuterungen zahlreiche Beispiele. Das Wissen wird durch übergreifende Zusammenfassungen und verschiedene Tests zur Selbstkontrolle vertieft; die beiliegende CD-ROM enthält ergänzende und weiterführende Informationen. Das Verwenden einer durchgängig verständlichen Formulierung (colloquial English) ermöglicht einen einfachen Einstieg in das Studium englischsprachiger Literatur.
A. Nickel, Burgwedel (25.4.2000)
Fehr, G. (Hrsg.): Nährstoffbilanzen für Flußeinzugsgebiete. Ein Beitrag zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Vieweg Verlagsges., Braunschweig und Wiesbaden. 2000. VI + 205 S. mit zahlr. Abb. und Tab., geb. DM 148,-.
Grundlage ist eine von EU und Land Niedersachsen geförderte Studie unter Leitung des Herausgebers (Umweltconsulting-Firma in Hannover). Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des von 14 Autoren verfaßten Buches lag allerdings erst ein Entwurf der im Untertitel erwähnten EG-Richtlinie vor. Die einzelnen Kapitelüberschriften lauten: Die Anforderungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie an den Gewässerschutz / Ökonomische Effektivitätskontrolle von Gewässerschutzmaßnahmen in der Europäischen Gemeinschaft / Verursacherbezogene Nährstoffbilanzen für die Lahn: ein Methodenvergleich unterschiedlicher Berechnungsansätze / Die Immissionsanalyse gewässerkundlicher Monitoringdaten mit dem Simulationsmodell Transpos: Frachtberechnung, Frachtnormierung und Trendanalyse. Das Buch liefert einen wertvollen Beitrag in der seit einiger Zeit laufenden Diskussion zur Umsetzung der geplanten EG-Richtlinie. Darüber hinaus werden Möglichkeiten und Grenzen des Gewässerschutzes am Beispiel der Bewirtschaftung des Nährstoffhaushalts von Flußeinzugsgebieten aufgezeigt.
K. Lecher, Hannover (16.4.2000)
Pflug, W. und E. Hacker (Hrsg.): Flußdeiche und Flußdämme Bewuchs und Standsicherheit. Jahrbuch 4 der Ges. f. Ingenieurbiologie, Eynattener Str. 24f, 52064 Aachen. 1999. VII + 491 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. DM 70,-.
Die Vorträge der Jahrestagung 1985 in Regensburg wurden durch einen baumstatischen Beitrag ergänzt; einige Autoren erweiterten ihren Beitrag mit neueren Erkenntnissen. Die einzelnen Referate sind in folgende Themenschwerpunkte zusammengefaßt: Einführung in das Thema, Historische Beispiele, Zur Standsicherheit, Zur Vegetationsdecke aus Gräsern und Kräutern, Zur Fauna, Zur Problematik von Bäumen und Sträuchern, Unterhaltung, Exkursionsführer zur Jahrestagung der Gesellschaft, Aktueller Stand der Richtlinien und Literaturrecherche, Personalia. Besonderes Gewicht hat die Problematik "Gehölz und Standsicherheit". Die Position der Herausgeber: "Gehölze stabilisieren die Deichböschung, wirken Erosionen entgegen, schützen vor mechanischen Angriffen, verhindern die Grabetätigkeit von Wühltieren und erhöhen somit die Standsicherheit des Flußdeiches. In definierten Fällen wären dann Gehölze auf Flußdeichen zu befürworten" sollte, abgesehen vom letzten Satz, nicht verallgemeinert werden. Im Rahmen der "definierten Fälle" muß das durch den jeweiligen Deich zu schützende Gebiet (Gefährdungspotential, Risiko u. a.) unbedingt mit berücksichtigt werden. Dieser Aspekt ist aber nicht angesprochen. Im Abschnitt "Personalia" würdigt M. Schiechtl Person und Wirken des tiroler Wildbachverbauers W. von Hassenteufel, der im Mai 1998 100 Jahre alt geworden wäre.
K. Lecher, Hannover (16.4.2000)
Hütte, M.: Ökologie und Wasserbau. Ökologische Grundlagen von Gewässerverbauung und Wasserkraftnutzung. Parey Buchverlag, Berlin. 2000. XII + 280 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. DM 78,-.
Unter Wasserbau ist im vorliegenden Fall "Gewässerausbau und wasserbaulicher Hochwasserschutz sowie Wasserkraftanlagen", unter Ökologie vor allem "Limnologie" zu verstehen. Als Kapitelüberschriften wählte der Autor (EAWAG, Zürich): (1) Hydrologie, Hydromechanik, Morphologie und Wassertemperatur, (2) Biologie der Fließgewässer, (3) Die ökologisch maßgebenden Faktoren, (4) Ökologische Anforderungen an Gewässerverbauungen und Hochwassermanagement, (5) Ökologische Anforderungen an die Wasserkraftnutzung und (6) Gewässerbewertung und Gewässerentwicklung. In (4) ist insbesondere auf die Abschnitte "Ufergestaltung und Ufergehölze", "Ermittlung und Wiederherstellung der Strukturvielfalt", "Wiederbelebung von Auen" sowie "Dezentraler, inegrierter und ökologisch orientierter Hochwasserschutz" hinzuweisen. Bei der Wasserkraftnutzung (5) seien als Stichwörter genannt: Störung des Längskontinuums, Mindestabfluß ("Restwasser"), Schwellbetrieb, Spülung von Stauräumen und Entsandern. Für Wasserbauer wichtig sind vor allem die Aspekte der ökologischen Problematik wasserbaulicher Maßnahmen und der Möglichkeiten negative Folgen zu mindern; für Biologen dürfte das Buch nicht zuletzt als Einführung in "Gewässerregelung" und "Wasserkraftnutzung" interessant sein. Das Literaturverzeichnis ist (mit 36 Seiten) sehr umfangreich eher zu viel als zu wenig. Sehr nützlich ist zweifellos das 15 Seiten lange Glossar.
K. Lecher, Hannover (8.4.2000)
Lattermann, E.: Wasserbau-Praxis, Bd. 1. Gewässerkunde, Flußbau, Stauanlagen, Wasserkraftwerke. BBB Bauwerk-Basis-Bibliothek. Bauwerk-Verlag, Berlin. 1999. VIII + 147 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. DM 48,-.
Der Autor (TU Dresden) will mit der "Wasserbau-Praxis" in zwei Bänden einen Einstieg in die Materie geben. Beim eigentlichen Wasserbau, d.h. Flußbau, Stauanlagen oder Wasserkraftanlagen ist dies zweifellos gelungen. Wünsche bleiben offen vor allem hinsichtlich der Hydrologie beim Abschnitt "Gewässerkundliche Ausgangsdaten" und der Grundwasserströmung beim "Flußbau" (Durchsickerung von Deichen). Band 2 soll Binnenwasserstraßen, Seewasserstraßen und Seehäfen, Seebau und Küstenschutz gewidmet sein. Die "Philosophie des Buches" wird durch folgendes Zitat aus dem Kapitel "Flußbau" deutlich: "Baumaßnahmen an Fließgewässern bedürfen umfangreicher Voruntersuchungen. In diesem Kapitel wurden Möglichkeiten und Lösungen vorgestellt, am und im Fließgewässer zu bauen, weniger die Auswirkungen auf das Gewässer und seine Umgebung. Zu dieser Thematik gibt es gegenwärtig spezielle Literatur, z.B. .... Anderseits sollte es nicht das Anliegen dieses Buches sein, einen naturnahen Wasserbau neben einen herkömmlichen zu stellen. Vielmehr muß immer wieder betont werden, daß Wasserbau nur dann erfolgreich sein kann, wenn die Natur nicht oder nur gering negativ verändert wird. Im Flußbau kommt das besonders zum Ausdruck."
K. Lecher, Hannover (19.3.2000)
Gesellsch. f. UmweltGeowissenschaften (Hrsg.): Ressourcen-Umwelt-Management. Wasserú Bodenú Sedimente. GUG-Schriftenreihe "Geowissenschaften + Umwelt". Springer, Berlin u.a. 1999. XXIV + 242 S. mit 66 Abb. und 36 Tab., karton. DM 98,-.
Raumordnung und Landschaftsplanung stehen einer Vielzahl von Nutzungsansprüchen gegenüber, die sich u. a. aus der landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen, Freizeit, gewinnbaren Rohstoffen und Anforderungen des Landschafts- und Naturschutzes ergeben. Zur Verfügung stehende Flächen und Rohstoffe müssen so verwaltet werden, daß sie auch künftig sicher genutzt werden können. Vor allem die Regionalplanung ist im Hinblick auf die immer knapper werdenden Ressourcen zunehmend gefordert, Lösungen für die anstehenden Probleme zu finden. Der vorliegende Band enthält insgesamt 12 Beiträge zum relativ neuen Thema Ressourcen -Umwelt-Management. Es werden verschiedene Aspekte des Managements von Wasser, Boden und Sedimenten in erster Linie aus geowissenschaftlicher Sicht diskutiert. Unerläßliches Instrument für das Management sind digitale Kartenwerke. Der Band wird allen einschlägigen Forschungsinstitutionen, regionalen und kommunalen Planungsinstitutionen sowie Fachplanern in Ingenieurbüros als Arbeits- und Planungshilfe auch bei Umweltverträglichkeitsuntersuchungen empfohlen.
G. Lange, Oyten (20.3.2000)
Oehlmann J. und B. Markert (Hrsg.): Ökotoxikologie. Ökosystemare Ansätze und Methoden. Ecomed Verlagsges., Landsberg. 1999. XVI + 558 S. mit zahlr. Abb. und Tab. geb. DM 148,-.
In 59 Abschnitten wird ein vergleichender Überblick über den Stand der Forschung im deutschsprachigem Raum sowie der Forschungs- und Entwicklungslinien gegeben. Die Ökotoxikologie hat eine Vielfalt von Methoden hervorgebracht, die langfristig dazu führen sollten, unerwünschte Umwelteffekte zu vermeiden. Über die klassische Toxikologie hinweg, die anhand ausgewählter einzelner Tier- und Pflanzenarten Stoffe beurteilt, verfolgt die Ökotoxikologie einen umfassenderen Ansatz mit der Übertragung der Effekte vom Individuum auf höhere Komplexitätsstufen bis hin zum Ökosystem. Dies beinhaltet generelle Probleme. Im ersten Teilbereich ´Ökotoxikologie im Spannungsfeld von Ökologie und Toxikologie´ wird auf 80 Seiten von 5 Autoren Grundsätzliches abgehandelt. Im zweiten Teilbereich ´Perspektiven in der Methodenentwicklung´ werden diese auf 337 Seiten für Boden/Sedimente und Wasser jeweils in Details übersichtlich dargestellt. Enthalten sind auch Biomonitoring Beispiele von der Diversität der Mikroflora über Arthropoden und Benthosorganismen bis hin zu Fischen und ihren Parasiten oder sog. Biomarkern. Im dritten Bereich werden auf 344 Seiten für Boden/Sedimente und Wasser sowie für Chemikalien mit hormonähnlicher Wirkung ´Bewertungsstrategien und Risikoanalysen´ vorgestellt. Bei der Ableitung von Qualitätskriterien sind neben Summenparametern auch die Bioverfügbarkeit zu beachten. Die letzten 12 Seiten gelten der Ökotoxikologie und der Verfahrenstechnik.
Alle Beiträge sind übersichtlich gegliedert, mit ansprechender Graphik und reichlich Literaturzitaten versehen. Allen Beteiligten, die mit Fragen zur Risikobewertung von Chemikalien oder Qualitätszielen im Umweltbereich beschäftigt sind, sei dieses Buch empfohlen. Hoffentlich findet es auch in der akademischen Lehre Einlaß.
S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (6.3.2000)
Dam, J. C. van (Hrsg.): Impacts of Climate Change and Climate Variability on Hydrological Regimes. Intern. Hydrol. Series, UNESCO. Cambridge Univ. Press, Cambridge/UK u.a. 1999. XII + 140 S. mit 51 Abb. und 15 Tab., geb. £ 65,-.
Dieser Band der UNESCO Serie beinhaltet den Abschlußbericht einer Arbeits-gruppe im Internationalen Hydrologischen Programm IHP-IV Projekt H.2.1. Er gibt einen Überblick über die laufenden Aktivitäten der Klimawirkungsforschung zu den möglichen Auswirkungen auf den hydrologischen Kreislauf, basierend auf den Ergebnissen verschiedener Scenarien der globalen Zirkulationsmodelle. In den einzelnen Kapiteln werden die potentiellen Wirkungen von Klimaänderungen auf das hydrologische Regime der einzelnen Kontinente betrachtet: 1. Einführung (van Dam, Delft/NL), 2. Klimaänderung, Hydrologie und Wasserwirtschaft: die Arbeit des Intergovermental Panel on Climate Change (Shiklomanov, St. Petersburg), 3. Auswirkungen von Klimaänderungen auf die Hydrologie in Südamerika (Braga, Sâo Paulo, Molion, Maceió, Brasilien), 4. Nordamerika (Leavesley, Denver), 5. Europa (Arnell, Southampton), 6. Afrika (Sircoulon, Paris, Lebel, Grenoble, Arnell, Southampton), 7. Asien und Australien (Shiklomanov, St. Petersburg), 8. Überblick über die Modelle für die Evaluierung der Klimawirkungen (Leavesley, Denver) und 9. Schlussfolgerungen (Bonell, Paris, van Dam, Delft, Jones, Denver). Das Buch gibt einen guten Überblick zu diesem aktuellen Thema und dürfte sowohl für Umweltplaner und politiker als auch für Wissenschaftler und Studenten der angesprochenen Fachgebiete von Interesse sein.
M. Billib, Hannover (02.03.00)
Steinberg, Ch. u.a. (Hrsg.): Handbuch Angewandte Limnologie. Grundlagen, Gewässerbelastung, Restaurierung, Aquatische Ökotoxikologie, Bewertung, Gewässerschutz. 7. und 8. Ergänzungslieferung. Ecomed Verlagsges., Landsberg. 1999. XIX + 98 S. mit 35 Abb. und 13 Tab. bzw. XXIII + 70 S. mit 26 Abb. und 44 Tab., Loseblattwerk, Fortsetzungspreis DM 178,- / Ergänzungen DM -,65 pro S. / Einzelpreis DM 248.-.
Die 7. Ergänzungslieferung enthält den Beitrag B. Steenken/Oldenburg "Grundwasserfauna" sowie im Rahmen der "Rechtlichen Fragen" das Wassergesetz für das Land Rheinland-Pfalz in der Neufassung vom 14.12.1990, GVBl. 1991, S. 11, zuletzt geändert am 5.4.1995 GVBl. S. 69 und das Gesetz zum Schutz vor gefährlichen Stoffen (Chemikaliengesetz - ChemG) in der Neufassung vom 25.7.1994 BGBl. I 1994 S. 1703, zuletzt geändert am 14.5.1998 BGBl. I 1998, S. 950. Frau Steenken liefert mit ihrer "Grundwasserfauna" einen durch Grafiken und Tabellen sehr gut gelungenen Einstieg in die Grundwasserbiozönosen mit ihren zahlreichen abiotischen und biotischen Interaktionen. Die 8. Ergänzungslieferung umfaßt drei Teile a) Frühwarnsysteme für deutsche Flüsse am Beispiel von Elbe und Rhein (R.-D. Wilken/Wiesbaden, T. Knepper, K. Haberer), b) Ökologische Fließgewässerbewertung (J. Böhmer, C. Rawer-Jost und B. Kappus, unter Mitwirkung von J. Blank, C. Bratrich, C. Hock und R. Siber) und c) die Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Wasserhaushaltsgesetz über die Einstufung wassergefährdender Stoffe in Wassergefährdungsklassen (Verwaltungsvorschrift wassergefährdender Stoffe - VwVws) vom 17.5.1999 BAnz. 1999 Nr. 98a S. 3. Wie in eine Datenerhebung sowohl die regulären Einleitungen als auch solche bei Störfällen einfließen, wird von Wilken und Mitautoren erläutert. Diese Frühwarnsysteme belegen deutlich, daß es zu der ganzheitlichen Betrachtungsweise von Gewässereinzugsgebieten, auch entsprechend der EG-Wasserrahmenrichtlinie, keine Alternative gibt. In den Entwürfen der EU wird die ökologische Qualität auch in erster Linie über die Naturnähe der Biozönose definiert. Die Hauptvorteile der biologischen Bewertung/Bioindikation gegenüber den direkten Messungen von Umweltfaktoren bestehen im höheren Integrationsgrad sowie im Aufzeigen von Wirkungen, wodurch mit weniger Meßaufwand aussagekräftigere Ergebnisse erzielt werden.
K. Lecher, Hannover (13.2.2000)
Wellmer, F. W. und J. D. Becker-Platen (Hrsg.): Mit der Erde leben. Beiträge Geologischer Dienste zur Daseinsvorsorge und nachhaltigen Entwicklung. Springer, Berlin u.a. 1999. XI + 273 S. mit 142 Abb. und 37 Tab., geb. DM 98,-.
Die 45 Autoren der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sowie des Nds. Landesamtes für Bodenforschung in Hannover zeigen in ihren Beiträgen, wie die staatlichen Geologischen Dienste die nachhaltige Entwicklung unterstützen können. Die einzelnen Abschnitte sind folgenden Themen gewidmet: Nachhaltigkeit (u.a. Eine Überlebensstrategie für die Menschheit, Zukunftsaufgaben für die Geowissenschaften); Geologische Dienste (z.B. Die Wurzeln der geologischen Karten .., Wieviel darf die Zukunft kosten?); Das Klimasystem der Erde (u.a. Klima als Lebensgrundlage der Menschheit, Rekonstruktion des Klimas); Wasser (u.a. Wasser im globalen Maßstab, Die Bewirtschaftung der Wassermengen); Boden (u.a. Böden sind (fast) überall, Bodennutzung und Bodendegradation, Realisierung nachhaltiger Bodennutzung); Rohstoffe (z.B. Gibt es in Zukunft Rohstoffprobleme?, Rohstoffsicherung); Lagerung von Abfällen (u.a. Die Rolle der Deponien bei der Entsorgung, Gibt es einen geologisch optimalen Standort?); Georisiken (z.B. Das Gefährdungspotential natürlicher Vorgänge, Hangrutschungen und Untergrundstabilität); Seismische Überwachung (z.B. Erdbebenvorhersage - das ultimative Ziel, Neue Impulse für die seismologische Forschung) und Eine Erde für alle (z.B. Grundlagen für die Entwicklungspolitik, Geowissenschaften und Technische Zusammenarbeit). Besonders hinzuweisen ist auf das Glossar und das Abkürzungsverzeichnis sowie die graphisch hervorragende Herstellung.
K. Lecher, Hannover (6.2.2000)
Linder, W.: Geo-Informationssysteme. Ein Studien- und Arbeitsbuch. Springer, Berlin u.a. 1999. IX + 170 S. mit 21 Abb., 6 Tab. und CD-ROM, geb. DM 89,-.
Mit dem Buch wendet sich der Autor an Studierende geowissenschaftlicher Fächer, Praktiker in Stadtplanungs-, Forst- oder Umweltämtern sowie an Geographielehrer und Oberstufenschüler im Erdkunde-Leistungskurs. Einer kurzen Übersicht (27 S.) über Grundlagen (Datentypen, Koordinatensysteme, Arbeitsablauf, Datenerfassung) beim Umgang mit Geo-Informationssytemen (GIS) folgt ein umfangreicher Teil (68 S.), in dem die Anwendung der mitgelieferten GIS-Software anhand verschiedener Beispiele erläutert wird. Eine 60seitige Programmbeschreibung schließt das Buch ab. Mit der mitgelieferten Software wird das praktische Einarbeiten in die Problematik ermöglicht. Die generelle Behandlung der Grundlagen zum Thema GIS hätten dagegen - auch bei Betrachtung des Titels - großzügiger ausfallen dürfen.
A. Nickel, Burgwedel (26.1.2000)
Kleeberg, H.-B. et al. (Hrsg.): Hydrologie und Regionalisierung. Forschungsbericht der DFG "Schwerpunktprogramm 1992-1998". Wiley-VCH, Weinheim. 1999. XXIII + 462 S. mit 160 Abb., 40 Tab. und CD-ROM, karton. DM 298,-.
In den letzten Jahren ist in der Hydrologie verstärkt auf die Bedeutung der untersuchten Skale eingegangen worden. Die damit in Zusammenhang stehenden Fragen sind dabei auch unter dem Begriff der Regionalisierung zusammengefaßt worden. Es sind dies Fragen wie etwa nach der Dominanz verschiedener hydrologischer Teilprozesse auf den einzelnen Skalen (räumlich wie zeitlich) und damit auch der Skalenabhängigkeit von Modellen sowie deren Übertragbarkeit. Weiters geht es um den Umgang mit der (räumlich wie zeitlichen) Variabilität von Systeminput- und Systemzustandsparametern in der Modellbildung. In dieser Hinsicht befaßt sich Regionalisierung auch mit dem "upscaling" (Aggregierung von Daten feinerer Auflösung zu gröberer Auflösung) sowie dem "downscaling" (Herabskalieren von Daten grober räumlicher oder zeitlicher Auflösung zu feinerer Auflösung). Es geht also bei Regionalisierung um die Möglichkeiten der Übertragung und Verallgemeinerung von hydrologischen Größen, Methoden, Modellen und Modellparametern. Die Monographie faßt die Ergebnisse diesbezüglicher Forschungsprojekte der diversen Arbeitsgruppen zusammen. Die einzelnen Forschungsprojekte sind dabei zu folgenden Themen zusammengefaßt worden: Wasserhaushalt / Gesamtmodellierung, Verdunstung, Bodenwasser, Direktabfluß sowie Grundwasser.
Das Buch ist so gegliedert, daß zuerst zu den einzelnen Themenbereichen eine Gesamtschau der Ergebnisse präsentiert wird. Im zweiten Teil folgen dann die Kurzberichte der einzelnen Forschungsprojekte und Arbeitsgruppen. Teil drei listet die im Zusammenhang mit diesem Forschungsprojekt stehenden Veröffentlichungen auf. Die CD-ROM ist als multimediales hydrologisches Visualisierungssystem am Beispiel des Wesereinzugsgebietes zur Visualisierung und Dokumentation von Methoden und Ergebnissen der Regionalisierung konzipiert. Die Beiträge in dieser Monographie behandeln zwar die wesentlichen Probleme im Zusammenhang mit Skalenfragen und Regionalisierung, der Leser darf sich jedoch keine abgeschlossene Darstellung des Themas erwarten, da, wie die Autoren selber vermerken, viele Fragen offen bleiben.
M. Pfaundler, Zürich (17.1.2000)
Kahl, W. und A. Voßkuhle (Hrsg.): Grundkurs Umweltrecht. Einführung für Naturwissenschaftler und Ökonomen. 2., vollst. überarb. Aufl. Spektrum Akad. Verl., Heidelberg u.a. 1998. X + 433 S., karton. DM 68,-.
Die Neuauflage trägt der Dynamik des Umweltrechts Rechnung, indem sie das 1996 in Kraft getretene Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW-AbfG), das Bundesbodenschutzgesetz vom 17.3.1998 (BBodSchG), sowie Änderungen des Bundesnaturschutzgesetzes vom 30.4.1998 (BnatSchG) entsprechend der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EG integriert. Neu ist das Kapitel "Umweltschutz im Betrieb", das sich mit dem Öko-Audit und der ISO 14001 beschäftigt. Dies und ein Behördenführer auf Bundes- und Länderebene mit aktuellen Adressen, Telefon- und Faxnummern unterstreichen die konsequente Praxisorientierung des Werks, die in der Neuauflage noch erweitert wurde.
Ferner sind die Passagen zum Planungsrecht, der Umweltverträglichkeitsprüfung und dem Umweltinformationgesetz deutlich erweitert und aktualisiert worden. Gewichen ist im Gegenzug das Kapitel zum Umweltvölkerrecht, Problemstellungen dieser Art werden jetzt direkt in den betreffenden Kapiteln behandelt, was einen besseren Überblick ermöglicht.
Ansonsten ist die bewährte Grundstruktur beibehalten worden. Der Grundkurs Umweltrecht ist somit ein systematisches "Lehr- und Lernbuch" geblieben, das eine gute Einführung in ein sehr komplexes Gebiet der Rechtswissenschaft ermöglicht, ohne dabei "rechtslastig" zu erscheinen. Es eignet sich aufgrund der guten didaktischen Struktur für Einsteiger aller Fachgebiete, die sich einen Überblick über das Umweltrecht verschaffen wollen, ist aufgrund der starken Praxisorientierung, Aktualität und nicht zuletzt des umfangreichen Stichwortverzeichnisses eine für Anwender des Umweltrechts hervorragende Informationsquelle.
O. Pursche, Hannover (14.1.00)
Pfister, C.: Wetternachhersage. 500 Jahre Klimavariationen und Naturkatastrophen. Verlag Haupt, Bern u.a. 1999. X + 206 S. mit zahlr. Abb. und Tab., geb. DM 76,-.
Das Buch entstand auf der Basis eines Forschungsprojektes an der Universität Bern. Aus sorgfältig überprüften historischen Aufzeichnungen vor der direkten Messung mit meteorologischen und hydrologischen Instrumenten, aus ersten Messtagebüchern der Pioniere und der Messnetzära der vergangenen 150 Jahre setzt der Autor für das Gebiet der heutigen Schweiz (zugleich repräsentativ für ganz Mitteleuropa) die Klimageschichte der vergangenen 5 Jahrhunderte zusammen. Im "Fazit" schreibt er u.a.: "Die vorliegende Studie reicht in diesem Bereich vierhundert Jahre in die Periode des rein natürlichen Klimas zurück. Sie zeigt, dass in dieser Zeit grosse Schwankungen in der Häufigkeit und Schwere von Überschwemmungen, Lawinen und Winterstürmen aufgetreten sind, die es schwierig machen, im 20. Jahrhundert anthropogene und natürliche Einflüsse auseinander zu halten. Fest steht, dass wir uns punkto Naturkatastrophen (noch) in der Bandbreite des natürlichen Klimas bewegen. Allerdings steigt mit der Temperatur die Wahrscheinlichkeit, dass wir eines Tages mit Katastrophen konfrontiert werden, die den Erfahrungswert der letzten Jahrhunderte sprengen." Die einzelnen Kapitel haben folgende Überschriften: Archive der Natur - Archive der Gesellschaft; Das Spiel mit den Puzzlesteinchen; Klimavariationen und Anomalien; Klimavariationen und Naturkatastrophen; Was bringt die "Wetternachhersage" für die Klimadebatte? und Anhang (Dokumentation, Tabellen, Register). Das vom Verlag sehr schön gestaltete Buch enthält interessante Bilder und zahlreiche hervorragende Karten und Diagramme.
K. Lecher, Hannover (21.12.1999)
Brehm, J. und M.P.D. Meijering: Fließgewässerkunde. Einführung in die Ökologie der Quellen, Bäche und Flüsse. Biologische Arbeitsbücher, Bd. 36. 3., überarbeitete Auf. Quelle & Meyer, Wiesbaden. 1996. VIII + 296 S. mit 102 Abb. und 43 Tab., karton. DM 39,90.
Der Brehm/Meijering etablierte sich seit der 1. Auflage von 1990 als Standardwerk. Er ist aufgrund der leicht verständlichen Schreibweise nicht zuletzt auch als Einführung für Nichtbiologen empfehlenswert. Die 2. Auflage wurde durch einige Beispiele von anthropogenen Beeinträchtigungen von Bächen und Flüssen sowie einen Abschnitt "Aluminium" ergänzt. Für die 3. Auflage wurde insbesondere der Abschnitt über die Quellen und das darin zutage tretende Grundwasser aus ihren Einzugsgebieten überarbeitet und durch weitere Beispiele anthropogener Veränderungen ergänzt. Beibehalten wurde die Gliederung mit: Einführung (morphologische Gliederung und Wasserhaushalt der Fließgewässer); Chemische Faktoren der Fließgewässer (beständige, nur aerob beständige, nur anaerob beständige und unbeständige Stoffe, Viren und Organismen, Überblick); Lebewesen in Fließgewässern (Wasser-, Wechsel- und Luftatmer, Überblick); Lebensgemeinschaften in Fließgewässern (biozönotische Abgrenzung und Gliederung der Fließgewässer, Lebensgemeinschaften der Quellen, der Bäche und der Flüsse); Rückblick; Anregungen zu eigenen Untersuchungen an Fließgewässern. Das übersichtliche Literaturverzeichnis ist untergliedert in Standard- und weiterführende Literatur. Positiv zu werten ist auch das gegenüber der 1. Auflage vereinfachte Register.
K. Lecher, Hannover (19.12.1999)
Malano, H.M. und P.J.M. van Hofwegen: Management of Irrigation and Drainage Systems - A Service Approach. IHE Monograph 3. Balkema, Rotterdam und Brookfield. 1999. X + 149 S. mit 23 Abb. und 7 Tab., karton. EUR 35,-.
Die vom "International Institute for Infrastructural, Hydraulic and Environmental Engineering" (IHE), Delft, herausgegebene Monographie beschreibt, wie im Titel vermerkt, das Management von Be- und Entwässerungssystemen unter einem Dienstleistungs-orientierten Ansatz. Damit wird ein in der Vergangenheit vernachlässigter Aspekt angesprochen. Nachdem die Privatisierung nicht die erhoffte Effizienzsteigerung brachte, wird hier nun eine Orientierung am "Kunden" propagiert. Dazu werden die historische Bedeutung der Bewässerung (Kapitel 1), die Randbedingungen des Managements, insbesondere der Wasserressourcen (2), die spzifischen Organisationsstrukturen (3), das neue Dienstleistungskonzept (4), die Beziehungen zwischen Dienstleistungsgrad, Wasserzuleitungskontrolle und Management (5), die Kontrolle der Kosten und der Nachhaltigkeit (6), die Durchführung (7) sowie weitere Möglichkeiten der Umsetzung dieses Konzeptes (8) behandelt. Generell gibt das Buch eher Antworten auf die Fragen, was wer warum tun sollte, weniger über das wie. Der Schwerpunkt liegt auf den allgemeinen Grundlagen für das Management von Be- und Entwässerungssystemen, konzipiert als Dienstleistungsorganisation. Mit diesem neuen Konzeptansatz verspricht die Monographie effizientere Lösungen für das Managementproblem bei der Bewässerung. Sie dürfte damit für Planer und Manager von Be- und Entwässerungssystemen, aber auch für Studenten der Bereiche Wasserwirtschaft und Kulturtechnik sehr interessant sein.
M. Billib, Hannover (10.12.1999)
Bayer. Forstverein (Hrsg.): Sträucher in Wald und Flur. Bedeutung für Ökologie und Forstwirtschaft, Natürliche Vorkommen in Wald- und Feldgehölzen, Einzeldarstellungen der Straucharten. Ecomed Verlagsges., Landsberg. 1998. VIII + 561 S. mit zahlr. Abb. und Tab., geb. DM 128,-.
Neben botanischen Beschreibungen enthält das Buch Beiträge über das natürliche Vorkommen von Sträuchern in Waldgesellschaften, ihre Bedeutung in der Forstwirtschaft, in der Ökologie sowie die wirtschaftliche Nutzung durch den Menschen (z.B. Standortansprüche, geographische Verbreitung, pflanzensoziologische Einordnung, ökologische Bedeutung, Vermehrung, Verwendung sowie Geschichte, Brauchtum, Volksglaube). Die 35 Autoren stellen weit über 100 Straucharten, von den Ahornen bis zur Zwergmispel, vor. Eigene Beiträge sind folgenden Themen gewidmet: Sträucher in ihren natürlichen Lebensgemeinschaften, Vögel und Sträucher, Schmetterlinge und Sträucher, Bedeutung der Sträucher für Honigbienen, Sträucher im Waldbau, Waldrandgestaltung, Hecken und Feldgehölze, Die Verjüngung der heimischen Straucharten. Das praxisbezogene Buch ist nützlich für die Land- und Forstwirtschaft, Wasserbau, Landespflege und Naturschutz. Aber auch für Imker und Jäger und andere an botanischen Themen Interessierte liefert die Schrift zweifellos anregende Lektüre.
K. Lecher, Hannover (5.12.1999)
DVWK (Hrsg.): Gewässerentwicklungsplanung - Begriffe, Ziele, Systematik, Inhalte. DVWK-Schriften, H. 126. GFA, Hennef (Fax 02242 872100). 1999. XIII + 126 S. mit 10 Abb., 9 Tab. und 6 Karten, karton. DM 35,-.
Bei der Gewässerpflege- und -entwicklungsplanung bestehen in den einzelnen Bundesländern erhebliche Unterschiede. Bei vielen Planungen wurden die Erwartungen nicht erfüllt. Die vorliegende, vom DVWK Arbeitskreis "Gewässerpflegepläne" (Leiter: S. Kolb, Koblenz) erarbeitete Schrift gibt daher, abgesehen von den Bundeswasserstraßen, bundeseinheitliche Empfehlungen und Hinweise. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei den gewässermorphologischen Verbesserungen unter Einbeziehungen der Auen und Niederungsflächen. Die einzelnen Abschnitte betreffen (1) Rechtliche Grundlagen, (2) Planung (u.a. Gewässerentwicklungsprogramm, -konzept, -plan), (3) Hinweise zur Umsetzung der Gewässerentwicklungsplanung (Bezüge zu anderen Fachplanungen, Koordinierung und Zusammenarbeit) sowie (4) Kontrolle und Fortschreibung. Beachtenswert sind darüber hinaus der Anhang mit Sonderuntersuchungen sowie Hinweisen zu vegetationskundlichen Aufnahmen und faunistischen Erhebungen und 3 Fallbeispielen (Kurzbeschreibung des Fließgewässerschutzsystems Niedersachsen, Gewässerentwicklungskonzept Hamersbach/mittlerer Schwarzwald, Gewässerentwicklungsplan Oberkirch/Butschbach). Die Schrift ist zweifellos eine wertvolle Grundlage für die Arbeit aller für die Gewässer Verantwortlichen, den Planern und den mit der Gewässerentwicklung Befaßten.
K. Lecher, Hannover (5.12.1999)
Dasberg, S. und D. Or: Drip Irrigation. Applied Agriculture. Springer, Berlin u.a. 1999. VIII + 162 S. mit 61 Abb. und 24 Tab., geb. DM 198,-.
Die Autoren aus Bet Dagan/Israel und Logan/USA verbinden mit dem vorliegenden Buch die Praxis des Einsatzes, Bodenphysik, Landwirtschaft und Gartenbau, Wasserbau, Planung und Hersteller von Geräten zur Tropfbewässerung. Besonderes Gewicht wird gelegt auf die praktischen Aspekte der Tropfbewässerung, die Prinzipien des Entwurfs von Tropfbewässerungssystemen von der Wahl der Tropfelemente bis zur Planung der Verteilungsleitungen, mit Abschnitten über die Infiltration, die Nährstoffversorgung und die Unterbodentropfbewässerung. Ein Hauptabschnitt befaßt sich mit dem Betrieb und der Überwachung der Systeme. Das Kapitel "Praktische Anwendung der Tropfbewässerung" ist unterteilt in Obstanlagen und Ziergehölze (Zitrus, Avocato, laubabwerfende Bäume, Weingärten), Feld- und Futterpflanzen (Baumwolle, andere Furchenpflanzen, Zuckerrohr, Futterpflanzen), Gemüse und Unterbodenbewässerung. Schließlich enthält der Anhang je ein Fallbeispiel einer Apfelobstanlage und einer Baumwollbewässerung. Diese Beispiele eignen sich auch sehr gut für die Lehre an Universitäten und Fachhochschulen.
K. Lecher, Hannover (4.12.1999)
Beudt, J. (Hrsg.): Präventiver Grundwasser- und Bodenschutz. Europäische und nationale Vorgaben. Fachtagung 2./3.7.1998 in Offenbach/Main. Springer, Berlin u.a. 1999. X + 160 S. mit 26 Abb. und 24 Tab., geb. DM 98,-.
Im Bereich Wasser geht es zentral um die neue EG-Richtlinie zum Grundwasserschutz und die 6. Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG). Von der Grundwasserschutzkonzeption des WHG über den Umgang mit wassergefährdenden Stoffen bis zu Mindestanforderungen an Abwassereinleitungen wird ein breiter Themenbereich behandelt. Hauptpunkt im Bereich Boden ist das am 1.3.1999 in Kraft getretene Bodenschutzgesetz. Erläutert werden die wichtigsten Regelungen des neuen Gesetzes einschließlich des vorliegenden untergesetzlichen Regelwerkes sowie die Auswirkungen auf andere Gesetzesbereiche. Auf der Basis exemplarischer Beispiele werden die entsprechenden Handlungsweisen sowohl der Länder und Kommunen als auch der Landwirtschaft diskutiert. Das Buch gibt einen guten Überblick über die einschlägige Gesetzgebung und die aktuellen rechtlichen Regelungen von der EU bis zur Landesebene. Es ist auch für Nichtjuristen verständlich geschrieben.
P. W. Boochs, Hannover (31.10.99)
Sukopp, H. und R. Wittig: Stadtökologie. Ein Fachbuch für Studium und Praxis. 2., überarb. und erg. Aufl. G. Fischer, Stuttgart u.a. 1998. XIII + 474 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. DM 78,-.
Das von 18 Autoren verfaßte Buch gibt eine komprimierte Übersicht; es richtet sich an Studenten und in der Berufspraxis stehende Personen der verschiedenen mit der "Stadtökologie" befaßten Fachrichtungen. Gegliedert ist es wie folgt: Was ist Stadtökologie? / Stadtökologie und Sozialgeographie / Bevölkerungsdynamik und Stadtentwicklung in ökologischer Perspektive / Gesundheit / Stadtnatur und psychische Entwicklung / Stadtklima (Kuttler, Essen) / Böden (Blume, Kiel) / Bodenwasser- und Grundwasserhaushalt (Wessolek und Renger, Berlin) / Stadtgewässer (Schumacher, Essen) / Flora und Vegetation (Wittig, Frankfurt) / Fauna / Die ökologische Gliederung der Stadt (Wittig, Frankfurt; Sukopp, Berlin; Klausnitzer, Dresden und Brande, Berlin) / Stoff- und Energiebilanzen / Ökologische Stadtplanung (Wittig, Frankfurt; Sukopp, Berlin und Breuste, Leipzig) / Nachhaltige Ökonomie der ökologischen Stadtentwicklung (Hampicke, Greifswald). Die einzelnen Kapitel sind, selbstverständlich, durch die Autoren (Fachrichtung) geprägt. Das Buch liefert zweifellos viele Anregungen.
K. Lecher, Hannover (12.9.1999)
Hofwegen, P.J.M. van und F.G.W. Jaspers: Analytical Framework for Integrated Water Resources Management. Guidelines for Assessment of Institutional Frameworks (Analytischer Rahmen für eine integrierte Wasserwirtschaft. Richtlinien zur Beurteilung des institutionellen Rahmens). IHE Monograph 2. Balkema, Rotterdam und Brookfield. 1999. XIV + 96 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. 32,- EUR.
Der Autor, International Institute for Infrastructural, Hydraulic and Environmental Engineering (IHE), Delft, erarbeitete die "Guidelines" im Auftrag der Inter-American Development Bank (IDB). Gedacht sind sie für Projekt-Teams, Bankmitarbeiter und Regierungsstellen, u.a. um die Projektformulierung und &ndashbegleitung zu erleichtern. Der Text ist wie folgt gegliedert: "The analytical framework / Integrated water resources management (IWRM) - general principles / IWRM requirements for the functional levels / Interventions or IWRM capacity building / Assessment of the institutional framework - process and tools / Applications of the guidelines and lessons learned." Die Anlagen enthalten Richtlinien zur Beurteilung des institutionellen Rahmens der funktionellen Ebenen (konstitutionelle, organisatorische und operationelle Ebene) sowie eine Beurteilungsmatrix.
K. Lecher, Hannover (5.9.1999)
Schwoerbel, J.: Einführung in die Limnologie. 8., vollständig überarbeitete Aufl. G. Fischer, Stuttgart u.a. VIII + 465 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. DM 49,80.
Der "Schwoerbel" ist als Standardwerk fest etabliert. Die 8. Aufl., unter Mitarbeit von N. Selje (N.S.) und mit einem ansprechenden neuen äußeren Erscheinungsbild, berücksichtigt neue Forschungsergebnisse auf allen Gebieten der Limnologie. Neu geschrieben (N.S.) wurden die Kapitel 8.2.2 über die phototrophen Bakterien und 8.4 über die Rolle der Bakterien im Gewässer. Neue Abschnitte betreffen Phytotelmen (kleine Wasseransammlungen zwischen Pflanzenteilen, z.B. in Höhlungen an Buchenstämmen) und die Renaturierung von Fließgewässern. Gegenüber der 6. Aufl. wurde die Seitenzahl fast verdoppelt. Die Gliederung des Textes entspricht der der früheren Auflagen: Stellung der Limnolgie im System der Naturwissenschaften / Geschichtliche Entwicklung der Limnologie / Wasserkreislauf, Einteilung, Alter und Genese der Binnengewässer / Struktur und physikalische Eigenschaften des Wassers / Physikalische Verhältnisse im Gewässer / Lebensgemeinschaften im Gewässer / Stoffhaushalt der Gewässer I / Stoffhaushalt der Gewässer II (Produktion, Konsumption, Destruktion) / Angewandte Limnologie. Letztere ist unterteilt in: Abwasser und Abwasserbehandlung / Belastete Gewässer / Gewässerversauerung / Waterborne diseases (wasserbürtige Krankheiten) / Ökotoxikologie.
K. Lecher, Hannover (8.8.1999)
Gujer, W.: Siedlungswasserwirtschaft. Springer-Verlag Berlin u.a., 1999. XIV + 410 S. mit 200 Abb., 73 Tab. und CD-ROM, geb. DM 98,-.
Dieses Lehrbuch basiert auf den jahrelangen Erfahrungen des Autors, die in einer Vorlesung Grundzüge der Siedlungswasserwirtschaft an der ETH Zürich vermittelt werden. Es soll den Unterricht an Fachhochschulen und Universitäten unterstützen und umfaßt fünf Blöcke zu den Themen Grundlagen, Wasserversorgung, Siedlungsentwässerung, Abwasserreinigung und Behandlung von Klärschlamm. Der Autor beschreibt sehr ausführlich die Konzepte, Methoden und Modelle, die für ein tiefergehendes Verständnis von Aufgaben und Lösungen aus dem Bereich der Siedlungswasserwirtschaft notwendig sind. Zahlreiche Beispiele, die sich oftmals an den Gegebenheiten in der Schweiz orientieren, erleichtern insbesondere Studierenden die Bearbeitung des Stoffes. Die beigelegte CD-ROM beinhaltet ca. 500 Folien und Übungsaufgaben, die Grundlagen zur Gestaltung von Vorlesungen bilden, aber auch zur Unterstützung des Selbststudiums dienen können.
A. Nickel, Burgwedel (02.08.1999)
Bostelmann, R. u.a.: Ökologische Aspekte bei der maschinellen Gewässerunterhaltung. DVWK-Materialien, H.4/1999. Wirtschafts- und Verl.-Ges. Gas und Wasser, Bonn . 1999. XII + 286 S. mit zahlr. Abb., z.T. farbig, und Tab., karton. DM 35,-.
Das vom BMU von 1993 bis 1998 finanzierte Forschungsvorhaben wurde von der Arbeitsgemeinschaft Landschaftsökologie ALAND in Karlsruhe bearbeitet. Dabei konnten neue Wege bei der Unterhaltung ausgebauter Wasserläufe im Flachland erprobt werden. An zwei Fließgewässern (Untermilde in der Altmark/Sachsen-Anhalt und Scheidgraben in der Oberrheinebene/Baden-Württemberg) wurden die am häufigsten zur Unterhaltung verwendeten Geräte (Mähboot, Mähkorb und Böschungsmäher) modifiziert eingesetzt und die ökologischen Auswirkungen bewertet. Es zeigt sich, daß damit Verbesserungen des Lebensraumes Gewässer erreicht und darüber hinaus zumeist die Unterhaltungskosten gesenkt werden. Aus hydraulischer Sicht gibt es an beiden Erprobungsstrecken bisher keinen Anlaß, von der reduzierten oder sogar eingestellen Unterhaltung abzugehen (allerdings unter der Voraussetzung, daß entsprechende Leistungsreserven vorhanden sind). An den modifiziert unterhaltenen Abschnitten der Untermilde zeigen sich Auflandungen im Gewässerbett, die geräumt werden müssen, sobald die hydraulischen Reserven des Gewässerprofils erschöpft sind. Dies zeigt aber auch, daß für realistische Kostenuntersuchungen längere Zeiträume betrachtet werden müssen.
K. Lecher, Hannover (30.7.1999)
Pott, R.: Nordwestdeutsches Tiefland zwischen Ems und Weser. Reihe Kulturlandschaften - Exkursionsführer. Ulmer Verlag, Stuttgart. V + 251 S. mit 163 Farbfotos, 36 Zeichnungen und 31 Karten, geb. DM 39,80.
Der Großraum zwischen Ems und Weser wird i.allg. zwei Landschaftstypen zugeordnet: der stellenweise recht hügeligen Hohen Geest zwischen Syke und Wildeshausen im Osten und der flachen, gelegentlich fast tischgleichen Niedersächsischen Ebene im Westen. Der Autor, Prof. für Geobotanik an der Uni Hannover, behandelt im ersten Teil (Naturräumliche Grundlagen der Großlandschaften, Von der Urlandschaft zur Kulturlandschaft, Das heutige Vegetations- und Landschaftsbild, Unterwegs im Westen des nordwestdeutschen Tieflands) ausführlich die naturräumliche Beschaffenheit, die geologischen und bodenkundlichen Gegebenheiten, die Pflanzenwelt und Vegetation sowie die Tierwelt der jeweiligen Region. Im zweiten Teil werden neun Exkursionsgebiete vorgestellt (Gewässer und Heiden am "Heiligen Meer", Die Ems und Gewässer im Emsland, Die Moorlandschaften des Emslandes, Die Hudelandschaften Nordwestdeutschlands, Altwälder und alte Waldstandorte, Der Hümmling als historische Kulturlandschaft, Klassische Folge der glazialen Serie im Artland, Dümmer und Diepholzer Moorniederung, Kalkriese und die Varusschlacht im Osnabrücker Land). Autor und Verlag ist zu diesem hervorragend gestalteten Buch zu gratulieren.
K. Lecher, Hannover (28.7.1999)
Dabbert S., S. Herrmann, G. Kaule u. M. Sommer (Hrsg.): Landschaftsmodellierung für die Umweltplanung. Methodik, Anwendung und Übertragbarkeit. Springer-Verlag, Berlin u.a. 1999. XIV + 246 S. mit 54 Abb., 46Tab. und CD-ROM, geb. DM 129,-.
Das Buch ist die Dokumentation des von der VW-Stiftung finanzierten interdisziplinären Forschungsprojektes "Regionalmodelle für eine nachhaltig umweltgerechte Nutzung von Landschaften in Baden-Württemberg". Zehn Autoren geben einen Überblick über die innerhalb der Forschungsarbeit verfolgten Ziele und erreichten Ergebnisse. Die einzelnen Inhalte dieses Buches sind: Einleitung (6 S.) / Landschaftsmodellierung zwischen Forschung und Anwendung (10 S.) / Untersuchungsgebiet und Datengrundlage (32 S.) / Entwicklung des Landschaftsmodells (76 S.) / Anwendung des Landschaftsmodells am Beispiel des Kraichgaus (35 S.) / Übertragbarkeit des Ansatzes auf andere Landschaften: Möglichkeiten und Grenzen (17 S.) / Integrative Ergebnisse und Schlußfolgerungen (31 S.). Die beigefügte CD-ROM ermöglicht das Ansehen von nicht abgedruckten mehrfarbigen Karten. Die Beschreibung der verwendeten Daten, deren Anwendungsbereiche, die verwendeten Methoden sowie der Einsatz verschiedener GISysteme erfolgt sehr ausführlich. Darüber hinaus finden sich zum Schluß auch Anmerkungen zu Problemen bei interdisziplinären Arbeiten im Hochschulbereich.
A. Nickel, Burgwedel (7.7.1999)
Pilarczyk, K.W. (Hrsg.): Dikes and Revetments. Design, maintenance and safety assessment. Balkema Publ., Rotterdam. 1998. XVIII + 562 S. mit zahlr. Abb. und Tab. sowie CD-Rom, geb. 250,- Hfl.
Über 60 % der Niederländer leben und arbeiten in Gebieten, die ohne Küstenschutzmaßnahmen bei Tidehochwasser überflutet würden. Dies auch bei anhaltenden und hohen Sturmfluten, mit technischen und organisatorischen Maßnahmen verhindert zu haben, ist eine enorme wirtschaftliche, organisatorische und vor allem auch wissenschaftliche Leistung. Das Buch stellt diese Erfahrungen und die heute angewandten Bemessungsverfahren und Bauweisen für den unmittelbaren Hochwasserschutz, d.h. Deiche, Uferbefestigungen und Schutzwälle an den Küsten und an Flüssen der Niederlande zusammen. Jedes Kapitel stellt einen Aspekt der Planung, Bemessung und Ausführung dar und ist von international anerkannten Fachleuten verfaßt.
Die planerischen Aspekte und Grundsätze, wie
Sicherheitsphilosophie, hydraulische und geotechnische
Randbedingungen, Stabilitätskriterien für die
verschiedenen Bauwerke und ihre Geometrien, werden in
10 Beiträgen behandelt. Besonders hinzuweisen ist
hier auf die Kapitel über die in den Niederlanden, aber
auch in Ländern wie den USA und Großbritannien, heute
auf alle Hochwasserschutzbauten angewandten Methoden der
Risikoabschätzung sowohl für Schutzbauwerke als auch
für das zu schützende Hinterland. Auf der Grundlage von
Eintrittswahrscheinlichkeiten der hydraulischen
Belastungen werden für den Planer die Randbedingungen
für die Wahrscheinlichkeit des Versagens von
Schutzbauwerken bzw. die Überflutung von
Hinterlandbereichen berechenbar. Hierauf aufbauend sind
die Höhe der Risiken für Bewohner, Landschaften,
Infrastrukturen und die Natur zu ermitteln. Dies wiederum
bildet die Grundlage für politische und wirtschaftliche
Entscheidungen und nicht zuletzt für eine Versicherung
der Betroffenen. Eine Verfahrensweise, die in Deutschland
bisher kein Pendant hat. In 8 weiteren Kapiteln werden
ausführlich strukturelle Bemessungsverfahren, Bauformen
und Materialien sowie die Ausführungsmöglichkeiten
dargelegt. Breiten Raum nehmen hier neben den
herkömmlichen Materialien die Geotextilien ein.
Schließlich wird ausführlich auf die multifunktionalen
Aspekte der verschiedenen Befestigungen hinsichtlich
Umwelt und Landschaftseinbindung, Nutzung für Transport,
Landwirtschaft, Erholung usw. eingegangen.
Ein weiteres Kapitel befaßt sich mit der Ausführung und
Unterhaltung von Schutzbauwerken, die, wie im Wasserbau
allgemein üblich, mindestens 100 Jahre die
Sicherheit bei vertretbaren Aufwendungen garantieren
sollen.
Alle Kapitel sind mit umfangreichen Literaturangaben
versehen. Hier findet der Planer auch Hinweise auf die
vielfältigen, in den Niederlanden erarbeiteten und
angewandten Standards und Richtlinien für den
Hochwasserschutz. Eine CD-Rom mit dem sog. "Coastal
and River Engineering Supports, System CRESS" ist
dem Buch beigefügt. Hiermit sollen hydraulische
Belastungen, wie Wellen einschließlich ihrer Entstehung
und Verformung (Shoaling, Refraction, Strömungen),
Wellentransmissionen, Wellenauflauf, Abflußberechnungen
für offene Gerinne einschließlich Sedimenttransport und
der Ermittlung der Stabilität von Wellenbrechern und
Deckwerkstabilitäten, dem Planer eine Rechenhilfe
bieten. Dieses Ziel wird verfehlt, da es sich lediglich
um Tabellen ohne die zugrunde liegenden Gleichungen und
Formeln mit Bezeichnungen und Randbedingungen handelt. Im
Beiheft wird der Leser auf Literatur zu den
Berechnungsbeispielen hingewiesen, die sich auf ältere
Vorlesungen in Delft bezieht bzw. nur schwer zugänglich
ist. In einem ausführlichen Anhang wird die Bemessung
von Filtern und Deckwerken für Belastung durch Wellen
und Absunk erläutert. Ein Verfahren, das auch an
deutschen Bundeswasserstraßen und in den Niederlanden
Anwendung findet. Insgesamt handelt es sich um ein sehr
erkenntnisreiches Buch, das im Text den heutigen
wissenschaftlichen und technischen Stand der Bemessung
von Hochwasserschutzbauwerken wiedergibt. Es dürfte für
den Ingenieur im Wasserbau besonders auch im deutschen
Küsten- und Hochwasserschutz eine hervorragende
Unterlage für seine Planungen bieten.
A. Matheja, Hannover (5.6.1999)
Braun, B. und W. Konold: Kopfweiden. Kulturgeschichte und Bedeutung der Kopfweiden in Süddeutschland. Beihefte zu den Veröffentl. für Naturschutz und Landschaftspflege in Baden-Württemberg, Bd. 89. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher. 1998. VI + 229 S. mit ca. 150, davon 100 farbigen Abb. und zahlr. Tab., geb. DM 32,-.
Die in waldarmen Landschaften Gewässerläufe, Wegränder, Wiesen und Feuchtflächen prägenden Weiden wurden in der Vergangenheit vielfältig genutzt: die starken Äste als Brennholz, die dünnen Ruten zum Anbinden von Reben oder zum Flechten. Die Kopfweiden sind Folge des regelmäßigen Rückschnitts. Nach jahrzehntelangem Schwund brachte besondere Pflege durch aktive Naturschützer Mitte der 70er Jahre eine Renaissance. Das vorliegende Buch behandelt: Allgemeines zu Weiden / Biologie der Kopfweiden / Kulturgeschichte der Kopfweiden / Ökologische Bedeutung der Kopfweiden für Flora und Fauna / Kopfweiden in Baden-Württemberg / Kopfweiden in anderen Bundesländern / Erhalt und Gefährdung der Kopfweiden. Mit Anleitungen zu Pflanzung und Pflege trägt die sehr empfehlenswerte Schrift dazu bei, die Kopfweiden als wichtigen Bestandteil der Landschaft zu erhalten.
K. Lecher, Hannover (16.5.1999)
Graf, W. H.: Fluvial Hydraulics. Flow and transport processes in channels of simple geometry. John Wiley & Sons, Chichester u.a. 1998. IX + 681 S. mit zahlr. Abb. und Tab., geb. £ 85,-
Das Buch entstand (in Zusammenarbeit mit M.S. Altinakar) aus einer langjährigen Forschungs- und Lehrtätigkeit des Autors und wendet sich sowohl an Studenten als auch an in der Berufspraxis tätige Ingenieure, die sich mit Strömungserscheinungen in Gewässern beschäftigen. Grundlage der englischsprachigen Ausgabe bilden die beiden französischen Lehrbücher des Verfassers "Hydraulique Fluviale - Volume 1: Ecoulement permanent uniforme et non uniforme; Volume 2: Ecoulement non permanent et phénomènes de transport" (Z.f.K.u.L. 35, 343; 38, 144).
Der erste Teil behandelt die Theorie hydrodynamischer Prozesse; im zweiten Teil werden die durch Transportvorgänge ausgelösten Wirkungen erläutert und für Kompaktquerschnitte (numerisch) bestimmt. Gegliedert ist das Buch wie folgt: Einführung / Hydrodynamische Grundlagen / Gleichförmiger Abfluß / Ungleichförmiger Abfluß / Instationärer Abfluß / Sedimentation, Erosion / Schwebstoffe / Transport und Mischvorgänge von Stoffen / Kolke. Die einzelnen, unterschiedlich langen Kapitel sind in sich abgeschlossen konzipiert. Einer Beschreibung der nachfolgenden Lehreinheit folgen theoretische und praktische Erläuterungen. Darauf aufbauend läßt sich das Erlernte anhand umfangreicher Übungen weiter vertiefen. Die einzelnen Kapitel werden durch Aufgaben zur Verständniskontrolle abgeschlossen. Lang andauernde Prozesse wie Erosions- und Ablagerungsverhalten oder kurzfristig auftretende Kolke sind z.B. im Rahmen der naturnahen Gewässerregelung wichtige Begleiterscheinungen, die i.d.R. kaum oder nur am Rande behandelt werden. Die in diesem Buch ausgewählten Themen bieten vielfältige Ansätze und Anregungen dieser und weiterer hydraulischer Phänomene. Neben der klaren Gliederung und der Beschränkung auf wesentliche Grundlagen überzeugen vor allem auch die ausführlichen, von EDV-Programmen begleiteten Beispiele. Für Studenten und Ingenieure, die Fragestellungen aus den Bereichen Wasserwirtschaft, Umwelt oder Geomorphologie bearbeiten, ist dieses empfehlenswerte Buch eine sinnvolle Ergänzung.
A. Nickel, Burgwedel (6.5.1999)
Hellmann, H.: Qualitative Hydrologie - Wasserbeschaffenheit und Stoff-Flüsse. Lehrbuch der Hydrologie, Bd. 2. Gebr. Borntraeger, Berlin und Stuttgart. 1999. XIX + 468 S. mit 237 Abb. und 90 Tab., geb. DM 168,-.
Der Autor, Bundesanstalt für Gewässerkunde, Koblenz, behandelt: Evolution und chemische Zusammensetzung natürlicher Gewässer (u.a. Chemische Zusammensetzung natürlicher Gewässer) / Natürliche und anthropogene Stoffe und die Dynamik ihres Auftretens in Gewässern (z.B. Schwebstoffe; Der stoffliche background oder Hintergrund; Fließgewässer - Stoffkonzentrationen und ihre Veränderung; Der zeitliche Belastungstrend - anthropogene Stoffe) / Wechselwirkungen zwischen Stoffen und Phasen (z.B. Wechselwirkungen - Fließgewässer; Wechselwirkungen - Binnenseen) / Wechselwirkungen in Böden und photochemische Prozesse (Wechselwirkungen: Wurzelzone <-> ungesättigte <-> gesättigte Bodenzone; Photochemische Prozesse) / Stoff-Flüsse und Stoffbilanzen, Kreisläufe und Senken (Stoff-Flüsse - Frachten; Stoff-Flüsse - Stoffbilanzen; Kreisläufe; Klima, Klimaänderungen und Wasserbeschaffenheit). Neben Chemie und Physik sind Aspekte der quantitativen Hydrologie, der Geologie, Gewässermorphologie, Hydrobiologie und Meteorologie behandelt. Angesprochen sind Dozenten und Studierende der Hydrologie mit besonderer Ausrichtung auf die Naturwissenschaften, die in der Berufspraxis stehenden Hydrochemiker, Wasserwirtschaftler und Gewässerschützer sowie Ingenieure, die sich um den Einstieg in wasserwirtschaftliches und hydrologisches Verständnis bemühen.
K. Lecher, Hannover (28.3.1999)
Veh, G.M. und H.J. Rapsch (Hrsg.): Von Brunnen und Zucken, Pipen und Wasserkünsten. Die Entwicklung der Wasserversorgung in Niedersachsen. Wachholtz Verlag, Neumünster. 1998. XIII + 327 S. mit zahlr. Abb. und Tab., Leinen geb. DM 75,-.
76 Autoren behandeln die Entwicklung der Wasserversorgung in Niedersachsen während der letzten 2000 Jahre. Nach einem "Überblick" sind die einzelnen Beiträge in den folgenden acht regionalen Blöcken zusammengefaßt: Harz, Südniedersachsen, Hannover und südwestliches Umland, Raum Hildesheim - Braunschweig, Zwischen Aller und Elbe, Osnabrück - Emsland, Oldenburg - Ostfriesland, Überregionale und generelle Entwicklung. Das Themenspektrum reicht vom Schöpfen des Wassers aus dem Fluß, dem Sammeln von Niederschlagswasser in Gruben und Zisternen, der Anlage erster Brunnen, der Verlegung von Bächen in Siedlungsgebieten, der Errichtung von "Wasserkünsten" an den Flüssen und der Verlegung hölzerner Rohre als Druckleitungen zu öffentlichen Brunnen, der Installierung von "Zucken" und Hauspumpen, dem erbitterten Widerstand der Bevölkerung gegen eine zentrale Wasserversorgung mit Wasserwerk, Hochbehältern bzw. Wassertürmen und gußeisernen Rohren (wegen der hohen Kosten) bis hin zur Beschreibung der fehlenden Hygiene und den damit verbundenen Epidemien. Das gediegen ausgestattete Buch liefert nicht nur reichlich Information zur Geschichte des Wasserbaus in Niedersachsen. Ganz generell macht es deutlich, in welchem Maße unser Lebensstandard, unsere Gesundheit von der Versorgung mit einwandfreiem Trinkwasser abhängt.
K. Lecher, Hannover (27.3.1999)
Zumbroich, T., A. Müller und F. Friedrich (Hrsg.): Strukturgüte von Fließgewässern. Grundlagen und Kartierung. Springer, Berlin u.a. 1999. X + 282 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. DM 98,-.
Die elf Autoren (Bauingenieure, Biologen, Chemiker, Geowissenschaftler, Landschaftsplaner und Umweltingenieure) von Landes-, Bezirks- und Kreisbehörden, Universitäten und Planungsbüros behandeln Grundlagen und Anwendung der Thematik "Untersuchung und Bewertung der Flüsse und Bäche in bezug auf ihre morphologische Struktur und somit als Lebensraum für Pflanzen und Tiere". Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt, daß der Umgang mit der nun vorliegenden bundesweit einheitlichen Kartiervorschrift für die Gewässerstruktur nicht leicht ist und daß unterstützende, erläuternde Literatur benötigt wird. Dies betrifft neben Kartierer nicht zuletzt auch Auftraggeber, um die Möglichkeiten und Grenzen abschätzen und die Ergebnisse im Rahmen ihrer Arbeit als Unterhaltungsträger oder als Planer sinnvoll anwenden zu können. In der Schrift wird die offizielle Kartieranleitung anhand zahlreicher Beispiele erläutert. Die Beiträge betreffen grundlegende Fragen der Fließgewässerbewertung ebenso wie die eigentliche Geländearbeit oder die DV-technische Verarbeitung von Kartierdaten.
K. Lecher, Hannover (27.3.1999)
Delleur, J. W. (Hrsg.): The Handbook of Groundwater Engineering. CRC Press LLC und Springer, Heidelberg u.a. 1998. XX + 949 S. mit zahlr. Abb. und Tab., geb. DM 249,-.
Das Buch behandelt praktisch alle Aspekte der Geohydrologie und Hydrogeologie. Neben grundlegenden und vertiefenden Kapiteln zu den Strömungs- und Transportprozessen sowohl im gesättigten als auch teilgesättigten Bereich gibt es eine große Anzahl weiterer Spezialthemen, wie z.B.: Grundwassererkundung, Geostatistik, Grundwassermodellierung, Brunnenbau, Grundwassersanierung. Delleur ist es gelungen, eine Reihe namhafter Experten zu gewinnen, die in eigenständigen Kapiteln die jeweiligen Grundlagen und neuesten Erkenntnisse präsentieren, wobei durchgängig sehr anschauliche Abbildungen verwendet werden. In den theoretischen Abschnitten der Kapitel werden im wesentlichen Ergebnisse aufgezeigt und nicht deren Ableitungen. Besonderer Wert wird auf die Darlegung von Möglichkeiten zur Quantifizierung der Unsicherheiten infolge Parameter-Variabilitäten gelegt. Viele praxisbezogene Problemstellungen werden erörtert, Größenordnungen für alle relevanten Systemparameter sind in Tabellen oder Diagrammen zu finden. Komplettiert werden die Kapitel durch zahlreiche Quellen- und Literaturhinweise, die Basis für eine weitergehende Vertiefung des Gelesenen sein können und zeitraubende Literaturrecherchen in vielen Fällen überflüssig machen.
Das Konzept der Abhandlung der Themengebiete durch verschiedene Autoren führt allerdings fast zwangsläufig zu einer gewissen Redundanz, so wird z.B. das DARCY-Gesetz in mehreren Kapiteln behandelt. Insgesamt ein ausgezeichnetes Buch, das man ohne Bedenken empfehlen kann. Insbesondere ist es für in der Praxis oder angewandten Forschung tätige Geohydrologen, Hydrogeologen oder Ingenieure nützlich.
M. Meinken, Hannover (21.3.1999)
Goldammer, G.: Der Schaale-Kanal. Relikterforschung historischer Binnenkanäle zwischen Elbe und Ostsee. Mitt. Geogr. Ges. in Hamburg, Bd. 87. Steiner Verlag, Stuttgart. 1997. XIX + 320 S. mit 62 Abb., davon 42 farbig und 24 Tab., karton. DM 95,-.
Die als Dissertation entstandene Arbeit behandelt die vier wichtigsten Binnenkanäle des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit zwischen Elbe und Ostsee: Stecknitz-Kanal, Alster-Trave-Kanal, Dömitz-Wismar-Kanal, Schaale-Kanal. Thematisch ist sie als Untereinheit der Kulturlandschaftserforschung im Rahmen der angewandten Verkehrsgeografie zu sehen. Für den ehemaligen Schaale-Kanal wird exemplarisch die kontinuierliche Entwicklung einer frühneuzeitlichen Wasserstraße aufgezeigt, wobei auch die hydrologischen Veränderungen im Umfeld des Schaalsees behandelt werden. Für die praktische Anwendung in der Wasserwirtschaft bietet die Arbeit die Handlungsanleitungen, um z. B. bei Umweltverträglichkeitsuntersuchungen im Bereich historischer Wasserstraßen den Wert erhaltener Kanalrelikte zu erkennen, systematisch zu erfassen und als Schutzgut nach UVPG entsprechend zu bewerten. Für den Wasserbauingenieur interessant sind auch die Ausführungen über historische Schleusentechniken und -bauwerke sowie über die Entwicklung wasserbaulicher Maßnahmen und Bauverfahren des Flußbaues und der Ufersicherung, Bauweisen, wie sie z. T. auch heute bei naturnahen Gewässerregelungen durchaus wieder eingesetzt werden. Das Buch kann allen empfohlen werden, die sich mit der Geschichte des Wasserbaues befassen und wasserbauliche Relikte planerisch zu bewerten haben.
G. Lange, Oyten (13.3.1999)
Frimmel, F.H., Hrsg.): Wasser und Gewässer. Ein Handbuch. Spektrum Akad. Verlag, Heidelberg und Berlin. 1999. X + 534 S. mit zahlr. Abb. und Tab., geb. DM 148,-.
18 Autoren aus Wissenschaft und Praxis beschreiben Wasserkreislauf und Wassernutzung, Rechtliche Grundlagen eines umfassenden Gewässerschutzes, Wasseranalytik, Gewässer (Gewässergüte von Fließgewässern; Lebensraum stehender Gewässer; Sedimente als Schadstoffsenken und -quellen: Gedächtnis, Schutzgut, Zeitbombe, Endlager; Qualität von Grundwasser und seine Beeinflussung), Wassertechnik (Trinkwasserversorgung, Kommunales Abwasser und seine Behandlung) sowie Öko(toxi)kologische Beurteilung von Gewässerverunreinigungen. Der Inhalt des Buches bezieht sich vor allem auf "Wasser und seine Eignung für die Trinkwasserversorgung" (u.a. Fragen der Wasserchemie und aquatischen Biologie). In dieser Hinsicht ist es zweifellos ganz hervorragend. Es füllt eine Lücke im deutschsprachingen Schrifttum.
K. Lecher, Hannover (21.2.1999)
Guène, O., C. Touré und L.Y. Maystre: Promotion de l'hygiène du milieu. Une stratégie participative. Collection gérer l'environnement, vol. 17. Presses Polytechniques et Universitaires Romande, Lausanne. 1998. X + 189 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. sFr. 62,-.
Die Autoren vom CREPA (Centre régional pour l'eau potable et l'assainissement - Regionalzentrum für Siedlungswasserwirtschaft) in Ouagadougou/Burkina Faso (Guène, Touré) und von der Eidg. Techn. Hochschule Lausanne/Schweiz (Maystre) beschreiben verschiedene Möglichkeiten, die Bevölkerung (der Länder Burkina Faso, Mali, Guinea und Senegal) in die Planung, die konkrete Umsetzung und die Bewertung einfacher Technologien zur "Verbesserung de Umwelthygiene", d.h. der Siedlungswasserwirtschaft und Abfalltechnik, einzubeziehen. Die einzelnen Abschnitte lauten: Aktueller Stand der Umwelthygiene, Soziologische Aspekte, Mitwirkungsmodelle, Angepaßte Technologien in der Umwelthygiene, Analysenmethoden, Anwendungsbeispiel Wogodogo, Andere vom CREPA unterstützte Anwendungsbeispiele, Sonstige Anwendungsbeispiele, Vergleichende Analyse der Anwendungsbeispiele, Erkenntnisse und Empfehlungen. Die Schrift ist für Praktiker und Studierende einschlägiger Fachrichtungen gleichermaßen nützlich.
K. Lecher, Hannover (14.2.1999)
Gobat, J.M., M. Aragno und W. Matthey: Le sol vivant. Collection gérer l'environnement, vol. 14. Presses Polytechniques et Universitaires Romande, Lausanne. 1998. XI + 525 S. mit zahlr. Abb., davon 4 S. farbig, und Tab., karton. sFr. 87,50.
Die Autoren, Professoren der Bodenkunde und Pflanzenökologie, der Mikrobiologie und der Zoologie der Universität Neuchâtel/Schweiz, verbinden mit dem Buch die Bodenkunde mit der Biologie. Teil I (bodenkundliche Grundlagen) umfaßt die Abschnitte: Der Boden, ein ökologisches System / Eckpunkte des Systems Boden: inerte Bestandteile und Lebewesen / Eigenschaften des Bodens / Das Leben in Aktion / Bildung, Entwicklung und Klassifikation der Böden / Zwischen Leben und Boden: die Humusformen; Teil II (Themen der Biologie der Böden) die Abschnitte: Boden und Vegetation: Beziehungen auf mehreren Ebenen / Totholz, Kuhfladen, Kadaver, Steinhaufen: das Bodenzubehör / Eine blockierte Zersetzung: vom Sphagnum zum Torf / Die Kompostierung: ein Wertzuwachs aus unseren Abfällen / Tiere und ökologische Nischen / Ketten und Nahrungsnetze im Boden / Bodenenzyme / Wurzelwelt: (mikro)biologisch aktives Interface zwischen Pflanze und Boden / Die Symbiosen des Bodens / die Zukunft ... die Biologie des Bodens. Nicht zuletzt wegen der interdisziplinären Behandlung des Stoffes liefert das Buch reichlich Anre-gungen.
K. Lecher, Hannover (7.2.1999)
Odum, E. P.: Ökologie. Grundlagen, Standorte, Anwendung. 3., völlig neubearbeitete Aufl. Thieme Verlag, Stuttgart. 1998. X + 471 S. mit 222 Abb. und 62 Tab., Karton. DM 79,-.
Unter Beibehaltung des Odumschen Konzeptes sind in der von J. Overbeck/Plön übersetzten und bearbeiteten Fasssung die wesentlichen neuen Aspekte der Ökologie erfaßt. Zum Beispiel entspricht das Kapitel über mathematische Modelle einer aktuellen Einführung in die ökologische Informatik. Die Literaturhinweise, sinnvollerweise jedem Kapitel zugeordnet, berücksichtigen neuere europäische Arbeiten. Dargestellt sind auch physiologische und biochemische Grundlagen ökologischer Prozesse. Wie für amerikanische Lehrbücher fast typisch ist das Buch in klarer, deutlicher Sprache sehr übersichtlich gegliedert (Kennzeichnung von: Thesen, Erklärungen, Beispielen und Zusammenfassungen). Mit Abbildungen, Tabellen und Fotos ist es sorgfältig und das Verständnis fördernd aufbereitet. Hilfreich für den Zugang zur Primärliteratur sind die deutsch/englischen Glossare. Fazit: Der "Odum" ist in der Lehre wieder unverzichtbar, er fördert grundsätzlich das ökologische Verständnis auf aktuellem Niveau.
S. Stahlberg-Meinhardt, Braunschweig (25.1.1999)
Pálffy, S.O. u.a.: Wasserkraftanlagen. Klein- und Kleinstkraftwerke. Kontakt & Studium, Bd. 322. 4. Aufl. Expert Verlag, Renningen. 1998. XI + 275 S. mit zahlr. Abb. und Tab., karton. DM 79,-.
Die 10 Autoren, mit einer Ausnahme hauptberuflich in der Praxis tätig, behandeln Anlagen unter 500 kW Ausbauleistung. Gegliedert ist die Schrift wie folgt: Wasserkraftanlagen - Klein- und Kleinstkraftwerke / Planung und Projektierung von Kleinwasserkraftwerken / Elektrische Ausrüstung bei Wasserkraftwerken / Gesamtplanung, Reparaturen, Generalüberholung / Die Ossberger-Turbine - Funktionsprinzip, Konstruktion, Regelung, Betriebserfahrungen / Schneckentrogpumpe als Mikroturbine / Energierechtliche Probleme - Wirtschaftlichkeitskriterien / Europäische Netzsysteme / Steuerliche Fragen bei Errichtung, Erwerb und Modernisierung / Aufrechterhaltung vorhandener alter Wasserrechte bei Modernisierung und Erweite-rung von Klein- und Kleinstkraftwerken. Im Literaturverzeichnis fehlt das Standardwerk von Giesecke und Mosonyi "Wasserkraftanlagen" (Z.f.K.u.L., 39, 91).
K. Lecher, Hannover (17.1.1999)
Karsten, R.: Bauchemie. Handbuch für Studium und Praxis. 10., überarbeitete Aufl. C.F. Müller Verlag, Heidelberg. 1997. XVII + 425 S. mit 150 Abb., z.T. farbig, und zahlr. Tab., geb. DM 98,-.
Neu im seit Jahrzehnten bewährten Standardwerk ist in der vorliegenden Auflage u.a. ein Kapitel zur Problematik des chemischen Holzschutzes. Gegliedert ist das Buch wie folgt: Allgemeine Grundlagen der Chemie (Grundbegriffe, Die chemischen Elemente, Anorganische chemische Verbindungen, Lösungen, Grundzüge der Elektrochemie, Organische chemische Verbindungen) / Angewandte Chemie des Bauwesens (Abriß der Silicatchemie; Erhärtungsreaktionen der anorganischen Baubindemittel und mögliche Beeinflussungen; Schädigungsreaktionen bei Einwirkung von Feuchtigkeit, aggressiven Wässern, Böden, Dämpfen u.a. und möglich chemische Gegenmaßnahmen; Chemie des Wassers; Chemie der Luft; Korrosionsverhalten der Baumetalle; Grundzüge der Chemie des Holzes und des Holzschutzes; Grundzüge der Chemie der Brenn-, Treib- und Sprengstoffe; Grundzüge der Chemie der Bautenschutz- und Bauhilfsstoffe; Grundzüge der Chemie der Textilfasern und Kunststoffe) / Chemisch-analytisches Arbeiten im Labor (Allgemeine Hinweise, Qualitative chemische Analyse, Quantitative chemische Analyse) / Einfache chemische Prüfungen für das Baulabor / Sonstige einfache Prüfungen für Baulabor und Baupraxis / Anhang. Ein hervorragendes Buch - etwas chemische Grundkenntnisse sind für das Verständnis zweifellos nötig.
K. Lecher, Hannover (10.1.1999)
Richter, G. (Hrsg.): Bodenerosion. Analyse und Bilanz eines Umweltproblems. Wiss. Buchges., Darmstadt. 1998. XV + 248 S. mit 82 Abb. und 38 Tab., geb. DM 78,-.
Bodenerosion ist ein natürlicher Vorgang. Übermäßige, falsche Bewirtschaftung verstärkt sie. Generell behindert/verhindert sie die Landnutzung durch den Menschen. In 17 Beiträgen beschreiben deutsche und schweizerische Autoren Prozesse der Bodenerosion, aktuelle Probleme sowie Maßnahmen zum Bodenschutz. Die Frage stellt sich allerdings, warum die Wildbachproblematik, nicht zuletzt auch ein Aspekt der Bodenerosion, im wesentlichen nicht einbezogen wurde. Die behandelten Themen sind gegliedert in: Einführung / Prozesse und Wirkungen der Bodenerosion (Bodenerosion durch Wasser, durch Schneeschmelze, durch Wind; Bodenerosion und Gewässerbeschaffenheit; Gravitative Bodenverlagerung; Bodenerosion und Kulturlandschaft) / Aktuelle Probleme der Bodenerosionsforschung (Bodenerosion und Landschaftshaushalt; Beobachtung, Messung und Kartierung der Wassererosion; Fernerkundung, GIS und GPS; Modellbildung und Prognose zur Wassererosion, Zukunftsperspektiven der Bodenerosionsforschung) / Bodenerosion und Bodenschutz. Im Zusammenhang mit der Bodenerosionsforschung fehlen auch Untersuchungen, bei denen Niederschlag-Abfluß-Beziehungen mit Feststoffmessungen kombiniert werden. Der Inhalt des Buches erfüllt die aus dem Buchtitel abzuleitenden Erwartungen nur zum Teil.
K. Lecher, Hannover (6.1.1999)